Binäre logistische Regression - Interaktion

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Binäre logistische Regression - Interaktion

Beitragvon TurboTobi » Mi 14. Sep 2011, 16:48

Hallo zusammen.

Ich bräuchte mal Eure Hilfe!

Es geht um die Integrationswahrscheinlichkeit in den Arbeitsmarkt von Hochschulabsolventen (AV: Beschäftigung JA/NEIN). In das Modell werden verschiedene Prädiktoren aufgenommen, z.B das Absolvieren von Prakitka oder das Betreiben von studentischen Nebentätigkeiten.

Eine Variable gibt Aufschluss über die Abschlussart: Bachelor vs. Diplom (nur die beiden).
Die Übergangsquoten (in den Arbeitsmarkt) dieser beiden Abschlussarten unterscheiden sich laut chi² signifikant voneinander. Diplom-Absolventen sind deutlich erfolgreicher, was den Übergang in den Beruf angeht.

Jetzt ist es so, dass es Variablen mit einer starken Erklärungskraft gibt (Praktika und Nebenjobs), die ein Stück weit durch die Abschlussart bedingt sind. Bachelor-Absolventen arbeiten weniger neben dem Studium, machen weniger Praktika etc., da sie aufgrund der verschulten Struktur weniger Zeit dafür haben...

In einem Modell, in dem diese Variablen parallel miteinbezogen werden, zeigt sich nur ein signifikanter effekt der Variablen "Praktika" und "Nebenjob", nicht aber von "Abschlussart". Auch Kreuzprodukte von "Praktika" X "Abschlussart" oder "Nebenjob" x "Abschlussart" zeigen keinen signifikanten effekt.

Wäre also eine Interpretation dahingehend, dass nicht die Abschlussart an sich, sondern die dahinter stehenden Merkmale Praktika & Nebenjobs einen Einfluss auf den Übergang in die Erwerbstätigkeiten haben, zulässig? Im eigentlichen Sinne steht allerdings die Abschlussart hinter den Variablen "Nebenjob" und "Praktika" (auf bivariater Ebene bestätigt). Und diesen indirekten effekt möchte ich irgendwie zeigen.

Danke!!

P.S. aufgrund der Stichprobengröße n = 175 wäre das Durchführen von 2 Regressionsanalysen nach Abschlussart nicht soo toll...
TurboTobi
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Re: Binäre logistische Regression - Interaktion

Beitragvon daniel » Mi 14. Sep 2011, 17:44

Kann sein, dass ich zu unkonzentriert bin, aber ich verstehe trotz lobenswerter Problemdarstellung nicht (a) was das mit Interaktionen zu tun haben soll, und (b) was eigentlich Deine Frage ist.

Jetzt ist es so, dass es Variablen mit einer starken Erklärungskraft gibt (Praktika und Nebenjobs), die ein Stück weit durch die Abschlussart bedingt sind. [...]

Und das wird ja statistisch in der multiplen Regression kontrolliert.
In einem Modell, in dem diese Variablen parallel miteinbezogen werden, zeigt sich nur ein signifikanter effekt der Variablen "Praktika" und "Nebenjob", nicht aber von "Abschlussart".
[...]Wäre also eine Interpretation dahingehend, dass nicht die Abschlussart an sich, sondern die dahinter stehenden Merkmale Praktika & Nebenjobs einen Einfluss auf den Übergang in die Erwerbstätigkeiten haben, zulässig? Im eigentlichen Sinne steht allerdings die Abschlussart hinter den Variablen "Nebenjob" und "Praktika" (auf bivariater Ebene bestätigt).


Du formulierst es wie einen Widerspruch, aber ich sehe ihn nicht. Ich verstehe also, wie gesagt, leider nicht wo das Problem liegt.

Ich denke Du hast das "Kausalmodell" : Abschlussart -> Nebenjob/Praktika -> Berufseinstieg im Kopf.
Das wäre m.E. durch die Ergebnisse, und Deine Interpretation, gestützt.

Zu Problemen und der korrekten Interpretation bzw. der Quantifizierung von direkten und indirekten Effekten in nicht-linearen Modellen :

http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm? ... id=1730065
Stata is an invented word, not an acronym, and should not appear with all letters capitalized: please write “Stata”, not “STATA”.
daniel
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Re: Binäre logistische Regression - Interaktion

Beitragvon TurboTobi » Do 15. Sep 2011, 14:33

Hi Daniel,

danke für die Antwort, damit ist mir schon sehr geholfen.

Mir ging es im Prinzip darum, die "Bachelor vs. Diplom-Thematik" etwas stärker aufzugreifen. Das Regressionsmodell zeigt mir ja nur, dass es keinen signifikanten Effekt ausgehend von der Abschlussart gibt.

Ich könnte in der Ergebnisdarstellung auf bivariater Ebene zeigen, dass Diplom-Absolventen tendenziell eher einen Job kriegen als Bachelor-Absolventen, um dann anschließend anhand der Regressionsanalyse zu zeigen, dass dieser Effekt ursprünglich nicht auf die Abschlussart sondern auf die Prädiktoren "Nebenjob" und "Praktika" zurück zuführen ist.

Gibt es da nicht eine elegantere Variante, wie z.B. schrittweise Regressionsmodelle oder ähnliches?

Danke nochmal!
TurboTobi
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