GENLIN

Alle Verfahren der Regressionanalyse.

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Beitragvon Muffel » Di 5. Mai 2015, 00:08

Hallo allerseits

Ich bin ein statistischen Greenhorn und habe folgende Frage:
Ich untersuche den Einfluss von Stigma auf QoL, und ob Geschlecht, Diagnose, Bildungsstand und Beschäftigungsstatus diesen Einfluss moderieren.
Nun wurde mir empfohlen, das mit dem GENLIN (Generalized Linear Model) zu rechnen.

Abhängige Variable: QoL (metrisch, normalverteilt)
Metrische unabhängige Variablen (Kovariaten): Stigma_1, Stigma_2, Stigma_3, Stigma_4
Kategoriale unabhängige Variablen (Faktoren): Geschlecht (dichotom), Diagnose (4-wertig), Bildungsstand (3-wertig), Beschäftigungsstatus (3-wertig)

Eine Syntax wird mir zur Verfügung gestellt.

Meine Frage ist nun, wie ich das Modell spezifizieren soll.
Meine Idee ist, 4 separate Modelle zu rechnen, je eines pro Faktor: AV immer QoL, in einem ersten Durchgang immer alle Kovariaten und jeweils bloss ein Faktor. Also zum Beispiel:

GENLIN QoL WITH Stigma_1 Stigma_2 Stigma_3 Stigma_4 BY Geschlecht
/MODEL QoL Stigma_1 Stigma_2 Stigma_3 Stigma_4 Geschlecht
Stigma_1*Geschlecht Stigma_2*Geschlecht Stigma_3*Geschlecht Stigma_4*Geschlecht INTERCEPT=YES
DISTRIBUTION=NORMAL LINK=IDENTITY
/CRITERIA METHOD=FISHER ANALYSISTYPE=3(WALD) SCALE=MLE MAXITERATIONS=1000 MAXSTEPHALVING=50 COVB=ROBUST
/EMMEANS SCALE=ORIGINAL
/EMMEANS TABLES=Geschlecht SCALE=ORIGINAL COMPARE=Geschlecht CONTRAST=PAIRWISE PADJUST=SEQBONFERRONI
/MISSING CLASSMISSING=EXCLUDE
/PRINT CPS DESCRIPTIVES MODELINFO FIT SUMMARY SOLUTION CORB.

Macht das Sinn, oder sollte ich das Modell in einem ersten Schritt ohne Interaktionen laufen lassen?
Und wie gehe ich dann weiter vor? Eliminiere ich die nicht signifikanten Modelleffekte, und wiederhole das Prozedere, bis mir ausschliesslich signifikante Modelleffekte bleiben, und interpretiere dann bei diesen die Parameterschätzungen? Und was mache ich, wenn mir ein Interaktionsterm signifikant wird, aber die einzelnen Variablen nicht, aus denen er besteht? Ist es Bedingung, dass mind. eine Variable des Interaktionsterms für sich signifikante Haupteffekte zeigt?

Ich finde sowohl die Rechnerei wie auch den Output ziemlich komplex...
Kann mir jemand sagen, wie ich am besten vorgehe, um ein konsolidiertes Modell zu bekommen?
Sollten euch Infos fehlen, bitte nachfragen, bin mit der statistischen Ausdrucksweise nicht wirklich vertraut ;-)

Herzlichen Dank und gute Nacht!
Muffel
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Re: GENLIN

Beitragvon PonderStibbons » Di 5. Mai 2015, 08:54

Ich untersuche den Einfluss von Stigma auf QoL,

Du solltest nicht davon ausgehen, dass immer alle wissen, was das sein soll.
und ob Geschlecht, Diagnose, Bildungsstand und Beschäftigungsstatus diesen Einfluss moderieren.

Ich hätte es eher umgekehrt angenommen. Und bei Stigma/Diagnose
könnten auch Mediatorbeziehungen der Fall sein. Aber egal.
Nun wurde mir empfohlen, das mit dem GENLIN (Generalized Linear Model) zu rechnen.

Ist das die SPSS-Prozedur. Wer hat das empfohlen (jemand, der das hinterher begutachtet?)
und mit welcher Begründung? Normalerweise lässt sich das mit der linearen Regression
erledigen.
Abhängige Variable: QoL (metrisch, normalverteilt)

Sicher nicht. Ist aber zum Glück auch irrelevant. Wie groß ist denn die Stichprobe?
Metrische unabhängige Variablen (Kovariaten): Stigma_1, Stigma_2, Stigma_3, Stigma_4

Was heißt das? Sind das 4 Items, 4 Skalen, 4 Qualitäten?
Gibt es keinen Stigma-Gesamtwert?
Meine Frage ist nun, wie ich das Modell spezifizieren soll.

Du hastja nun jemand, der Dir Rat gibt, was sagt der denn?
Eliminiere ich die nicht signifikanten Modelleffekte, und wiederhole das Prozedere, bis mir ausschliesslich signifikante Modelleffekte bleiben, und interpretiere dann bei diesen die Parameterschätzungen?

Nein, das gibt verzerrte Ergebnisse. Naheliegend wäre ein
vollständiges Modell mit allen Moderatoren.

Und was mache ich, wenn mir ein Interaktionsterm signifikant wird, aber die einzelnen Variablen nicht, aus denen er besteht?

Dann freust Du Dich, denn wenn eine Interaktion inferenzstatistisch
"signifikant" ist, dann sind die Haupteffekte der beteiligten Variablen
nicht mehr einfach interpretierbar, also ist es bequemer, wenn sie
erst gar nicht "signifikant" sind.
Kann mir jemand sagen, wie ich am besten vorgehe, um ein konsolidiertes Modell zu bekommen?

Was meinst Du damit?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: GENLIN

Beitragvon Muffel » Do 7. Mai 2015, 06:42

Lieber P

Besten Dank für deine Hinweise.
An den Fragen, die einem gestellt werden, merkt man erst, was alles noch zu klären ist.

Schönen tag noch, a.
Muffel
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