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[baumbaum]

Hallo,

ich habe physiologische Daten (Herzrate, Herzratenvariabilität) zu drei Messzeitpunkten erhoben.

Die Frage ist nun, ob sich die zwei Gruppen zu MZP 2 und 3 unterscheiden.

Was sollte man dafür am besten rechnen?

Danke und viele Grüße

[PonderStibbons]

Kommt auf die Stichprobengröße an, und ob die Baseline sich zwischen den Gruppen
unterscheidet, und ob die Messzeitpunkte tatsächlich jeder für sich oder gemeinsam
ausgewertet werden sollen.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[baumbaum]

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Die Stichprobe beinhaltet 62 Leute (30/32). Die Baselinewerte unterscheiden sich nicht signifikant.

Macht es trotzdem Sinn, sie als Kovariate mit in die Analyse zu nehmen?

Am wichtigsten ist der Vergleich Baseline zu MZP2 (Experimentalbedingungen), d.h. ob sich die Gruppen zu MZP 2 (und evtl. MZP 3) signifikant unterscheiden.

Dann einfach eine 2x2 bzw. 2x3 Messwdh. ANOVA oder ein gemischtes Modell? Wo im Modell sollte man ggf. andere Kovariaten (z.B. Alter o.ä.) berücksichtigen?

Danke!

[PonderStibbons]

Die Stichprobe beinhaltet 62 Leute (30/32). Die Baselinewerte unterscheiden sich nicht signifikant.

Signifikanz (getestet auf welchem Niveau auch immer) ist nicht unbedingt
ausschlaggebend. Anscheinend aber ist das ohnehin eine randomisierte Studie
(in dem Fall sind Signifikanztests ohnehin sinnlos, weil alle "signifikanten"
Ergebnisse Fehler 1. Art sein müssen)?

Macht es trotzdem Sinn, sie als Kovariate mit in die Analyse zu nehmen?

Ja, weil es Fehlervarianz verringert und Effekte leichter sichtbar macht.
Ich würde aber eher eine Messwiederholungs-Varianzanalyse in Betracht
ziehen.

Dann einfach eine 2x2 bzw. 2x3 Messwdh. ANOVA oder ein gemischtes Modell?

Meinst Du mixed ANOVA (Messwiederholungs-ANOVA mit zusätzlichem
Gruppierungsfaktor)? Wäre wie gesagt auch meine Wahl.

Wo im Modell sollte man ggf. andere Kovariaten (z.B. Alter o.ä.) berücksichtigen?

Eben als Kovariaten (in Form von weiteren Zwischensubjektfaktoren oder
als kontinuierliche Kovariaten).

Mit freundlichen Grüßen

P.

[baumbaum]

Vielen Dank!

[baumbaum]

Achso, vielleicht noch eine blöde Frage zum Schluss,

in SPPS ist die mixed ANOVA unter Gemischte Modelle -> Linear oder Allgemeines lineares Modell -> Messwiederholung?

Und was genau ist in diesem Fall eigentlich der Unterschied zwischen einer "normalen" Messwiederholungs-ANOVA und der mixed ANOVA?

Danke

[PonderStibbons]

in SPPS ist die mixed ANOVA unter Gemischte Modelle -> Linear oder Allgemeines lineares Modell -> Messwiederholung?

Messwiederholungs-Varianzanalyse findet sich auch
unter Allgemeines Lineares Modell.

Und was genau ist in diesem Fall eigentlich der Unterschied zwischen einer "normalen" Messwiederholungs-ANOVA und der mixed ANOVA?

Eine gemischte hat sowohl Messwiederholungs- als auch
Gruppierungs (Zwischensubjekt-) Faktoren.

[baumbaum]

Ich habe Messwiederholungs-ANOVA gerechnet mit einem dreistufigen Faktor (für die drei Messzeitpunkte der AV).

Als Zwischensubjektfaktor habe ich die Gruppenzuweisung (Experimentalgruppe 1 vs. 2 aufgenommen).

Zusätzlich waren noch 5 Kovariaten mit im Modell.


Jetzt habe ich als Ergebnis bei den multivariaten Tests eine (knapp) nicht signifikante Messzeitpunkt * Gruppe Interaktion (und auch keinen sign. Haupteffekt für den Messzeitpunkt oder auch sonst keine sign. Interaktionen mit den Kovariaten).

Die Sphärizitätsannahme ist nicht verletzt.

Bei den Tests der Innersubjekteffekte hingegen, habe ich eine sign. Interaktion von Messzeitpunkt * Gruppe (sonst ist auch da nichts signifikant).

Was genau bedeutet das jetzt bzw. was ist relevant, um die Frage zu beantworten, ob die experimentelle Manipulation, die zwischen Messzeitpunkt 1 und Messzeitpunkt 2 passiert, einen Einfluss auf die AV zu Messzeitpunkt 2 und 3 hat, d.h. laut Hypothese sollten sich die Gruppen zu Messzeitpunkt 1 noch nicht unterscheiden, aber zu Messzeitpunkt 2 und idealerweise auch zu Messzeitpunkt 3 unterscheiden (die Hypothesen sind gerichtet).

Also mir ist klar, dass ich zur genauen Beantwortung der Frage noch post-hoc Vergleiche rechnen muss, aber das darf ich ja nur, wenn ich einen signifikanten Interaktionseffekt habe. Soweit ich weiß, bietet SPSS keine post-hoc Analyse für die Interaktion an, mit Statistica wäre das aber möglich?

Danke und viele Grüße!