STATISTIK-FORUM.de

[AnnaD]

Hallo ihr Lieben,

für eine Psychologie-Hausarbeit soll ich Aussagen zum Zusammenhang zwischen den Ergebnissen zweier thematisch unterschiedlicher Tests (fragen Einstellungen zu bestimmten Themen ab) machen. Ich habe hier die Ergebnisse in beiden Tests von etwa 70 Leuten vorliegen. Bei Test A konnten 49 Punkte erreicht werden und bei Test B 70. Wenn ich nun prüfen möchte, ob ein Zusammenhang vorliegt, dann hört sich das für mich schon mal nach einer Korrelationsberechnung an.

Meine Gedankengänge mit der Bitte um Aufklärung, wenn ich Denkfehler mache:

a) Die beiden Tests enthalten Likert-skalierte fünfstufige Items. Das ist also eine Ordinalskalierung. Aber was ist nun mit den Gesamtwerten, die nach dem Zusammenzählen der Ergebnisse auf die Items herauskommen (also der Testgesamtwert pro Person)? Die müssten dann intervallskaliert sein, richtig? Demnach wäre die Korrelation dann mit einer Pearson-Korrelation zu berechnen?

2) Mir macht die unterschiedliche Skalierung der beiden Tests Sorgen. In einem kann man 49 Punkte erreichen, im anderen 70. Macht eine Korrelation da überhaupt Sinn oder muss man die Gesamttestwerte der Personen erst standardisieren?

3) Welche statistischen Berechnungen (die für die Frage nach dem Zusammenhang relevant wären) könnte man darüber hinaus noch durchführen?

Vielen lieben Dank für eure Hilfe!

Anna

[PonderStibbons]

Aber was ist nun mit den Gesamtwerten, die nach dem Zusammenzählen der Ergebnisse auf die Items herauskommen (also der Testgesamtwert pro Person)?

Das ist Ansichtssache. Siehe z.B. den Wikipedia-Artikel zu Likert-Skalen.

2) Mir macht die unterschiedliche Skalierung der beiden Tests Sorgen. In einem kann man 49 Punkte erreichen, im anderen 70. Macht eine Korrelation da überhaupt Sinn oder muss man die Gesamttestwerte der Personen erst standardisieren?

?

Man kann auch die Zahl der gelegten Eier auf Bauernhöfen mit der Schuhgröße der Bauern korrelieren.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Mireille]

Also, ich muss schon sagen, dass die Rückmeldungen hier im Forum teilweise schon etwas unhöflich und wenig hilfreich sind. Vielleicht gehört das ja zum guten Ton eines "guten Statistikers", ich jedenfalls habe mich schon ein paar Mal sehr geärgert, wie man hier als Hilfesuchender abgekanzelt wird.
Gruß, Mireille

[Mireille]

An Anna:

Wenn du zwei Items mit jeweils einer Fünferskalierung hast, kannst du diese ohne Probleme mit einer Pearson korrelieren.

Wenn du sogenannte Abhängigkeiten untersuchen willst, machst du eine Varianzanalyse oder einen T-Test..

Cheers, Mireille

[bele]

Hallo Mireille,
hallo Anna,

in Teilen magst Du mit der Unhöflichkeit Recht haben. Aber glaub mir, das betrifft längst nicht nur die Antwortenden sondern in großer Zahl auch die Fragenden. Annas Frage zum Skalenniveau von Likert-Skalen ist halt auch schon zehntausendmal durchgekaut und irgendwann will man nicht mehr drüber streiten. Da ist ein Verweis zur Wikipedia mitunter angebrachter. Meine Meinung: Wir addieren die Itemwerte, also haben wir uns damit abgefunden, sie als metrisch zu betrachten, obwohl wir wissen, dass man das eigentlich nicht dürfte. Wer addiert, der kann auch nichts gegen Pearson-Korrelationen sagen.

Pearson-Korrelationen sind lineare Verschiebungen der beiden Variablen egal und daher braucht man da auch nichts zu standardisieren. Anna, Du kannst es ja mal versuchen - danach kommt dasselbe r heraus wie vorher. Wahrscheinlich hast Du das schon mal gelernt aber jetzt gerade nicht beachtet. Vielleicht hilft ein einprägsames Bild von P. ja, dass Du es Dir jetzt besser merken kannst. Jedenfalls kannst Du Dich hier vielleicht über die Kürze aber nicht über die Hilfreichigkeit der Antwort beschweren. Vielleicht beachten wir auch mal, zu welcher Uhrzeit P. geantwortet hat, damit Anna nach noch nicht einmal 4 Stunden eine Antwort hatte.

LG,
Bernhard

[PonderStibbons]

Also, ich muss schon sagen, dass die Rückmeldungen hier im Forum teilweise schon etwas unhöflich und wenig hilfreich sind.

Nein, da liegst Du flasch.

Vielleicht gehört das ja zum guten Ton eines "guten Statistikers", ich jedenfalls habe mich schon ein paar Mal sehr geärgert, wie man hier als Hilfesuchender abgekanzelt wird.

Was einen daran erinnert, dass man mit Ironie und auch mit Humor
in textbasierten Medien sehr dosiert umgehen muss. Nebenbei, solltest
Du hier jemals einen Statistiker antreffen, dann sag' Bescheid.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[PonderStibbons]

An Anna:

Wenn du zwei Items mit jeweils einer Fünferskalierung hast, kannst du diese ohne Probleme mit einer Pearson korrelieren.

Leider geht die Antwort an der Frage vorbei, es ging um die
Summenscores, nicht um die einzelnen Items. Und freilich ist es
nicht so, dass zwei Items - so man sie korrelieren will - dieselbe
Skalierung aufweisen müssen. Deswegen das Beispiel mit den Bauern,
da geht es sogar um verschiedene physikalische Qualitäten, die man
dennoch korrelieren kann. Und es wäre bei 2 Items vom Likert-Typ
mit 5er-Skalierung der Spearman- Rangkorrelationskoeffizient Methode
der Wahl, nicht Pearson.

[Mireille]

...

du könntest auch eine exploratorische Faktorenanalyse getrennt für beide Tests machen, um zu sehen, ob du damit deine Daten reduzieren kannst. Danach kannst du die Regressionsscores korrelieren, die du dir bei der FA herausschreiben lässt. Wenn du auf den Knopf "Scores" "als Variable speichern" die Regression anklickst, kommst du zu dem Regressions Faktor Score.
Ich habe das erst gemacht und bin sehr zufrieden damit. Damit kannst du nämlich gleichzeitig Hypothesen generieren, was für die Aussagen deiner Berechnungen notwendig ist.

Zur unterschiedlichen Sensitivität der Forumsteilnehmer sag ich nichts mehr, dem sorgfältig dosierten Umgang von Ironie kann ich nur zustimmen.

Cheers, Mi.

[AnnaD]

Vielen Dank euch allen für die Hinweise und Anregungen! Ich nehme Ironie gern in Kauf, wenn es mir letztendlich hilft, mein Problem zu lösen