Unterschiedliche Ergebnisse Chi und Regression interpretiere

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Unterschiedliche Ergebnisse Chi und Regression interpretiere

Beitragvon Lisa_MH » Mi 10. Jun 2015, 13:01

Hallo ihr Lieben,

ich sitze gerade an meiner MA und weiß nicht recht, wie ich Folgendes interpretieren soll.
Zusammenhang zwischen zwei Variablen: 1. Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit hohem Risiko zur Geburt; und 2. Vorliegen einer psychischen Störung im Jugendalter
Der Chi-Quadrat-Test war signifikant (.05), aber als Prädiktor für die 2. Variable taugt die 1. Variable nicht. Und nun liegt sie ja zeitlich gesehen vor der 2.
Wie kann man sowas günstig erklären?

Beste Grüße und viel Erfolg euch allen :)
Lisa_MH
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse Chi und Regression interpret

Beitragvon PonderStibbons » Mi 10. Jun 2015, 14:07

Der Chi-Quadrat-Test war signifikant (.05), aber als Prädiktor für die 2. Variable taugt die 1. Variable nicht.

Was meinst Du damit?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse Chi und Regression interpret

Beitragvon Lisa_MH » Mi 10. Jun 2015, 15:24

Also. Ich habe einen Chi-Quadrat-Test gerechnet. Psychosoziales Risiko (2 Gruppen, hohes Risiko vs. kein hohes Risiko) X Vorliegen einer psychischen Störung (2 Gruppen, ja vs. nein).
Von den Personen der Risikogruppe hatten im Jugendalter 32,2% eine psychische Störung, von denen ohne Risiko hatten 18,8% eine psychische Störung. Dieser Gruppenunterschied ist signifikant auf einem Niveau von p = .05 (χ² (1, N = 338) = 7.539, p=.006; r(388) =.149, p = .006). Soweit, so gut.
Dann habe ich eine multinomiale logistische Regression gerechnet, mit eben diesem Outcome der psychischen Störung zu einem späteren Zeitpunkt (Jugend) und verschiedenen Prädiktoren, darunter dem früheren psychosozialen Risiko (Zeitpunkt der Geburt). Und das ist dann nicht signifikant. Also ist das psychosoziale Risiko zum Zeitpunkt der Geburt KEIN Prädiktor für das spätere Auftreten einer psychischen Störung. Allerdings stehen die beiden ja im Zusammenhang (Chi-Quadrat und Korrelation, wenn auch nicht besonders stark) und das eine geht ja nun dem anderen voraus.
Wie kann ich das interpretieren?
Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst!
Grüße,
Lisa
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse Chi und Regression interpret

Beitragvon PonderStibbons » Mi 10. Jun 2015, 15:59

Die Lesbarkeit der Handschrift und die Zahl der noch lebenden Onkel und Tanten sind bei Kindern und Jugendlichen miteinander signifikant negativ korreliert.

Diese Korrelation verschwindet, wenn man die Zahl der lebenden Onkel und Tanten nicht nur durch die Lesbarkeit der Handschrift, sondern zugleich auch durch das Lebensalter vorhersagt.

"Lebensalter" ist dabei eine konfundierte Variable - sie ist assoziiert sowohl mit Lesbarkeit der Handschrift, als auch mit der Anzahl der noch lebenden Onkel und Tanten.

Analog erklärt sich in Deiner Studie womöglich der (von vornherein überraschend mäßige) korrelative Zusammenhang zwischen psychosozialem Risiko einerseits und Entwicklung einer Störung andererseits durch die Drittvariablen, die Du in die multiple Regression mit aufgenommen hast.

Oder es liegt vielleicht ein Mediatoreffekt vor.

Da Du zu diesen "verschiedenen Prädiktoren" (Art, Anzahl, Inhalt) nichts geschrieben hast, kann man allenfalls raten.
Auch kenne ich Kontext, Zweck Fragestellung der Studie leider nicht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Unterschiedliche Ergebnisse Chi und Regression interpret

Beitragvon Lisa_MH » Mi 10. Jun 2015, 17:27

Oh, danke, aber das hat mir auch so schon sehr geholfen!
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