Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon Leviathan » Mo 7. Sep 2015, 20:10

Hallo,

vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen, ich kriege das irgendwie nicht hin - trotz langer Überlegungen.

Ich habe 9 kategoriale Variaben, die die Höhe verschiedener Einkommensquellen beschreiben (sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Rente, Einkommen des Ehemanns, sonstiges, usw.). Jede dieser Variablen hat die Kategorien 0-499, 500-999, 1000-1499, usw. (Euro). Wie kann ich nun herausfinden, wie hoch das Einkommen des Befragten insgesamt ist?

Vermutlich ganz banal, aber ich komme hier irgendwie trotzdem gerade nicht weiter.... :(
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon bele » Mo 7. Sep 2015, 22:02

Kannst Du nicht. Wofür brauchst Du das denn?
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon Leviathan » Di 8. Sep 2015, 13:04

Wirklich nicht?
Ich habe aber den gleichen Datensatz bereits mit eigenständigen Variablen, die sich aus den genannten Teileinkommen zusammensetzen, gefunden.

Einerseits brauche ich die Variable für deskriptive Statistiken, andererseits möchte ich auch Regressionen berechenen, bei denen die abhängige Variable eine Wanderung beschreibt. Also: Bei welcher Höhe des Gesamteinkommens (bestehend aus allen genannten Teileinkommen) ist die Eintrittschance zur Wanderung am größten?
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon PonderStibbons » Di 8. Sep 2015, 13:11

Vielleicht addierst Du die Klassenmitten. Falls (!) innerhalb der
Klassen die Verteilung gleichmäßig ist, ergibt das im Mittel den
kleinsten Fehler.

Allerdings stellt sich die Frage, wofür "Gesamteinkommen"
steht. Ehegatteneinkommen kann man da wohl nicht
anrechnen wie ein eigenes Einkommen eines Singles, dito
Arbeitseinkommen einer alleinstehenden Person versus
einer Person mit Familienanhang.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon Leviathan » Di 8. Sep 2015, 23:09

1. Wäre das dann so eine Art Mittelwert / Durchschnittswert aus allen Einkommen, die eine Person hat?
2. Mit der Gleichverteilung verstehe ich das jetzt nicht so ganz. Waum INNERHALB der Klassen?

Aber im Prinzip geht es nur um die Einkommensarten des Befragten selbst. Nicht um die des Partners....
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon bele » Mi 9. Sep 2015, 08:16

Hallo Leviathan,

wenn innerhalb jeder Klasse eine symmetrische Verteilung um die Klassenmitte vorliegt, beispielsweise eine Gleichverteilung, dann ist innerhalb jeder Klasse der Mittelwert von vielen Personen die Klassenmitte. Deshalb habe ich gefragt, wofür Du das brauchst: Wenn Du eine große Zahl von Leuten hast und deren Mittelwert mit einem ordentlichen Maß an Unsicherheit abschätzen willst, dann wäre das der richtige Weg.

Wenn Du das pro Person und nicht als Mittelwert von vielen machen willst, dann kannst Du das eben nicht.
Davon abgesehen ist die Annahme von Gleichverteilung innerhalb der Gruppen recht weit hergeholt. Beispiel "Geringfügige Beschäftigung": Wer unter 450 EUR verdient zahlt keine Sozialabgaben, wer darüber verdient zahlt volle Abgaben. Also schreiben viele Arbeitgeber Stellen explizit als Minijob aus mit der Maßgabe, unterhalb von 450 EUR zu bleiben. Solche Stufeneffekte wird es noch an anderen Stellen geben und deshalb ist die Gleichverteilung eine unrealistische Annahme, die man für grobe Schätzungen sicher mal treffen kann, die aber nicht "das Einkommen des Beschäftigten" (im Singular!) präzise bestimmt.

LG,
Bernhard
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon Leviathan » Mi 9. Sep 2015, 17:49

bele hat geschrieben:Hallo Leviathan,

wenn innerhalb jeder Klasse eine symmetrische Verteilung um die Klassenmitte vorliegt, beispielsweise eine Gleichverteilung, dann ist innerhalb jeder Klasse der Mittelwert von vielen Personen die Klassenmitte. Deshalb habe ich gefragt, wofür Du das brauchst: Wenn Du eine große Zahl von Leuten hast und deren Mittelwert mit einem ordentlichen Maß an Unsicherheit abschätzen willst, dann wäre das der richtige Weg.

Wenn Du das pro Person und nicht als Mittelwert von vielen machen willst, dann kannst Du das eben nicht.
Davon abgesehen ist die Annahme von Gleichverteilung innerhalb der Gruppen recht weit hergeholt. Beispiel "Geringfügige Beschäftigung": Wer unter 450 EUR verdient zahlt keine Sozialabgaben, wer darüber verdient zahlt volle Abgaben. Also schreiben viele Arbeitgeber Stellen explizit als Minijob aus mit der Maßgabe, unterhalb von 450 EUR zu bleiben. Solche Stufeneffekte wird es noch an anderen Stellen geben und deshalb ist die Gleichverteilung eine unrealistische Annahme, die man für grobe Schätzungen sicher mal treffen kann, die aber nicht "das Einkommen des Beschäftigten" (im Singular!) präzise bestimmt.

LG,
Bernhard


So habe ich mir das im Prinzip schon gedacht.

Und das Problem liegt ja darin, dass ich keine Informationen über die Verteilung habe, sondern es sich ja lediglich um kategoriale Variablen handelt, bei denen angegeben wird, wer welches einkommen in welcher Klasse hat.

Meine Alternativvorgehensweise wäre jetzt: Entweder arbeite ich nur mir dem "monatlichen Grhalt / Einkommen" (in der jeweiligen Vorgängervariable wird das angegeben; da müsste ich einen Filter setzen) oder ich bilde eine neue Variable aus dem höchsten verfügbaren Einkommen: Ob das nun die Rente ist, das Gehalt oder Arbeitslosengeld.

Welche Methode empfielt sich hier?
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon bele » Mi 9. Sep 2015, 20:10

Leviathan hat geschrieben:Welche Methode empfielt sich hier?


Und da war sie wieder die Frage, wozu Du was brauchst.

"Welchen Weg soll ich nehmen?" fragte Alice
"Das kommt darauf an, wo Du hin willst" antwortete die Grinsekatze


LG,
Bernhard
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon strukturmarionette » Do 10. Sep 2015, 03:31

Hi,

Wie kann ich nun herausfinden, wie hoch das Einkommen des Befragten insgesamt ist?

- gar nicht.

Gruß
S.
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Re: Kategoriale Einkommensvariablen zusammenfügen

Beitragvon Leviathan » Do 10. Sep 2015, 05:38

bele hat geschrieben:Und da war sie wieder die Frage, wozu Du was brauchst.


Und da kommt sie wieder, die Antwort:

Leviathan hat geschrieben:Einerseits brauche ich die Variable für deskriptive Statistiken, andererseits möchte ich auch Regressionen berechenen, bei denen die abhängige Variable eine Wanderung beschreibt. Also: Bei welcher Höhe des Gesamteinkommens (bestehend aus allen genannten Teileinkommen) ist die Eintrittschance zur Wanderung am größten?


;)

EDIT: Ich möchte dann eine Referenzkategorie für die neue Einkommensvariable setzen (z.B. das niedrigste Einkommen) und den Effektkoeffizienten via Regression ermitteln.
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