Ganz, ganz dringend Hilfe zur Interpretation des t-Tests

Ganz, ganz dringend Hilfe zur Interpretation des t-Tests

Beitragvon AnjaCapi » Sa 12. Sep 2015, 19:26

Hallo,
ich muss in ein paar Tagen meine Bachelorarbeit abgeben, glaube aber jetzt, dass ich den t-Test falsch angewendet habe.
Ich habe Bodenproben auf Schwermetallgehalte untersucht und zusätzlich von jeder Bodenprobe den pH-Wert gemessen. Der Test sollte zeigen, ob der pH den Schwermetallgehalt signifikant beeinflusst.
Ich habe einen t-Test für abhängige Stichproben mit einem Signifikanzniveau von 5% angegeben. SPSS hat mir also zweiseitige Signifikanz 0,0% ausgegeben. Demnach ist das ja kleiner als 5% und ich habe die H1-Hypothese angenommen, dass die Mittelwerte sich signifikant unterscheiden.
Irgendwie hatte ich jetzt im Kopf, dass das bedeutet, dass pH und Schwermetallgehalt nun voneinander abhängig sind. Aber jetzt wo ich so drüber nachdenke wären sie doch eher abhängig wenn die Mittelwerte sich nicht signifikant unterscheiden würden, oder? Oder macht der ganze Test am Ende keinen Sinn?
Ich bräuchte wirklich dringend Hilfe und bin über jede Antwort sehr, sehr dankbar!!
LG
AnjaCapi
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Re: Ganz, ganz dringend Hilfe zur Interpretation des t-Tests

Beitragvon PonderStibbons » Sa 12. Sep 2015, 21:27

Abhängig sind Messungen, die am selben Objekt vorgenommen werden und miteinander verglichen werden sollen. Nur ist etwas schwer zu verstehen, wie du den Mittelwert von pH mit dem Mittelwert der schwermetallkonzentration vergleichen willst, wo doch beides auf ganz unterschiedlichen natürlichen Skalen gemessen wird. Vorausgesetzt, meine Annahme stimmt, dann wäre Dein Vergleich pH/Metallgehalt so, als wolltest du an einer Stichprobe von Schülern die Differenz zwischen Körpergröße und mathematiknote berechnen und testen.

Anscheinend geht es dir nicht um den Unterschied, sondern um den Zusammenhang, die Korrelation zwischen pH und Metallgehalt. Und das kannst du mit einem geeigneten korrelationskoeffizientem Bereichen (Pearson-Korrelation ode alternativ der robuste Rangkorrelationskoeffizient von Spearman).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Ganz, ganz dringend Hilfe zur Interpretation des t-Tests

Beitragvon AnjaCapi » Sa 12. Sep 2015, 21:47

Danke für die Antwort!
Den Korrelationskoeffizienten habe ich mal mit Excel berechnet. Und bei einem t-Test mit SPSS wird es ja auch ausgegeben. Oder ist das dann nicht der Pearson Korrelationskoeffizient? Bzw. gibt es für den einen eigenen Test o.Ä.? (Außer diesen Scatterplot mit Regressionsgeraden)
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Re: Ganz, ganz dringend Hilfe zur Interpretation des t-Tests

Beitragvon PonderStibbons » Sa 12. Sep 2015, 21:53

Der Koeffizient beim t-Test ist der von Pearson. Ob der oder der Spearman geeigneter ist, weiß ich nicht. Deine Variablen sind vermutlich markant nicht-normal verteilt, was für Spearman spräche. Korrelationskoeffizienten findet man in SPSS in dem entsprechenden Untermenü, man kann auch die Hilfefunktionen heranziehen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Ganz, ganz dringend Hilfe zur Interpretation des t-Tests

Beitragvon AnjaCapi » Sa 12. Sep 2015, 22:02

Super!
Aber nur noch mal zur Absicherung: es gab auch eine Schwermetallmessung an den gleichen Standorten vor meiner Messung (meine war quasi die Messwiederholung). Hier ist es richtig einen t-Test anzuwenden um die Veränderung der Daten zu untersuchen, oder?
Nochmal vielen Dank!!
AnjaCapi
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Re: Ganz, ganz dringend Hilfe zur Interpretation des t-Tests

Beitragvon PonderStibbons » Sa 12. Sep 2015, 22:47

Dieselbe Messung an denselben Objekten mehrmals, das spricht für einen Test für abhängige Messungen, sofern die erste und zweite Messung einander zugeordnet werden können (man also bei beiden Messungen weiß, dass sie sich auf Standort xy beziehen). Falls n> 30, läge der t-Test für verbundene Stichproben nahe, ansonsten vielleicht der Wilcoxon-Vorzeichenrangtest.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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