Längsschnittstudie, Multiple Regression

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Längsschnittstudie, Multiple Regression

Beitragvon Ingsoc » Do 24. Sep 2015, 15:53

Guten Tag,

Da ich niemanden kenne, der mir diesbezüglich weiterhelfen kann, versuche ich in diesem Forum eine antwort zu finden und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
Ich versuche die Ergebnisse einer Längsschnittstudie, welche sich mit den Auswirkungen der Bindungssicherheit der Kinder auf das Emotionsverständnis befasst.

Bindungssicherheit (1. Prädiktor) wurde im Alter von 2 Jahren erhoben (Messzeitpunkt 1)

Konversation über Emotionen zwischen Mutter und Kind (2. Prädiktor) UND Emotionsverständnis (Kriterium) wurden im Alter von 3 Jahren erhoben (Messzeitpunkt 2)

Im Anschluss wurde eine hierarchische Regressionsanalyse durchgeführt, die Bindungssicherheit klärt signifikant Varianz auf (über andere Prädiktoren hinaus, die für meine Frage aber keine Rolle spielen)
Allerdings verschwindet der signifikante Einfluss d.h das signifikante Beta-Gewicht, sobald der Prädiktor "Konversation über Emotionen" hinzugezogen wird. Dies spricht für eine vollständige Mediation d.h
Bindungssicherheit erhöht -> Konversation über Emotionen erhöht -> Emotionsverständnis

Meine Frage ist nun folgende: Zwar lässt sich zwischen Bindungssicherheit und Konversation über Emotionen der entgegengesetzte Effekt ausschließen (d.h dass Konversation über Emotionen die Bindungssicherheit erhöht) da ja Bindungssicherheit VORHER erhoben wurde, aber Emotionsverständnis und Konversation über Emotionen wurde ja zeitgleich erhoben.
Kann es also auch sein, auch wenn dies hier nicht geprüft wurde, dass Bindungssicherheit das Emotionsverständnis erhöht und dies wiederum die Konversation über Emotionen vorantreibt?

In diesem Zusammenhang noch kurz (falls es mir jemand beantworten möchte):
a) Inwiefern gibt eine Hierarchische Regression überhaupt Aufschluss über Kausalität? Könnte es sein, dass ein Prädiktor für ein Kriterium signifikant Varianz aufklärt, aber eigentlich eine ganz andere (nicht erfasste) Variable dafür ursächlich verantwortlich ist? Bzw. inwiefern kommt dann eine Varianzaufklärung überhaupt zustande
b) Geben die standardisierten Beta-Gewichte den einzigartigen Einfluss des Prädiktors auf das Kriterium wieder d.h bereinigt von der Korrelation mit anderen Prädiktoren oder sind sie nur von der Maßeinheit bereingt?
Ich finde in der Literatur dazu zum Teil widersprüchliche Angaben

Im Voraus
Vielen Dank

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Re: Längsschnittstudie, Multiple Regression

Beitragvon strukturmarionette » Di 29. Sep 2015, 00:11

Hi,

a) Inwiefern gibt eine Hierarchische Regression überhaupt Aufschluss über Kausalität? Könnte es sein, dass ein Prädiktor für ein Kriterium signifikant Varianz aufklärt, aber eigentlich eine ganz andere (nicht erfasste) Variable dafür ursächlich verantwortlich ist? Bzw. inwiefern kommt dann eine Varianzaufklärung überhaupt zustande

- Statistische Verfahren können generell niemals Kausalität nachweisen. Haupsächlich für diesen Zweck sind entsprechend gute Untersuchungsdesigns verantwortlich.

b) Geben die standardisierten Beta-Gewichte den einzigartigen Einfluss des Prädiktors auf das Kriterium wieder d.h bereinigt von der Korrelation mit anderen Prädiktoren oder sind sie nur von der Maßeinheit bereingt?
-Nein.

Gruß.
S.
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