Unser Prof nimmt die Voraussetzungen im Rahmen dieses Forschungsberichts nicht so ernst sagte er uns und wir sollen Normalverteilung etc. einfach annehmen. Nur führt das ja eben genau jetzt zu solchen Problemen, dass das Ergebnis einmal signifikant wird und einmal nicht... Irgendeine schlaue Lösung muss da her...
Das hat wohl weniger mit Normalverteilung etc. zu tun (was bedeutet das mit den
heterogenen Varianzen eigentlich konkret?, das ist auch ein inhaltliches Problem.
Wenn man beliebige beobachtbare Merkmale zusammenwirft, um eine AV zu
erklären, ohne ein zugrundeliegendes Modell der beteiligten Variablen und
ihrer Beziehungen, steht man bei solchen korrelativen Studien häufig vor dem
Problem, dass man Ergebnisse nicht erklären kann (was fast noch der bessere
Ausgang ist als "plausible" Ergebnisse, weil es einen wenigstens daran erinnert,
dass unausgegorene korrelative Studien problematisch sind).
Meine Vorstellung ist diese: Geschlecht klärt viel Varianz auf bei Lesekompetenz
auf. Zugleich ist "Vorlesen" kaum mit "Geschlecht" korreliert, das heißt, die beiden
teilen hinsichtlich der Lesekompetenz keine gemeinsame Varianzaufklärung.
Da der F-Test auf dem Verhältnis zwischen aufgeklärter Varianz und Fehlervarianz
beruht, und die Fehlervarianz durch den Geschlechtereffekt reduziert wurde, wird
"Vorlesen" signifikant. Im zweiten Modell sind Vorlesen und Schulform korreliert, das
heißt, sie teilen sich Varianzaufklärung. Mutmaßlich bleibt für Vorlesen nicht mehr
genug eigene Varianzaufklärung übrig. Vgl. ein verwandtes
Problem bei
http://www.uni-graz.at/ilona.papousek/t ... s/faq.html FAQ#7
Man müsste sich also im Vorfeld Gedanken machen, in welchem Verhältnis
eigentlich Geschlecht, Vorlesen, Schulform, Lesekompetenz sowie ungenannte
Drittvariablen (Schichtzugehörigkeit bzw. Bildungsgrad der Eltern etc.) miteinander
stehen.
Außerdem wundere ich mich über folgendes: ich habe mir mal anstatt des gesättigten Modells das angepasste lediglich mit dem Haupteffekt Vorlesen ausgeben lassen. Da kommen ja wieder völlig andere Signifikanzen raus.
Leider weiß ich nicht, was Du damit meinst. Was ist "gesättigtes Modell" - das mit
allen 3 Faktoren? Was heißt "kommen andere Signifikanzen raus" konkret?
Das muss man alles nicht verstehen, oder?!
Siehe oben. Wenn man im Auge behält, dass "signifikant" etwas mit dem Verhältnis
zwischen aufgeklärter und unaufgeklärter Varianz zu tun hat, lösen sich evtl. mache
Probleme.
LG
wtf
Mit freundlichen GRüßen
P.