Interpretation der Effektstärke beim Kruskal-Wallis-Test

Interpretation der Effektstärke beim Kruskal-Wallis-Test

Beitragvon Marlis » Mi 30. Sep 2015, 09:38

Hallo zusammen,

um Unterschiede zwischen drei Gruppen aufzeigen zu können, habe ich den Kruskal-Wallis-Test gerechnet. Dieser zeigte auf, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen. Zusätzlich habe ich die Effektstärke Eta Quadrat berechnet. Dadurch konnten zum größten Teil starke Effekte verzeichnet werden. Wie kann ich dies nun interpretieren? Es sind zwar keine signifikanten Ergebnisse aber dennoch hohe Effektstärken? Was sagen diese aus? Oder haben diese nur eine Bedeutung wenn ich signifikante Unterschiede feststellen kann?
Wenn ich mir in einem weiteren Schritt die Mittelwerte der einzelnen Gruppen anschaue, dann kann man durchaus erkennen, dass Unterschiede bestehen.
Muss ich nun um sagen zu können, dass zumindest die Tendenz besteht mit den Mittelwerten argumentieren oder kann ich dies auch über die Effektstärken machen?


Vielen Dank für die Hilfe!
Marlis
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Re: Interpretation der Effektstärke beim Kruskal-Wallis-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mi 30. Sep 2015, 11:46

um Unterschiede zwischen drei Gruppen aufzeigen zu können, habe ich den Kruskal-Wallis-Test gerechnet.

Warum diesen und nicht eine einfaktorielle Varianzanalyse? Ist die abhängige Variable ordinalskaliert oder ist die Stichprobe nur sehr klein?
Dieser zeigte auf, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen. Zusätzlich habe ich die Effektstärke Eta Quadrat berechnet.

Wozu berechnest Du einen Effektstärkekoeffizienten (keine Effektstärke - Effektstärken kann es nur in Grundgesamtheiten geben, in Stichproben werden diese Maße natürlich zwangsläufig zu hioch oder zu niedrig ausfallen), wenn das Ergebnis nichtsignifikant ist? Und wieso Eta nach einem Kruskal-Wallis-Test?
Dadurch konnten zum größten Teil starke Effekte verzeichnet werden. Wie kann ich dies nun interpretieren?

Dass Du dabei ein Effekstärkemaß, das in einer kleinen Stichprobe berechnet wurde, verwechselst mit einer Effektstärke, also dem tatsächlichen und nicht durch den Stichprobenzufalle verzerrten Effekt. Und dass Deine Stichprobe derart klein ist, dass selbst ein markanter Unterschied zwischen den drei Stichproben nicht ausreicht, um die Nullhypothese zurückzuweisen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Interpretation der Effektstärke beim Kruskal-Wallis-Test

Beitragvon Marlis » Mi 30. Sep 2015, 12:22

Vielen dank für die schnelle Antwort
PonderStibbons hat geschrieben:Warum diesen und nicht eine einfaktorielle Varianzanalyse? Ist die abhängige Variable ordinalskaliert oder ist die Stichprobe nur sehr klein?

Diesen habe ich angewandt, nachdem der Verdacht besteht, dass aufgrund der geringen Stichprobe Anwendungsvoraussetzungen verletzt sind. Dann ist es doch sinnvoll den Krusal-Wallis-Test anzuwenden oder`?

PonderStibbons hat geschrieben:Wozu berechnest Du einen Effektstärkekoeffizienten (keine Effektstärke - Effektstärken kann es nur in Grundgesamtheiten geben, in Stichproben werden diese Maße natürlich zwangsläufig zu hioch oder zu niedrig ausfallen), wenn das Ergebnis nichtsignifikant ist? Und wieso Eta nach einem Kruskal-Wallis-Test?

Ist es nicht richtig beim Vergleich von mehrere Gruppen das standardisierte Effektstärkenmaß Eta-Quadrat zu verwenden? Bzw. benötige ich das Effektstärkenmaß nur wenn ich signifikante Ergebnisse habe? Ansonsten nicht?

Kann ich dann lediglich über meine Ergebnisse sagen, dass eben vermutlich aufgrund der geringen Stichprobe keine signifikanten Unterschiede bestehen? Oder kann ich noch die Mittelwerte der Gruppen vergleichen um zumindest Tendenzen eines Unterschieds zu erkennen?
Marlis
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Re: Interpretation der Effektstärke beim Kruskal-Wallis-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mi 30. Sep 2015, 13:01

Diesen habe ich angewandt, nachdem der Verdacht besteht, dass aufgrund der geringen Stichprobe Anwendungsvoraussetzungen verletzt sind. Dann ist es doch sinnvoll den Krusal-Wallis-Test anzuwenden oder`?

Das kann ich nicht beurteilen, da ich Deine Stichprobengröße
und das gemessene Merkmal nicht kenne.
Ist es nicht richtig beim Vergleich von mehrere Gruppen das standardisierte Effektstärkenmaß Eta-Quadrat zu verwenden?

Ich habe mich gewundert, dass bei einem rangbasierten Verfahren wie dem H-Test nun Eta auftaucht. Eta gehört zu Varianzanalysen für intervallskalierte Daten.
Bzw. benötige ich das Effektstärkenmaß nur wenn ich signifikante Ergebnisse habe? Ansonsten nicht?

Man kann es angeben, sofern es das richtige ist, vielleicht macht jemand ja mal eine Meta-Analyse. Dass man es interpretieren sollte, zumindest bei kleinen Stichproben, würde mich wundern.
Kann ich dann lediglich über meine Ergebnisse sagen, dass eben vermutlich aufgrund der geringen Stichprobe keine signifikanten Unterschiede bestehen?

Ich habe keine Kenntnis von Kontext, theoretischem Hintergrund, Fragestellung, Untersuchungsdesign, Sinn und Zweck der Untersuchung oder den Konsequenzen aus ihren Ergebnissen, deswegen kann ich da nichtmal Vermutungen anstellen.
Oder kann ich noch die Mittelwerte der Gruppen vergleichen um zumindest Tendenzen eines Unterschieds zu erkennen?

Nein. Mit einer größeren Stichprobe könnten sich die Ergebnisse auch umkehren (ganz allgemein gesprochen).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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