Zweifaktorielle Varianzanalyse

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Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon caro_ » Mo 28. Sep 2015, 18:36

Hallo,

ich schreibe derzeit an einem Forschungsbericht, in dem ich eine zweifaktorielle ANOVA durchführe. Nun bin ich mir unsicher bezüglich der Hypothesenformulierung. Meine abhängige Variable ist die Lesekompetenz und die unabhängigen Variablen sind Geschlecht und Vorlesen vor der Einschulung. Wie müsste man hier die Hypothese bei einer geeigneten Theorieherleitung vorausgesetzt formulieren? Gibt es in dem Zusammenhang auch eine gerichtete Formulierung? Es geht mir lediglich um die Formulierung.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Caro
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Re: Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon strukturmarionette » Mo 28. Sep 2015, 23:03

Hi,

H1:
- Das Geschlecht hat einen Effekt auf die Lesekompetenz.

H2:
- Vorlesen vor der Einschulung hat einen Effekt auf die Lesekompetenz.

Gruß
S.
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Re: Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon caro_ » Di 29. Sep 2015, 08:10

Vielen Dank für die Antwort! Ist es bei einer zweifaktoriellen ANOVA auch möglich zu sagen: "Mädchen, denen vor der Einschulung vorgelesen wurde, verfügen über eine signifikant höhere Lesekompetenz als Jungen, die auf die gleiche Art und Weise aufgewachsen sind?" Oder wie müsste man das enstprechend formulieren? Weil die Hypothese könnte man auch anhand eines t-Tests mit Fallausschlüssen bearbeiten. Ich hoffe ihr versteht mein Anliegen. Das geht aus meiner Thoerie hervor und das würde ich gerne überprüfen, jedoch muss ich mind. zweifaktoriell arbeiten.

DANKE im Voraus!

LG Caro
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Re: Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon caro_ » Di 29. Sep 2015, 09:45

und kann jemand etwas mit folgendem anfangen?

es sollen nämlich "eine Reihe von Effekt- und Interaktionshypothesen unterschiedlicher Ordnung aus komplexen (ggf. gemischten) multifaktoriellen und/oder multivariaten varianzanalytischen auswertungsmodellen" formuliert werden.

mich verwirrt der aspekt "unterschiedlicher ordnung".

LG
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Re: Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon caro_ » Di 29. Sep 2015, 10:50

das mit der unterschiedlichen ordnung erkläre ich mir so, dass ich bei der mehrfaktoriellen anova 3 verschiedene unterhypothesen teste: haupteffekt A, haupteffekt B und die interaktion von A und B. ich überlege jetzt, meine einzelnen hypothesen dementsprechend so zu formulieren und zu gliedern. nur frage ich mich, ob es auf die spezifische oder unspezfische weise besser ist:

spezifisch
H11: Mädchen verfügen über eine signifikant höhere Lesekompetenz als Jungen.
H12: Jugendlichen, denen vor der Einschulung regelmäßig vorgelesen wurde, verfügen über eine signifikant höhere Lesekompetenz als Jugendliche, denen vor der Einschulung unregelmäßig vorgelesen wurde.
H13: Mädchen, denen vor der Einschulung regelmäßig vorgelesen wurde, verfügen über eine signifikant höhere Lesekompetenz als Jungen, die auf die gleiche Art und Weise aufgewachsen sind.

unspezifisch
Oder kann man das alles nur allgemein nach diesem Prinzip formulieren:
H11: Das Geschlecht hat einen signifikanten Einfluss auf die Lesekompetenz von Jugendlichen
H12: das Vorlesen vor der Einschulung hat einen signifikanten Einfluss auf die Lesekompetenz von Jugendlichen
H13: Es besteht ein signifikanter Interaktionseffekt zwischen den beiden unabhängigen Variablen „Geschlecht“ und „Vorlesen vor der Einschulung“

danke
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Re: Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon strukturmarionette » Mi 30. Sep 2015, 00:47

Hi,

am sinnvollsten ist es, Hypothesen aus am Thema orientierten Fragestellungen abzuleiten.
Das hat mir Anova u.ä. erst mal nicht zu tun.
Wenn dieser mühsame Weg dann abgeschlossen ist, sind Überlegungen zu weiteren Schritten anzustellen.

Gruß
S.
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Re: Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon caro_ » Mi 30. Sep 2015, 10:45

hey, danke. so bin ich ja auch vorgegangen und diese hypothesen ergaben sich dabei. nun habe ich es so gelöst:

"... ergibt sich hypothese 1, die wie folgt lauten soll:
Hypothese 1: Das Geschlecht und das Vorlesen vor der Einschulung haben einen signifikanten Einfluss auf die Lesekompetenz von Jugendlichen.

Diese Annahme soll, wie nachstehend aufgezeigt, anhand einer Reihe von Effekt- und Inter-aktionshypothesen einer Überprüfung unterzogen werden:

H1a: Mädchen verfügen über eine signifikant höhere Lesekompetenz als Jungen.
H1b: Jugendlichen, denen vor der Einschulung regelmäßig vorgelesen wurde, verfügen über eine signifikant höhere Lesekompetenz als Jugendliche, denen vor der Einschulung unregelmäßig vorgelesen wurde.
H1c: Mädchen, denen vor der Einschulung regelmäßig vorgelesen wurde, verfügen über eine signifikant höhere Lesekompetenz als Jungen, die auf die gleiche Art und Weise aufgewachsen sind."

wie gehe ich dann in der ergebnisauswertung vor? bestätige oder verwerfe ich lediglich H1a-H1c oder muss ich das auch für Hypothese 1 tun? Wenn ja, wann ist diese für mich bestätigt? Wenn Faktor A und B einen Haupteffekt auf die abhängige Variable haben oder muss zusätzlich der Interaktionseffekt vorliegen, um die allgemeine "Oberhypothese" zu bestätigen?

DANKE
caro_
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Re: Zweifaktorielle Varianzanalyse

Beitragvon allesralk » So 11. Okt 2015, 13:26

Ich würde sagen "Zünglein an der Waage" ist dein "und" in H1...Damit müssen beide Faktoren einen Einfluss haben, also eintweder H1a & H1b, H1a & H1c oder H1b und H1c bestätigt werden. Meiner Einschätzung nach, müssen bei deiner Formulierung nicht alle 3 Unterhypothesen bestätigt werden.
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