Moderation: 3 Grundlegende Fragen

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Moderation: 3 Grundlegende Fragen

Beitragvon Wiwi2000 » Sa 24. Okt 2015, 08:23

Hallo zusammen,

ich befinde mich mitten in einer Datenauswertung und zweifel gerade ein wenig an meinen Statistikkenntnissen. Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen:

Ausgangspunkt ist folgendes: Ich habe ein einfaches Modell, in dem ich zeigen will, dass die Beziehung A ---> B durch die Variable C moderiert wird.

1.) Meine erste Frage beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen A und B. Ich weiß, dass, damit überhaupt eine Regression vorliegen kann, zunächst eine signifikante Beziehung zwischen A und B nachgewiesen werden muss. Unter Einbezug mehrerer Kontrollvariablen habe ich es auch geschafft nachzuweisen, dass A und B korreliert sind. Also, konkretes Beispiel: Im Modell



ist A als Prediktor marginal signifikant (p<0.1).

Ist dieses Vorgehen sachgerecht um den Zusammenhang zwischen der AV und UV als Bedingung für eine Moderationshypothese nachzuweisen oder muss (auch ohne die Hilfe von Kontrollvariablen) eine direkte, signifikante Korrelation zwischen A und B bestehen?

2.) Nun habe ich also festgestellt: Ja, es liegt ein signifikanter Zusammenhang zwischen A und B vor. Für diesen Zusammenhang will ich nun prüfen, ob er durch die Variable C moderiert wird. Ich nehme also die Regressionsgleichung aus 1.)

()

und erweitere Sie - wie üblich - um den Moderationsterm, indem ich den Moderator C sowie die Interaktion zwischen A und C aufnehme:

.

So weit, so gut. Allerdings sind jetzt im Test dieser Gleichung weder der Haupteffekt noch der Interaktionsterm signifikant. Wenn ich aber eine der ursprünglichen Kontrollvariablen aus der Gleichung entferne und dafür zwei andere hinzufüge, so wird der Interaktionsterm plötzlich signifikant (p<0.05). Also ändere ich die ursprüngliche Moderationsgleichung



in .

Obwohl der Interaktionsterm nun jedoch signifikant ist, bleibt die Variable A (also der Haupteffekt) nicht signifikant.

Ist dieses Vorgehen (= Aufnahme/Entfernen von Kontrollvariablen in die Gleichung bis der Interaktionsterm signifikant wird) sachgerecht, um eine Moderation nachzuweisen? Oder ist es erforderlich, dass der Moderationsterm exakt in die Schätzgleichung eingebracht wird, in der der Zusammenhang zwischen A und B signifikant war (ohne, dass noch weitere Variablen hinzugefügt oder rausgenommen werden)?

Liegt auch dann eine Moderation vor, wenn nur der Interaktionsterm (und nicht der Haupteffekt) signifikant ist?


Viele lieben Dank für Eure Hilfe,

Wiwi
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Re: Moderation: 3 Grundlegende Fragen

Beitragvon PonderStibbons » Sa 24. Okt 2015, 09:58

Selbstverständlich kann ausschließlich der interaktionsterm signifikant sein. Man stelle sich ein 2x2 Design mit gleichen gruppengrößen vor, mit Gruppe a1 =Mittelwert 4, a2 = 0, b1 = 0, b2= 4. der Mittelwert für a vs b wäre 2 vs 2, also kein Haupteffekt.

Am Modell herumzuschrauben, bis der gewünschte Effekt erscheint, ist übrigens nicht lege artis, falls man keine 2. Stichprobe hat, um das Resultat zu testen. Es führt zu überangepassten Modellen mit verzerrten Signifikanzwerten und im Zweifel nicht generalisierbaren Ergebnissen. Da aber alle relevanten Angaben (Thema, Fragestellung, Stichprobengröße, Messungen, p-Werte, Verwendungszweck der Ergebnisse) fehlen, kann man weiter nicht viel sagen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Moderation: 3 Grundlegende Fragen

Beitragvon Wiwi2000 » Sa 24. Okt 2015, 10:04

Vielen Dank.

Folgender Punkt aus Abschnitt 2 würde mich aber noch sehr interessieren:

Ist dieses Vorgehen (= Aufnahme/Entfernen von Kontrollvariablen in die Gleichung bis der Interaktionsterm signifikant wird) sachgerecht, um eine Moderation nachzuweisen? Oder ist es erforderlich, dass der Moderationsterm exakt in die Schätzgleichung eingebracht wird, in der der Zusammenhang zwischen A und B signifikant war (ohne, dass noch weitere Variablen hinzugefügt oder rausgenommen werden)?

Könntest Du dazu bitte noch etwas sagen?
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Re: Moderation: 3 Grundlegende Fragen

Beitragvon PonderStibbons » Sa 24. Okt 2015, 11:34

Das habe ich bereits.
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