Ungleiche Geschlechterverteilung - was nun?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Ungleiche Geschlechterverteilung - was nun?

Beitragvon Anna23 » Sa 7. Nov 2015, 10:04

Hallo zusammen,

bei meiner statistischen Auswertung bin ich auf ein Problem gestoßen. Ich habe 2 Untersuchungsgruppen miteinander verglichen und will nun deren Daten auswerten. Ich habe diese beiden Gruppen zuvor auf ihre soziodemographischen Daten geprüft. Jetzt ist rausgekommen, dass über 80 % aller Teilnehmer weiblich sind, noch dazu sind von den wenigen männlichen Teilnehmern 75 % in der Trainingsgruppe und in der Kontrollgruppe nur 25 % . Die anderen Merkmale wie Alter, Berufszugehörigkeit, Wochenarbeitsstunden weisen keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen auf. Meine Frage ist nun, wie ich mit diesen Unterschieden umzugehen habe. Muss ich das bei meiner Datenauswertung berücksichtigen - wenn ja wie? Oder reicht es wenn ich das bei der abschließenden Diskussion mit anführe.

Freu mich auf Rückmeldungen!
Anna23
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Re: Ungleiche Geschlechterverteilung - was nun?

Beitragvon strukturmarionette » So 8. Nov 2015, 01:30

Hi,

bin ich auf ein Problem gestoßen. Ich habe 2 Untersuchungsgruppen miteinander verglichen und will nun deren Daten auswerten.


- Was (Variablen, Skalenniveaus) hast Du verglichen? Unter welchen Fragestellungen?
- Wie hast Du verglichen?
- Wie groß sind Deine Stichproben?
- Wie groß sind die Deinen Prozentuierungen entsprechenden Teilstichprobenumfänge?

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: Ungleiche Geschlechterverteilung - was nun?

Beitragvon Anna23 » Mo 9. Nov 2015, 21:13

Hallo,

also ich habe eine Gruppe 10 Wochen regelmäßig Yoga machen lassen (Versuchsgruppe), die andere hat 10 Wochen Pilates gemacht (Vergleichsgruppe).

Ich will zeigen, dass die Yogateilnehmer sich im Interventionszeitraum mehr verbessert haben als die Pilatesteilnehmer - hinsichtlich ihrers subjektiven Stressempfindens. Dafür haben sie vor dem Treatment Fragebögen bekommen und die gleichen Fragebögen nach dem Treatment auch (sie haben den Fragebogen zum Gesundheitszustand bekommen - geschlossene Fragen, meist 5-fache Skalierung und sie haben den Stressverarbeitungsfragebogen bekommen: 5-fache Skalierung von 114 Fragen, geschlossen)

meine Variablen sind MZP t1, t2; die beiden Gruppen und zusätzlich habe ich noch die Teilnahmehäufigkeit genommen (= UV), die AVs sind die Mittelwerte der Summenscores, die sich durch die Fragebögen ergeben.

Meine Stichprobengröße ist n = 66 (36 in der Versuchsgruppe, 30 in der Vergleichsgruppe).

Viele Grüße, Anna
Anna23
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Re: Ungleiche Geschlechterverteilung - was nun?

Beitragvon PonderStibbons » Di 10. Nov 2015, 00:18

dass über 80 % aller Teilnehmer weiblich sind, noch dazu sind von den wenigen männlichen Teilnehmern 75 % in der Trainingsgruppe und in der Kontrollgruppe nur 25%

Klingt natürlich dramatischer als 9 versus 3.
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Re: Ungleiche Geschlechterverteilung - was nun?

Beitragvon bele » Di 10. Nov 2015, 09:18

Hallo Anna,

das ist ja kein Zufall, dass Du viel mehr Frauen hast: Yoga in Grenzen, ganz klar aber viel mehr noch Pilates, sind total weiblich attributierte Freizeitbeschäftigungen. Dass Männer und Frauen dann auch ein unterschiedliches psychisches Empfinden haben ist nicht weit her geholt. Auch werden die Männer in der Yoga-Gruppe zu 9 Leuten in den Teepausen ganz andere Gespräche geführt haben als die 3 in der großen Frauengruppe. PonderStibbons hat natürlich Recht, dass die Gruppe der Männer an sich zu klein ist, um aus ihr Erkenntnisse zu ziehen.

Ich würde als Hauptanalyse alle Teilnehmer in die Auswertung schmeißen und dann noch eine Nebenanalyse nur mit den Frauen machen. Wenn bei beiden etwa das Gleiche herauskommt, dann hast Du es in der Diskussion leicht. Wenn es deutliche Unterschiede geben sollte, dann musst Du Dir in der Diskussion Mühe geben.

LG,
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Re: Ungleiche Geschlechterverteilung - was nun?

Beitragvon Anna23 » Di 10. Nov 2015, 09:41

Ok, ich werde es mal damit versuchen. Vielen Dank für die Antwort!
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