Hallo,
in meiner Bachelorarbeit soll der Klang vier verschiedener Fahrzeuge bewertet werden, wozu ich eine Frage habe.
Die Bewertung der Fahrzeuggeräusche erfolgt in unterschiedlichen Kategorien, eine ist z.B. die Lautstärke. Es werden den Probanden die Geräusche vorgespielt und sie müssen einen Fragebogen ausfüllen. Zur Skalierung wird ein Kategorie-Unterteilungsverfahren verwendet. Hierbei werden grobe Kategorien z.B. Viel zu laut – zu laut – passend – zu leise – viel zu leise in jeweils 10 feinere Kategorien unterteilt, welche angekreuzt werden sollen. Dabei ergeben sich insgesamt Antwortmöglichkeiten von 1 bis 50, welche als intervallskaliert angenommen werden können.
Die Antworten der Probanden sollen zunächst zum Überblick als Boxplot dargestellt werden. Anschließend möchte ich dem Leser mitteilen, ob sich die Bewertung der Fahrzeuggeräusche statistisch signifikant unterscheiden. Hierfür möchte ich eine Varianzanalyse durchführen (Auswahl des Verfahren erfolgt, wenn Messdaten vorliegen). Anschließend strebe ich die Durchführung eines post hoc tests an, um herauszufinden, welche Fahrzeuggeräusche sich unterscheiden.
Sollten sich Unterschiede ergeben, stellt sich die Frage, wie groß diese sind. Sollten Klang A z.B. „mehr zu laut“ als Klang B sein, Klang B dafür aber z.B. anstrengender als Klang A, ist eine Kenntnis über die Größe der Unterschiede notwendig, um eine Gesamtbeurteilung zu ermöglichen. Ist Klang A nur unwesentlich „mehr zu laut“ als Klang B (z.B. Mittelwert Lautstärke: Klang A 40, Klang B 35), Klang B allerdings deutlich anstrengender als Klang A (z.B. Mittelwert anstregend: Klang A 25, Klang B 40), deutet dies darauf hin, dass Klang A insgesamt präferiert wird (es soll einfachheitshalber angenommen werden, dass Lautstärke und Angenehmheit exakt die gleiche Relevanz für die Gesamtbeurteilung hat) .
Was mich daher interessiert, wie kann ich die Größe der Unterschiede zwischen den Fahrzeuggeräuschen statistisch abgesichert bestimmen? Also eine Größe, die mir sagt, wie die Größe der Unterschiede zwischen den Mittelwerten zu bewerten ist.
Mir fallen zwei Möglichkeiten ein.
a) Cohens d oder vergleichbares für die post-hoc-tests berechnen. Vorteil: recht etabliert, Nachteil: Interpretation schwierig
b) Die sich bei den post-hoc-test ergebenen Konfidenzintervalle dürfen ja den Wert 0 nicht beinhalten, um einen statistisch signifikanten Unterschied
nachzuweisen. Deutet ein großer Abstand des Intervalls zu der 0, auf einen großen Unterschied zwischen den Geräuschen hin? Also besteht ein
Zusammenhang zwischen der Größe der Unterschiede und dem Abstand des Intervalls zu 0? Vorteil: falls, das überhaupt Sinn macht, einfacherer
Interpretation, da der Abstand ein Intervall auf der Intervallskala ist, Nachteil: macht evtl. keinen Sinn
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr die Möglichkeiten kommentieren könntet oder vielleicht sogar bessere Ideen nennen könnt.