von Eugen » Fr 27. Nov 2015, 21:19
Das Problem trat im Rahmen einer Mediationsanalyse auf.
Es soll an einem N von 109 geprüft werden, ob der Zusammenhang zwischen Stresskommunikation (X) und posttraumatischem Wachstum (Y) durch positives dyadisches Coping (M) mediiert wird.
Bei posttraumatischem Wachstum handelt es sich um subjektiv erlebte, positive Persönlichkeitsveränderungen nach kritischen Lebensereignissen (hier eine Krebsstichprobe); bei positivem dyadischem Coping um diejenige Unterstützung in der Stressbewältigung, die der vom Stressor betroffene Partner A von Partner B erhält, sowie Formen gemeinsamer Stressbewältigung in einer Partnerschaft.
Gemessen wurde mit 2 Fragebogenverfahren. Hierbei könnte ggf. problematisch sein, dass M und X mit dem selben Verfahren erhoben wurden. Es handelt sich um unterschiedliche Skalen desselben Instruments.
Ich bin nach dem Schema von Baron und Kenny (1986) vorgegangen:
Pfad a: einfache Regression von M auf X wird signifikant (β= ,585; p= ,000)
Pfad c: einfache Regression von Y auf X wird signfikant (β=,213; p= 0,023)
multiple Regression von Y auf M und X
Pfad b: von Y auf M nicht signfikant (β=,187; p= ,108)
Pfad c`: von Y auf X nicht signifikant (β= ,108; p=,353)
Dass Pfad c` nicht signifikant wird, finde ich nicht überraschend. Eine vollständige Mediation wäre theoretisch plausibel.
Seltsam finde ich, dass Pfad b nicht signifikant wird, da eine einfache Regression von Y auf M zu einem signifikanten Ergebnis führt (β= ,250; p= ,009).
Wieso wird Pfad b im multiplen Regressionsmodell nicht signifkant, jedoch die einfache Regression von Y auf M?
Ich hoffe, die Darstellung meines Problems ist präziser gelungen. Sorry, bin neu im Forum und habe wenig Erfahrung in der schriftlichen Kommunikation über Statistik. Konstruktives Feedback nehme ich weiterhin gerne an.
Viele Grüße