Skalenniveau

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Skalenniveau

Beitragvon Hornist » Mo 7. Dez 2015, 14:04

Hallo Zusammen, ich bin mir bezüglich der Auswertung eines Fragebogens unsicher. Dem Fragebogen liegt eine Frage sowie 32 Antworten zu Grunde. Jede einzelne Antwortmöglichkeit soll mit einer Auswahl aus 1-trifft überhaupt nicht zu, 2-trifft eher nicht zu, teils/teils, trifft eher zu, trifft vollkommen zu.

Handelt sich dies jetzt um eine ordinalskalierte Skala (das ja wohl sicher) oder gar um eine intervallskalierte Skala?

Beste Grüße, Jörg
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Re: Skalenniveau

Beitragvon bele » Mo 7. Dez 2015, 15:06

Vielleicht hilft meine frühere Antwort auf eine ähnliche Frage: post22683.html?hilit=augen#p22683
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Re: Skalenniveau

Beitragvon Hornist » Mo 7. Dez 2015, 19:35

Vielen Dank, d.h. die Betrachtung als "quasi-metrisch" im Sinne der Testtheorie lässt dies als intervallskaliert durchgehen?
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Re: Skalenniveau

Beitragvon PonderStibbons » Mo 7. Dez 2015, 22:06

Handelt sich dies jetzt um eine ordinalskalierte Skala (das ja wohl sicher) oder gar um eine intervallskalierte Skala?

Worauf bezieht sich denn überhaupt Frage? Auf die Itemsantwortskalen (ordinal) oder auf
den Gesamtwert aus allen 32 Items (als Summenscore intervallskaliert zu behandeln)?
Und wozu ist das wichtig zu wissen?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Skalenniveau

Beitragvon bele » Mo 7. Dez 2015, 22:55

Hornist hat geschrieben:Vielen Dank, d.h. die Betrachtung als "quasi-metrisch" im Sinne der Testtheorie lässt dies als intervallskaliert durchgehen?


Es ist allgemein akzeptiert, die Summe aus vielen Items die als 1 bis 5 quantifiziert wurden wie metrisch zu behandeln, wenn es sich um ein vernünftiges Testinstrument handelt (vor allem Faktoranalytisch ordentlich). Nicht irgendeinen beliebig selbst zusammengestellten Fragenkatalog.

LG,
Bernhard
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Re: Skalenniveau

Beitragvon Hornist » Di 8. Dez 2015, 08:21

Es geht hier um einen Motivationstest. Die Hauptkomponentenanalyse zeigt mir 5 Komponenten. Die Mittelwertvergleiche sollen mir Auskünfte zu Variablen (bspw. Geschlecht) geben. Ich habe hierzu den t-Test verwendet und der setzt Normalverteilung voraus. Normalverteilung gibt es aber nur ab intervallskalierten Skalen.

Jetzt habe ich gerade gelesen: "Die (parametrische) Statistik setzt gar nicht voraus, dass beobachtete Daten perfekt mit einer Normalverteilung übereinstimmen, sondern lediglich, dass die Variable in der Bevölkerung, aus der wir Stichproben ziehen, normalverteilt ist." (https://www.lrz.de/services/schulung/un ... skalierung). Bedeutet dies, dass - wenn es um Eigenschaften von Menschen geht (deren Grundgesamtheit normalverteilt ist) - immer parametrische Tests eingesetzt werden dürfen?

Grüße, Jörg
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Re: Skalenniveau

Beitragvon PonderStibbons » Di 8. Dez 2015, 09:37

Ich habe hierzu den t-Test verwendet und der setzt Normalverteilung voraus. Normalverteilung gibt es aber nur ab intervallskalierten Skalen.

Nein, der t-Test setzt keine normalverteilten Variablen voraus, aber
in der Tat Intervallskalenniveau.
Bedeutet dies, dass - wenn es um Eigenschaften von Menschen geht (deren Grundgesamtheit normalverteilt ist) - immer parametrische Tests eingesetzt werden dürfen?

Nein. Man kann es jederzeit mit einer Subgruppe zu tun haben, in der ein Merkmal
schief oder anderweitig verteilt ist. Oder eine Eigenschaft ist per se nicht normalverteilt.
Aber wie gesagt setzt der t-Test keine Normalverteilung der abhängigen Variable voraus.
Allenfalls sollen die innerhalb der beiden Gruppen jeweils aus einer normalverteilten
Grundgesatheit stammen. Aufgrund des zentralen Grenzwertsatzes bewirkt aber ein
Verstoß gegen diese Bedingug keine fehlerhaften Ergebnisse mehr, sofern die Stichprobe
ausreichend groß ist.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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