Mann-Whitney U - wie anwenden?

Mann-Whitney U - wie anwenden?

Beitragvon Stine » Do 31. Dez 2015, 13:58

Hier mein Versuchsaufbau detaillierter:
Jeder Proband sollte eine Aufgabe erlernen. Hierzu gab es steigende Schwierigkeitsstufen des Trainings, und erst, wenn der Pbd eine kritische Schwelle an korrekten Antworten bzw. fehlenden Auslassungen/Fehlern überschritten hatte, kam er in die nächste Stufe. Das hatte zur Folge, dass die Pbn unterschiedlich viele Tage pro Stufe benötigten.
Die Pbd waren drei verschiedenen Treatments zugeordnet, A, B und C, daher sind die Stichproben unverbunden.
Ich möchte wissen: Unterscheiden sich die treatments A, B und C hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die korrekten Antworten der Probanden, die diesen treatments ausgesetzt waren, in der jeweiligen Trainingsstufe?
Da ich in meiner Gruppe nur 45 Personen habe und die Anzahl der korrekten Antworten nicht normalverteilt sein dürfte, muss ich nonparametrisch testen. In Absprache mit meinem Prof soll hierzu der Mann-Whitney-U-Test verwendet werden.
Mein Problem: Ich habe pro Pbd mehrere Messwerte, da mehrere Trainingstage pro Stufe absolviert wurden - allerdings unterschiedlich viele, je nach Pbd.
Um den M-W-U rechnen zu können, brauche ich doch zuerst nur EINEN Wert pro Pbd, also entweder Mittelwert oder Median.
Da die Daten eine gewissen Schiefe aufweisen, wäre Median doch sinnvoller. Üblicher und damit vergleichbarer ist jedoch der MW. Was würdet ihr errechnen?
Danke!
Stine
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Re: Mann-Whitney U - wie anwenden?

Beitragvon bele » Do 31. Dez 2015, 17:03

Hallo Stine,

soviel habe ich verstanden: Du hast 45 Leute, die Du in drei Gruppen A, B, C unterteilst die jeweils aus etwa 15 Personen bestehen dürften. Jede Person nimmt wiederholt an einer Prüfung teil bis sie die Prüfung besteht, dann kommt eine neue "Stufe" aber wir betrachten zunächst jede "Stufe" für sich. Richtig?
Du möchtest nun schauen, ob sich Mittelwert oder Median der Prüfungsergebnisse jeder Person innerhalb einer "Stufe" je nach Gruppe unterscheidet. Vorgegeben ist, dass dies durch einen U-Test erfolgt.

Ich würde vorschlagen, den Mittelwert der Prüfungsergebnisse zu nehmen und nicht den Median. Da es sich bei den Punkten um eine metrische Größe handelt, bei der Mittelwertbildung sinnvoll ist. Die Mittelwertbildung an sich hat keine Normalitätsvoraussetzungen. Der Median würde zu einem Informationsverlust führen. Macht Teilnehmer 1 an drei aufeinanderfolgenden Tagen 2 Punkte, 3 Punkte und 5 Punkte dann ist er schlechter als Teilnehmer 2, der an drei aufeinander folgenden Tagen 2 Punkte, 3 Punkte und 50 Punkte macht. Der Median würde diesen Unterschied verwischen und also einen Informationsverlust verursachen.

Später kannst Du dann die Mittelwerte der Punkte der Teilnehmer in Gruppe A mit den Mittelwerten der Punkte der Teilnehmer in Gruppe B mit einem U-Test vergleichen. Außerdem Gruppe B mit Gruppe C und Gruppe A mit Gruppe C. Und das in jeder "Stufe". Das bedeutet eine ganz schöne Anzahl an Tests und man muss sich Gedanken über eine sog. Alphafehlerkumulation machen. Aber wenn Dein Prof. U-Tests vorgegeben hat, dann ist das so.

LG,
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Re: Mann-Whitney U - wie anwenden?

Beitragvon strukturmarionette » Fr 1. Jan 2016, 15:00

Hi,

Mann-Whitney U - wie anwenden?

- Du musst Dein Design und das was Du gemacht hast und was Dir als Messwerte vorliegen schon konkret darstellen und beschreiben.
- Wenn Du Dich nur auf eine Prof-Hinweis beschränkst, ist das wenig hilfreich.
- Tipps an dieser Stelle bleiben andernfalls vage Spekulationen.

Gruß
S.
strukturmarionette
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