Wie vergleicht man Biofilme?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Wie vergleicht man Biofilme?

Beitragvon Alixander » Di 5. Jan 2016, 19:53

Hallo liebe Statistik-Genies :)

ich habe bei folgender Untersuchung keine Ahnung, welchen Test ich anwenden muss oder kann:

Ich habe Biofilm (das ist das, was auf allen Oberflächen im Wasser wächst, bestehend aus Algen, Bakterien, Pilzen ect.) auf 3 unterschiedlichen Materialien im selben See wachsen lassen. Ich möchte nun wissen, ob sich die Zusammensetzung je nach Material unterscheidet.
Dazu habe ich pro Material 25 Messwerte von jeweils den Bakterien, den Algen und den Polymeren in der Einheit µm³/µm².

Ich wollte ursprünglich für jedes Kompartiment des Biofilms (also Bakterien, Algen & Polymere getrennt) eine ANOVA rechnen, um die Unterschiede aufgrund der 3 Materialien zu erhalten. Das wäre doch schonmal okay, richtig? Jetzt bekomme ich allerdings Gewissensbisse, weil der Biofilm nunmal aus allen Kompartimenten gleichzeitig besteht und diese sich untereinander beeinflussen. Also kann ich die Bakterien, Algen und Polymere nicht einzeln betrachten, sondern diese drei Kompartimente entscheiden ja gemeinsam über die Charakteristik des Biofilms. Gibt es also ein Verfahren, mit dem ich meine 3 Matrialien vergleichen kann, die durch 3 Variablen beschrieben werden? Welches kann ich anwenden?

Viele Grüße,
Alix
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Re: Wie vergleicht man Biofilme?

Beitragvon bele » Di 5. Jan 2016, 20:17

Was genau wollen wir denn über die Biofilme in Erfahrung bringen? Vielleicht hast Du ja auch gezielete Theorien, worin sich die Materialien unterscheiden könnten. In der Gesamtmenge des Biofolms oder eher in der prozentualen Zusammensetzung?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Diskriminanzanalyse ?

LG,
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Re: Wie vergleicht man Biofilme?

Beitragvon Alixander » Di 5. Jan 2016, 23:13

Okay, das ist keine gute Nachricht für mich, denn offenbar habe ich in meinem Studium noch keine Diskriminanzanalyse gemacht. Mist. :( ...also kein Wunder, das ich so auf dem Schlauch stehe.
Vielleicht kann der Thread aber trotzdem helfen und ich kann mich mit einem konkreten Test an der Hand, um Hilfe bemühen, sodass ich doch noch schließende Statistik-Aussagen über meine Biofilme machen kann.

Also ich habe pro Sample die Information "µm³ (Algen/Bakterien/Polymere) pro µm² (bewachsene Fläche)". Am liebsten würde ich die Aussagen in so einer konkreten Einheit belassen und nicht so gerne relative Zusammensetzungen betrachten. Als weiteres Merkmal kann noch die Dicke/Höhe des Biofilms am Sampling-Ort angegeben werden.
Beispielaussage: Auf Material 1 etablieren sich signifikant mehr Algen als auf Material 2 & 3.

Was wäre denn aus statistischer Betrachtungsweise heraus der Unterschied bei prozentualen Zusammensetzung?

In einem zweiten Schritt der Untersuchung werden die Biofilme in einem Folgetest eingesetzt. Eigentlich wollte ich die Biofilmzusammensetzung vor und nach dem Testeinsatz auch gegenüber stellen, aber jetzt wo ich schon an der Lösung des ersten Problems Neuland betrete, bin ich natürlich verunsichert.

Wie gesagt, vielleicht kann mir der Thread helfen einen konkreten Test zu finden, der meine gewünschten Aussagen liefern kann.
Irgendwelche Empfehlungen? Was muss man beachten, welche Infos braucht man um sich für ein Testverfahren zu entscheiden?
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Re: Wie vergleicht man Biofilme?

Beitragvon bele » Di 5. Jan 2016, 23:29

Hallo Alixander,

es werden sich hoffentlich kompetentere zu Thema melden. Solange hast Du vielleicht Interesse Dir das hier mal anzuschauen: http://pareonline.net/getvn.asp?v=19&n=17 : Wenn Du primär an eine ANOVA gedacht hast aber die Menge dreier Dinge vergleichen willst, könnte MANOVA das Richtige sein. Musst Du aber selbst prüfen und kannst nicht mein Wort dafür nehmen.

LG,
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Re: Wie vergleicht man Biofilme?

Beitragvon Alixander » Do 7. Jan 2016, 16:27

Hallo,
Bernhards Vorschlag sieht eigentlich ganz gut aus, nach allem was der Artikel sagt, sollte die MANOVA tatsächlich das sein, wonach ich gesucht habe. Die Interpretation des post hoc "DDA" fällt mir allerdings schwer.
Man erhält eine Formel des Typs: DDA Score = Faktor * (Wert d abh. Variablen 1) + Faktor * (Wert d AV 2) + Faktor * (Wert d AV 3) ...
Klar, die Faktoren sagen mir, welche AV den meisten Einfluss auf die Unterschiedung der unabhängigen Variablen haben.
Aber was sagt mir das über meine Grundgesamtheiten?
Kann ich aus der Formel ableiten: Grundgesamtheit 1 ist siginfikant unterschiedlich zu GS 2 aber nicht zu GS3?

Beste Grüße,
Alix
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