Hallo,
ich habe mich gerade neu angemeldet, hoffe ich kriege dennoch eine Antwort. Ich habe die Frage bereits bei uns an der Uni im Tutorium gestellt, wir haben aber keine Antwort gefunden.
Nehmen wir an, wir haben drei Variablen X, Y und Z. Die Nullkorrelationen lauten wie folgt:
Rxy=0
Ryz=0,72
Rxz=0,20
Nun möchte ich (aus welchem Grund auch immer) die Semipartialkorrelation Ry(x.z) errechnen. Die Formel lautet:
Ry(x∙z) = (Rxy - Rxz × Ryz)/√(1-Rxz^2)
Setzen wir unsere Zahlenwerte ein erhalten wir:
Ry(x.z)=(0-0,2×0,72)/√(1-0,2^2)=-0,147
Ich verstehe, wie ein Supressoreffekt funktioniert. Mir ist in diesem Zusammenhang der Zugewinn an aufgeklärter Varianz von Rx(y.z) gegenüber Rxy klar. Ich verstehe allerdings nicht, wie eine Variable X, die zuvor überhaupt nicht mit einer Variable Y korreliert war, somit keinerlei Varianz mit dieser Variable Y teilte, durch das Konstanthalten einer Drittvariable plötzlich einen Zusammenhang mit Variable Y aufweisen kann.
Wenn ich mir das ganze als Venn-Diagramme vorstelle, überschneiden sich zwei Kreise, die zuvor keinerlei Berührungspunkte aufwiesen.
Wie kann das sein?
Ist es ein statistisches Gesetz, dass ich Semipartialkorreltationen für Variablen nur errechnen darf, wenn diese bereits eine Nullkorrelation aufweisen? Oder gibt es eine logische Erklärung?