Skalen und Auswertung

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Skalen und Auswertung

Beitragvon Anne123 » Sa 6. Feb 2016, 15:18

Hallo,

ich muss im Rahmen eines universitären Projekts eine quantitative Forschung durchführen und habe leider davon wenig Ahnung.
Grundsätzlich geht es um Lesekompetenz bei Mädchen und Jungen in der Grundschule in Zusammenhang mit geschlechterspezifischen Texten. Es werden zwei Tests durchgeführt (Stichprobe 10 Mädchen und 10 Jungen einer dritten Klasse einer Grundschule), einmal ein "Jungs"-Text und einmal ein "Mädchen"-Text. Dann werden jeweils fünf Fragen zum Text gestellt, die fünf verschiedenen Kompetenzstufen (Ordinalskala) abdecken.
Meine Fragestellung ist:
"Inwiefern gibt es einen Unterschied in der Lesekompetenz von Mädchen und Jungen der dritten Jahrgangsstufe in Bezug auf geschlechterspezifische Lesestoff?"
Dazu hab ich diese Hypothesen gebildet:
1.Unterschiedshypothese (einseitig): Es gibt einen Unterschied in der Lesekompetenz von Mädchen und Jungen der dritten Jahrgangsstufe in Bezug auf geschlechterspezifische Leseinhalte.

Nullhypothese: Es gibt keinen Unterschied in der Lesekompetenz von Mädchen und Jungen der dritten Jahrgangsstufe in Bezug auf geschlechterspezifische Leseinhalte.

2. Unterschiedshypothese (einseitig): Es gibt einen Unterschied in der Lesekompetenz von Jungen der dritten Jahrgangsstufe in Bezug auf geschlechterspezifische Leseinhalte.

Nullhypothese: Es gibt keinen Unterschied in der Lesekompetenz von Jungen der dritten Jahrgangsstufe in Bezug auf geschlechterspezifische Leseinhalte.

Nach einem Entscheidungsbaum von Bühner/Ziegler 2009 hab ich (hoffentlich richtig) herausgefunden:
-Eine abhängige, kontinuierliche Variabel (Lesekompetenz)
-Eine unabhängige, diskrete Variabel (Geschlecht) mit zwei Stufen (männlich/weiblich)
-Abhängige Messung, da abhängige Stichprobe
-->-Test für abhängige Stichproben

Kann mir einer helfen, ob das bis hier hin stimmt?

Offene Fragen:
-Was ist meine Grundgesamtheit ist? (ich teste 10 Mädchen und 10 Jungen einer dritten Klasse)
-Wie werte ich die Ergebnisse aus? (Annahme, ein Kind kann die Frage zur ersten und fünften Kompetenzstufe beantworten, den Rest allerdings nicht. Welche Stufen hätte es dann?)

Vielen lieben Dank für eure Hilfe!
Anne123
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Re: Skalen und Auswertung

Beitragvon PonderStibbons » Sa 6. Feb 2016, 15:57

ich muss im Rahmen eines universitären Projekts eine quantitative Forschung durchführen und habe leider davon wenig Ahnung.

Ist das eine Art Übung oder soll was für die Forschung rausspringen?
Für letzteres ist die Stichprobe an sich viel zu klein.

-Eine unabhängige, diskrete Variabel (Geschlecht) mit zwei Stufen (männlich/weiblich)
-Abhängige Messung, da abhängige Stichprobe

Wieso das denn? Sind es Pärchen? Wenn nicht, sind das zwei unabhängige Gruppen.
2. Unterschiedshypothese (einseitig): Es gibt einen Unterschied in der Lesekompetenz von Jungen der dritten Jahrgangsstufe in Bezug auf geschlechterspezifische Leseinhalte.

Wenn damit gemeint ist, es soll verglichen werden, ob Jungen unterschiedliche Testleistungen
zwischen den beiden Texten zeigen - das wären dann in der Tat abhängige Messugen.

-Was ist meine Grundgesamtheit? (ich teste 10 Mädchen und 10 Jungen einer dritten Klasse)

Könnte man ja so sagen.
-Wie werte ich die Ergebnisse aus? (Annahme, ein Kind kann die Frage zur ersten und fünften Kompetenzstufe beantworten, den Rest allerdings nicht. Welche Stufen hätte es dann?)


Für Dein Messverfahren sollte eigentlich eine Handanweisung mit
Auswertungsrichtlinien vorliegen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Skalen und Auswertung

Beitragvon Anne123 » Sa 6. Feb 2016, 17:19

Hallo,

es ist eher eine Übung. Wir haben auch leider sehr wenig theoretischen Input bezüglich statistischer Testverfahren etc. bekommen. Deshalb hoffe ich ja auf Eure Hilfe ;)

Leider habe ich keine Handanweisung zu dem Testverfahren.

Ich bin im Zwiespalt wie ich mit Probanden umgehe, deren Ergebnisse nicht der erwarteten Logik folgen.

Man sollte meinen, dass ein Kind, welches Fragen der Kompetenzstufe 3 beantworten kann, auch 1 und 2 beantwortet. Also das Ergebnis entsprechend dem Rangwert.

Wie gehe ich bei einem Kind vor, welches 1 und 3 beantwortet, 2 jedoch nicht?
Solche Abweichungen sind in den Experimenten ja nicht auszuschließen.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Anne123
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Re: Skalen und Auswertung

Beitragvon PonderStibbons » Sa 6. Feb 2016, 19:50

Ich bin im Zwiespalt wie ich mit Probanden umgehe, deren Ergebnisse nicht der erwarteten Logik folgen.

Es ist sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen. Vielfach wird über der Frage,
welche statistischen Tests gerechnet werden sollen, die elementare Frage vergessen,
was und wie zuverlässig man eigentlich gemessen hat.
Wie gehe ich bei einem Kind vor, welches 1 und 3 beantwortet, 2 jedoch nicht?

Das solltest Du mit dem Aufgabensteller besprechen, da es überhaupt nicht einfach
zu beantworten ist. Entweder ist 3 ein Zufallstreffer, oder 2 ist ein Zufallsfehler,
oder das ganze Konzept stimmt nicht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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