Statistik-Problem Masterarbeit

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon Max_Berlin » Mi 10. Feb 2016, 14:50

Hallo Statistik-Freunde,

im Rahmen meiner Masterarbeit führe ich auch einen Test durch, der sich an einer bereits durchgeführten Studie orientiert. Die Studie habe ich euch als Link zwei Zeilen tiefer angehangen.
Es wird ein Pre-Posttest durchgeführt.

http://www.blogs.uni-mainz.de/fb02-spor ... el2003.pdf

Es handelt sich um einen Test bei dem eine Zielfläche getroffen werden muss. Sie ist 0,75m breit. Dafür gibt es 6 Punkte. Nach rechts und links gibt es jeweils Abweichungszonen die genauso breit sind.
Jede Intervallabweichung sorgt dafür, dass ein Punkt abgezogen wird. Jeder Spieler hat 10x Versuche.

Der Autor berechnet Mittelwerte und Standardabweichungen, obwohl er meint, dass die Abweichungszonen nominalskaliert sind. Soweit ich weiß, geht das doch nicht, da diese Skalierung nur die Häufigkeit zulässt.
Oder sehe ich da erwas falsch?

Lassen sich, da die Abstände alle gleich sind und es ja möglich ist 0 Punkte zu bekommen, eine Intervallskalierung realsieren, wenn man das so schreibt?
Ich möchte die Entwicklung der Gruppe sowie einzelne Spielerentwicklungen vergleichen. Also Vergleich der Werte vom Pretest und die vom Posttest.

Viele Grüße und großen Dank für eure Mühe und Hilfe!

Max
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Mi 10. Feb 2016, 15:03

Der Autor berechnet Mittelwerte und Standardabweichungen, obwohl er meint, dass die Abweichungszonen nominalskaliert sind.

Die sind eigentlich gar nicht skaliert, da sie doch überhaupt nicht ausgewertet werden,
oder? Es gibt 10 Durchgänge, in jedem können Punkte erzielt werden. Daraus kann man
ohne weiteres Mittelwerte und Standardabweichungen ermitteln.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon Max_Berlin » Mi 10. Feb 2016, 16:19

PonderStibbons hat geschrieben:
Der Autor berechnet Mittelwerte und Standardabweichungen, obwohl er meint, dass die Abweichungszonen nominalskaliert sind.

Die sind eigentlich gar nicht skaliert, da sie doch überhaupt nicht ausgewertet werden,
oder? Es gibt 10 Durchgänge, in jedem können Punkte erzielt werden. Daraus kann man
ohne weiteres Mittelwerte und Standardabweichungen ermitteln.

Mit freundlichen Grüßen

P.


Hallo P. ! Danke für die schnelle Antwort.
Im Text redet der Autor von einer Nominalskalierung der Abweichzonen. Also hätte die Skalierung mit der Mittelwert-Berechnung etc. in dem Fall gar nichts zu tun? Denn ich war auch der Meinung, dass man ganz logisch die Werte vergleichen kann und darauf schließt wer besser ist bzw. besser geworden ist.
Inwiefern spielt da die Signifikanz eine Rolle?

Man kann aber wohl kaum sagen, dass wer in bspw. 10x Versuchen drei Mal 6 Punkte und sieben Mal 0 trifft gleich gut ist wie jemand der vier Mal 4 Punkte, ein Mal 2 und sonst 0 schafft oder?
Beide hätten dann 18 Punkte

Grüße!
Max
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Mi 10. Feb 2016, 17:07

Man kann aber wohl kaum sagen, dass wer in bspw. 10x Versuchen drei Mal 6 Punkte und sieben Mal 0 trifft gleich gut ist wie jemand der vier Mal 4 Punkte, ein Mal 2 und sonst 0 schafft oder?

Das kann ich Dir nicht beantworten, das betrifft Dein eigenes Wissen vom Gegenstandsbereich
und was Du als Erfolgsparameter definierst. Du kannst evtl. 2 Auswertungen machen, wenn
es Dich interessiert, einmal mit der Gesamtpunktzahl eines Probanden als abhängige Variable,
zum anderen mit der Streuung der Ergebnisse des einzelnen Probanden über 10 Versuche als
abhängige Variable. Oder es existiert eine gängige Kombination aus Gesamtpunkten + Stabilität,
aber auch das ist erstmal ein Frage an Dein eigenes Fachwissen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon Max_Berlin » Mi 10. Feb 2016, 22:28

PonderStibbons hat geschrieben:
Man kann aber wohl kaum sagen, dass wer in bspw. 10x Versuchen drei Mal 6 Punkte und sieben Mal 0 trifft gleich gut ist wie jemand der vier Mal 4 Punkte, ein Mal 2 und sonst 0 schafft oder?

Das kann ich Dir nicht beantworten, das betrifft Dein eigenes Wissen vom Gegenstandsbereich
und was Du als Erfolgsparameter definierst. Du kannst evtl. 2 Auswertungen machen, wenn
es Dich interessiert, einmal mit der Gesamtpunktzahl eines Probanden als abhängige Variable,
zum anderen mit der Streuung der Ergebnisse des einzelnen Probanden über 10 Versuche als
abhängige Variable. Oder es existiert eine gängige Kombination aus Gesamtpunkten + Stabilität,
aber auch das ist erstmal ein Frage an Dein eigenes Fachwissen.

Mit freundlichen Grüßen

P.


Analog zu dem durchgeführten Test in der .pdf würde ich schon den Mittelwert als Indiz für das Maß an Passgenauigkeit nehmen. Bei zehn Versuchen, lässt sich dieser aus der Summe der Punkte ja leicht berechnen.
Hier aber nicht alle Probanden vergleichen und sagen der und der sind die mit der besten Passgenauigkeit, sondern lediglich Einzelfälle auswerten.
Zu der Mittelwertberechnung stellt sich mir wie gesagt die Frage zu der Skalierung der Trefferzonen, d.h. ob die Skalierung derer offensichtlich keinen Einfluss auf die Berechnung hat.

Zudem würde die erzielten Punkte der gesamte Gruppe mit der anderen Gruppe vergleichen und auswerten, wer sich stärker verbessert/verschlechtert hat.
Da beide Gruppen aus jeweils acht Probanden bestehen, sollte sich zu klein sein, um klare Aussagen über die Signifikanz zu machen.

Sehe ich das Richtung?

Sorry für meine Unkenntnis und Unsicherheit...

VG Max
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Do 11. Feb 2016, 10:00

Zu der Mittelwertberechnung stellt sich mir wie gesagt die Frage zu der Skalierung der Trefferzonen,

Wer daneben schießt, kriegt halt Punktabzug.
Da beide Gruppen aus jeweils acht Probanden bestehen, sollte sich zu klein sein, um klare Aussagen über die Signifikanz zu machen.

Klare Aussagen kriegt man auch bei kleinen Gruppen. Nur ist die Aussicht,
einen Effekt nachzuweisen, bei kleinen Fallzahlen naturgemäß geringer als
bei großen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon Max_Berlin » Do 11. Feb 2016, 13:37

Ich habe jetzt, da ein Treatment zwischen den Messungen stattfand, einen Test bei gepaarten Stichproben via SPSS gemacht. Ich las, dass das der korrekte Weg sein.

Die Werte bei Sig. (2-seitig waren) 0, 655 bzw. 0,137 und 0,674.
Ich kann davon ausgehen, dass keine signifikanten Unterschiede in dem Fall Verbesserungen eintragen?

Lässt sich ein Wert definieren, ab dem eine Signifikanz erkennbar ist?

Nochmal danke an dich P. für deine Mühe und schnellen Antworten!

Viele Grüße,
Max
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Do 11. Feb 2016, 13:47

Ich habe jetzt, da ein Treatment zwischen den Messungen stattfand, einen Test bei gepaarten Stichproben via SPSS gemacht. Ich las, dass das der korrekte Weg sein.

Nicht wirklich. Wo war das denn zu lesen? Und was hast Du gepaart (um sicherzugehen)?

Wie wurden die beiden Gruppen eigentlich gebildet, durch Zufallszuweisung?

Die Werte bei Sig. (2-seitig waren) 0, 655 bzw. 0,137 und 0,674.

Worauf bezieht sich das? Auf die Gesamtstichprobe und auf die beiden Gruppen?

Ich kann davon ausgehen, dass keine signifikanten Unterschiede in dem Fall Verbesserungen eintragen?

p > 0,05 bedeutet konventionell, die Nullhypothese ("Es besteht KEIN Unterschied in der Grundgesamtheit") nicht verwerfen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon Max_Berlin » Do 11. Feb 2016, 14:15

PonderStibbons hat geschrieben:
Ich habe jetzt, da ein Treatment zwischen den Messungen stattfand, einen Test bei gepaarten Stichproben via SPSS gemacht. Ich las, dass das der korrekte Weg sein.

Nicht wirklich. Wo war das denn zu lesen? Und was hast Du gepaart (um sicherzugehen)?

Wie wurden die beiden Gruppen eigentlich gebildet, durch Zufallszuweisung?

Die Werte bei Sig. (2-seitig waren) 0, 655 bzw. 0,137 und 0,674.

Worauf bezieht sich das? Auf die Gesamtstichprobe und auf die beiden Gruppen?

Ich kann davon ausgehen, dass keine signifikanten Unterschiede in dem Fall Verbesserungen eintragen?

p > 0,05 bedeutet konventionell, die Nullhypothese ("Es besteht KEIN Unterschied in der Grundgesamtheit") nicht verwerfen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

P.


Ja es war eine Zufallszuweisung.

http://www.quantitative-methoden.de/Dat ... gen_A3.pdf
Beginn S.4 der .pdf. Ich führe ja einen Pre-Posttest durch. Zwei getrennte Gruppe mit jeweils zwei Messpunkten und einem Treatment zwischen den Messzeitpunkten.

Der erste Wert (0,655) kam raus, als ich die Ergebnisse des Pre-Tests der beiden Gruppen untersucht habe. Das war für mich relevant.

Der zweite und dritte Wert beziehen sich auf die Ergebnisse der beiden Gruppen beim Pretest und beim Posttest, sprich wie sie sich verändert haben. Der Mittelwert hat sich bei beiden Gruppen erhöht, aber die Frage ist ob die Erhöhung signifikant ist. Meiner Meinung nach nicht.
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Re: Statistik-Problem Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Do 11. Feb 2016, 14:21

Der erste Wert (0,655) kam raus, als ich die Ergebnisse des Pre-Tests der beiden Gruppen untersucht habe. Das war für mich relevant.

Gab es nicht ein Treatment? Die eigentliche Frage ist nicht,
ob die Veränderung der beiden Gruppen von vor-Treatment
zu nach-Treatment unterschiedlich war?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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