Hallo, toll, dass es dieses Forum gibt. Es geht um Folgendes:
Ich habe eine (linguistische) Untersuchung durchgeführt, und zwar wollte ich herausfinden, ob bestimmte Faktoren Einfluss darauf haben, wie gewisse sprachliche Konstruktionen gebildet werden. Beispiel: Hat die Länge der sprachlichen Konstruktion darauf Einfluss, ob ich "wegen des Autos" oder "wegen dem Auto" sage. Insgesamt gab es 10 Faktoren, die ich mittels Chi-Quadrat untersucht habe. Zusätzlich habe ich die Bonferroni-Holm-Korrektur eingesetzt. Die Nullhypothese konnte in den meisten Fällen verworfen werden. Die Ergebnisse habe ich dann anschließend interpretiert
In der Studie geht es mir hauptsächlich um das Warum, bzw. wie diese Einflüsse durch die Faktoren linguistisch zu begründen sind.Die oben genannten Verfahren sollen nur zeigen, dass der Einfluss der Faktoren auch statistisch nachweisbar ist. Für die Interpretation der einzelnen Faktoren habe ich unter anderem literaturbasiert analysiert, aber auch deskriptiv gearbeitet, d.h. ich habe einige Analysen mittels Kreuztabelle durchgeführt und diese dann grafisch aufbereitet. Also z.B. habe ich bestimmte Konstellationen bei dem ein oder anderen Faktor genauer betrachtet, wenn es mir aufgrund der literaturbasierten Analyse relevant erschien, oder die Stichprobe hinsichtlich einer bestimmten Variable kontrolliert (also z.B. alle Fälle mit Eigennamen weggelassen), um zu zeigen, dass diese an der ein oder anderen Stelle einen Einfluss auf die Verwendung der oben genannten Konstruktion hat. Mir ist bewusst, dass sich diese Analyse dann nur auf die entsprechende Stichprobe bezieht und sich nicht auf die Grundgesamtheit übertragen lässt. Aber ist dieses Vorgehen in Ordnung? Die Ergebnisse decken sich auch i.d.R. mit den theoretischen Überlegungen. Ich bin irritiert, weil es in der Literatur heißt, dass deskriptive Statistik nur der Ausgangspunkt von Analysen sein kann. Aber hier stützt sie auch meine Thesen. Oder müsste ich dann noch einmal inferenzstatistisch (p-Werte ermitteln, Effektstärken) ran?
Vielen, vielen Dank und viele Grüße
Henrike