Gruppenvergleich bei zwei metrischen Variablen

Alle Verfahren der Regressionanalyse.

Gruppenvergleich bei zwei metrischen Variablen

Beitragvon Charlotte7 » Mo 14. Mär 2016, 16:12

Hallo zusammen,

ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem aushelfen. Für mich ist es recht knifflig :(

Ich habe ein Experiment durchgeführt, welches drei verschiedene Bedingungen aufwies, welche alle Versuchspersonen durchlaufen haben, d.h. es gibt einfach drei verschiedene Messzeitpunkte. Gemessen wurden hierbei zwei metrische Variablen: Arousal und Leistung.
Gleichzeitig unterscheiden sich die VP in einer Variable, sie sind entweder introvertiert oder extravertiert, aber alle haben wie gesagt die gleichen Bedingungen durchlaufen.

Ich will nun den Effekt einer metrischen Variable(Arousal) auf eine andere messen(Leistung). Ich will wissen ob es einen Unterschied zwischen den Bedingungen also den Messzeitpunkten gibt und gleichzeitig ob es hierbei einen Unterschied zwischen den beiden Gruppen(Extraversion/Introversion) gibt.
Muss ich dafür eine multiple Regression benutzen und müsste ich diese getrennt für die drei Bedingungen durchführen?
Das Problem ist außerdem das die Variable Extraversion alleine keine Varianz an der Leistung aufklären sollte, allerdings will ich wissen ob das Arousal die Leistung zwischen den Gruppen unterschiedlich gut aufklärt. Extraversion also als UV aufnehmen? Also erste UV: Arousal(metrisch) und zweite UV: Extraversion(nominal), AV: Leistung(metrisch)?
Oder wie bringe ich sie sonst ein? Analysen für Extraversion/Introversion getrennt durchführen?

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße,
Charlotte
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Re: Gruppenvergleich bei zwei metrischen Variablen

Beitragvon PonderStibbons » Mo 14. Mär 2016, 16:37

Gleichzeitig unterscheiden sich die VP in einer Variable, sie sind entweder introvertiert oder extravertiert,

Das ist entweder ein ausgemachter Fehler (Dichotomisierung eines kontinuierlichen Merkmals),
oder handelt es sich tatsächlich um Extremgruppen?

Muss ich dafür eine multiple Regression benutzen und müsste ich diese getrennt für die drei Bedingungen durchführen?

Du brauchst ein Mehrebenenmodell. Demnach womöglich Beratung von
der Statistikabteilung and Deinem Insitut oder von einem extrenen Profi.

Das Problem ist außerdem das die Variable Extraversion alleine keine Varianz an der Leistung aufklären sollte, allerdings will ich wissen ob das Arousal die Leistung zwischen den Gruppen unterschiedlich gut aufklärt.

Das wäre die Wechselwirkung Extraversions(score) x Arousal.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Gruppenvergleich bei zwei metrischen Variablen

Beitragvon Charlotte7 » Mo 14. Mär 2016, 17:14

Danke für die rasche Antwort.

Es handelt sich um einen Extremgruppenvergleich, habe ich vergessen zu erwähnen d.h. die VP wurden vorher nach Introversion und Extraversion aussortiert.
Allerdings könnte ich es an sich auch zu einer metrische Variable daraus wandeln, würde es dadurch einfacher werden?

Mit Mehrebenenmodellen habe ich leider keinerlei Erfahrung und werde daher deinen Vorschlag befolgen. Aber habe ich es richtig verstanden, dass eine multiple Regression nicht das richtige Verfahren ist, weil hierbei keine Wechselwirkung berechnet werden kann?
Ich habe im gleichen Experiment noch weitere Berechnungen. Hat man im gleichen Fall eine AV die nominal ist statt metrisch kann man ja eine zweifaktorielle Varianzanalyse machen, oder? Dabei wäre ja der Interaktionseffekt berechenbar.
Also z.B. Innersubjektfaktor = Arousal, Zwischensubjektfaktor = Introversion und der Interaktionseffekt wäre: verschiedene Verläufe zwischen Bedingungen für Introvertierte und Extravertierte. Ist das korrekt?
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Re: Gruppenvergleich bei zwei metrischen Variablen

Beitragvon PonderStibbons » Mo 14. Mär 2016, 19:07

Es handelt sich um einen Extremgruppenvergleich, habe ich vergessen zu erwähnen d.h. die VP wurden vorher nach Introversion und Extraversion aussortiert.

Das heißt, Du wirfst die Daten der Probanden aus dem mittleren Skalenbereich weg?
Oder wie bist Du denn konkret vorgegangen - Vorabmessung auf der Extraversionsskala,
und dann nur noch Leute mit sehr hohen bzw. sehr niedrigen Werten weiter in die
Studie einbezogen?
Allerdings könnte ich es an sich auch zu einer metrische Variable daraus wandeln, würde es dadurch einfacher werden?

Kommt darauf an. Normalerweise sind die nichtkategorisierten Messungen
natürlich vorzuziehen, aber wenn Du keine Probanden mit mittleren Ausprägungen
auf der Extraversionsskala hast, kannst Du es vermutlich bei den Gruppen belassen.

Mit Mehrebenenmodellen habe ich leider keinerlei Erfahrung und werde daher deinen Vorschlag befolgen. Aber habe ich es richtig verstanden, dass eine multiple Regression nicht das richtige Verfahren ist, weil hierbei keine Wechselwirkung berechnet werden kann?

Zumindest kannst Du nicht alle drei Versuchsdurchgänge in eine Analyse packen,
weil das nicht berücksichtigen würde, dass jeder Proband dreimal vorkommt.
Ob (drei) getrennte Regressionen, je Versuchsdurchgang eine, sinnvoll wären, kann
ich nicht sagen.

Ich habe im gleichen Experiment noch weitere Berechnungen. Hat man im gleichen Fall eine AV die nominal ist statt metrisch kann man ja eine zweifaktorielle Varianzanalyse machen, oder? Dabei wäre ja der Interaktionseffekt berechenbar.

Nominale abhängige Variablen werden nicht mit Varianzanalysen bzw. linearen Regressionen
analysiert.

Also z.B. Innersubjektfaktor = Arousal,

Das ist kein Innersubjektfaktor, sondern eine gemessene Variable. Oder meinst Du "Versuchsdurchgang (1, 2, 3)"?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Gruppenvergleich bei zwei metrischen Variablen

Beitragvon Charlotte7 » Mo 14. Mär 2016, 20:10

Oder wie bist Du denn konkret vorgegangen - Vorabmessung auf der Extraversionsskala,
und dann nur noch Leute mit sehr hohen bzw. sehr niedrigen Werten weiter in die
Studie einbezogen?

Genau. Die Teilnehmer an der eigentlichen Studie wurden vorher per Online-Fragebogen ausgewählt d.h. am Ende hatte ich nur VPs mit sehr niedrigen oder sehr hohen Werten.
Zumindest kannst Du nicht alle drei Versuchsdurchgänge in eine Analyse packen,
weil das nicht berücksichtigen würde, dass jeder Proband dreimal vorkommt.
Ob (drei) getrennte Regressionen, je Versuchsdurchgang eine, sinnvoll wären, kann
ich nicht sagen.

Darüber werde ich mich nochmal an der Uni beraten, wie du vorgeschlagen hast. Ist wirklich eine knifflige Angelegenheit und von meinem Design eventuell nicht so gut durchdacht :roll:

Zu den letzten zwei Punkten, wo es auch um eine andere Analyse geht, aber das gleiche Experiment: Hier habe ich mich leider verschrieben. Ich meinte eine UV die nominal ist. Wenn ich z.B. erstmal nur schauen will, ob das Arousal sich zwischen den Bedingungen, zwischen den Gruppen und im Verlauf zwischen den Gruppen unterscheidet, könnte ich das dann wie folgt machen? Bin mir da noch unsicher.

Zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung:
Innersubjektfaktor(dreistufig) = Arousal(metrisch, sind pro VP 3 Werte, je eine pro Bedingung)
Haupteffekt A: Unterschiede im Erwartungswert des Arousals zwischen verschiedenen Bedingungen, unabhängig von Introversion/Extraversion

Zwischensubjektfaktor = Introversion/Extraversion(nominal)
Haupteffekt B: Unterschiede im Erwartungswert der Arousals zwischen Introvertierten und Extravertierten, unabhängig von Bedingung

Interaktionseffekt: verschiedene Verläufe zwischen Bedingungen für Introvertierte und Extravertierte
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Re: Gruppenvergleich bei zwei metrischen Variablen

Beitragvon PonderStibbons » Mo 14. Mär 2016, 22:03

Wenn ich z.B. erstmal nur schauen will, ob das Arousal sich zwischen den Bedingungen, zwischen den Gruppen und im Verlauf zwischen den Gruppen unterscheidet, könnte ich das dann wie folgt machen?

Ich zumindest würde es so machen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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