Auswerten klinischer Daten

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Auswerten klinischer Daten

Beitragvon Kaktusstaudn » Do 17. Mär 2016, 09:10

Hallo an alle,

ich möchte mich für etwaige dumme Fragen bereits im Vorfeld entschuldigen. Leider bin ich in Sachen Statistik nicht so bewandert.

Zum Test:

Getestet wurde das Entscheidungsverhalten von 2 Testgruppen.
Ein Gruppe war die Kontrollgruppe (n=20). Die andere Gruppe waren Patienten (n=24)

Mir stehen also in Summe 44 Datensätze zur Verfügung.

Es wurden eine Reihe von Tests gemacht. Hierbei erhielt ich Reaktionszeiten und Häufigkeiten.

Diese Daten sollen nun mit einem t-Test, dem Mann-Whitney-U Test verifiziert werden.


Zu meiner Frage:

1. Ist es ein Problem das die Kontrollgruppe (n=20) und die Patienten (n=24) Gruppe NICHT die gleiche Größe "n" aufweist ? Muss ich deswegen etwas spezielles beachten?
2. Bildung der Mittelwerte bzw. Standardabweichungen und Sandart Fehler Berechnung ist soweit kein Problem. Die Berechnung des p-Wertes ist aber so ne Sache. Weiters finde ich in diversen Büchern über Statistische Auswertungen auch sehr oft den p-Wert in Verbindung mit "r". Was sagt r aus ?

Der p-Wert gibt Aufschluss über meine Null Hypothese.

Dies würde bedeuten:

Null Hypothese = Kontrollgruppe und Patienten sind gleich schnell bei der Entscheidungsfindung.
Wenn die Auswertung nun einen p-Wert von p < 0,05 (kleiner 5%) ausgibt kann ich die oben genannte Null-Hypothese als bestätigt annehmen - sie trifft also zu - ODER ?

Mir stehe SPSS zur Berechnung zur Verfügung.

Über Hilfe wäre ich sehr Dankbar.
Kaktusstaudn
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Re: Auswerten klinischer Daten

Beitragvon strukturmarionette » Do 17. Mär 2016, 09:32

Hi,

1. Ist es ein Problem das die Kontrollgruppe (n=20) und die Patienten (n=24) Gruppe NICHT die gleiche Größe "n" aufweist ? Muss ich deswegen etwas spezielles beachten?

- Ein grundsätzliches Problem ist das nicht. Gewiss ist aber grundsätzlich immer vieles dabei zu beachten entsprechend den Darstellungen in einschlägigen Lehrbüchern.

Wenn die Auswertung nun einen p-Wert von p < 0,05 (kleiner 5%) ausgibt kann ich die oben genannte Null-Hypothese als bestätigt annehmen - sie trifft also zu - ODER ?

- eher umgekehrt.

->vieleicht was aktuelles nützliches dazu von ASA:
http://amstat.tandfonline.com/doi/abs/1 ... 16.1154108

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: Auswerten klinischer Daten

Beitragvon mango » Do 17. Mär 2016, 10:54

strukturmarionette hat geschrieben:
->vieleicht was aktuelles nützliches dazu von ASA:
http://amstat.tandfonline.com/doi/abs/1 ... 16.1154108



Hallo strukturmarionette, eine Frage am Rande: Hast du evtl. einen nützlichen Literaturhinweis dazu, wie man in empirischen Arbeiten reflektierter mit seinen p-Werten umgehen und eventuell auf die Anwendung von Signifikanzschwellen verzichten kann?
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Re: Auswerten klinischer Daten

Beitragvon bele » Do 17. Mär 2016, 15:23

@mango: Das hier vielleicht? Habe es selbst nicht gelesen, klingt aber passend: http://www.amazon.de/Understanding-New- ... 41587968X/

LG,
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Re: Auswerten klinischer Daten

Beitragvon mango » Do 17. Mär 2016, 15:28

Klingt interessant. Vielen Dank!
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Re: Auswerten klinischer Daten

Beitragvon bele » Do 17. Mär 2016, 15:32

@Kaktusstaudn:

Diese Daten sollen nun mit einem t-Test, dem Mann-Whitney-U Test verifiziert werden.

Du weißt aber schon, dass ein t-Test und ein U-Test zwei ganz verschiedene Sachen sind, oder?

1. Ist es ein Problem das die Kontrollgruppe (n=20) und die Patienten (n=24) Gruppe NICHT die gleiche Größe "n" aufweist ?

Das sind zwei fast gleich große Gruppen.

Die Berechnung des p-Wertes ist aber so ne Sache.

Die übernimmt SPSS für Dich. SPSS ist ein beliebtes und weit verbreitetes Programm das im Ruf steht, anfängerfreundlich zu sein. Dadurch findest Du im Netz und z. B. auch auf Youtube bestimmt ausreichend Anleitungen, wie Du einen t-Test oder einen U-Test mit SPSS durchführst. Du solltest Dich aber darüber hinaus damit beschäftigen, was diese Tests sind und wann man sie aus welchem Grund einsetzt. Das übernimmt SPSS nicht für Dich.

Weiters finde ich in diversen Büchern über Statistische Auswertungen auch sehr oft den p-Wert in Verbindung mit "r". Was sagt r aus ?

r findest Du wahrscheinlich in Auswertungen in denen es um Korrelationen geht. Zu einem t-Test wirst Du eher ein d als ein r finden. Wie gesagt, Du solltest Dich mit dem Hintergrund dessen was Du da tust etwas ausführlicher beschäftigen. Nicht unbedingt in diversen Büchern aber doch mindestens in einem einsteigerfreundlichen Buch.

Wenn die Auswertung nun einen p-Wert von p < 0,05 (kleiner 5%) ausgibt kann ich die oben genannte Null-Hypothese als bestätigt annehmen - sie trifft also zu - ODER ? [/ Quote]
Hat strukturmarionette schon berichtigt.

Mir stehe SPSS zur Berechnung zur Verfügung.

Das ist gut, aber lass Dich davon nicht verlocken irgendwas zu rechnen ohne zu verstehen, was Du da rechnest.

LG,
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