von bele » Mi 23. Mär 2016, 15:43
Nachtrag: Wenn Du einen Einführungskurs Statistik an einer deutschen Schule oder Hochschule gemacht hast ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass ein Lehrer so getan hat, als sei der p-Wert die Antwort auf die Unsicherheit in der Wissenschaft und Statistik die Lehre von den Wegen, einen p-Wert zu erhalten. Beides ist greift deutlich zu kurz. Es ist schon richtig, dass man sich am Anfang (und auch später) mit der Frage beschäftigen muss, wie man bei einer bestimmten Frage an einen p-Wert kommt. Das führt aber zu einer erheblichen Überbetonung von p-Werten in vielen Ausbildungsstätten. Es gibt durchaus auch angesehene Statistiker die die Verwendung von p-Werten komplett ablehnen.
Wenn Du wirklich mehr darüber lesen willst böte sich der Blog von Andrew Gelman an, oder vielleicht etwas moderater und zitierfähig:
Wasserstein, Ronald und Lazar, Nicole (2016): The ASA-s Statement on p-values: context, process and purpose, The American Statistician, DOI10.1080/00034305.2016.1154108
(Google findet Dir das kostenlos zugänglich im WWW, Google findet aber auch sehr viele online-Statements und Diskussionen über Sinn und Unsinn von p-Werten oder, besser gesagt, einer p-Wert-orientierten Heransgehensweise an Statistik).
LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)