Was ist die uv, was die av? Hilfe :)

Re: Was ist die uv, was die av? Hilfe :)

Beitragvon mango » So 27. Mär 2016, 13:38

Geben deine Daten denn diese Information überhaupt her? Mir scheint, du hast nur Daten, über welche Themen man gesprochen hat (Mehrfachantworten) und mit wem man hauptsächlich gesprochen hat. Daraus lässt sich ja nicht einfach schließen, dass auch ein bestimmter Typ von Gespräch mit einer bestimmten Personengruppe stattgefunden hat. Nur bei den Fällen, in denen jemand ausschließlich politische Gespräche geführt hat.

So oder so ist mir das Problem jetzt aber auch klarer. Aber du musst im Prinzip genauso vorgehen: Frage dich, welche erwartete Häufigkeiten es gäbe unter der Annahme, dass die "Politischen" keine Präferenz für eine Personengruppe hat.

Aber ganz ehrlich: Deine Daten sind einfach sehr ungünstig erhoben für deine Fragestellung. Lies dir mal etwas zum Thema Research Design durch. Du musst erst Fragestellung, Hypothesen und Messmethoden entwickeln und am Schluss steht das geeignete Erhebungsinstrument. Ich glaube, du bräuchtest eher ordinale Daten, die dir für jede Person angeben, wie oft sie zu welchem Thema mit welcher Personengruppe reden. Man kann natürlich auch etwas mit deinen Daten zu der Fragestellung rausfinden aber mir scheint gerade, ganz optimal ist das so nicht.

Zum Thema Odds: Ich schrieb doch:
Was dich interessiert, sind Differenzen zwischen den Odds unter den verschiedenen Gesprächstypen. Also die Wahrscheinlichkeit für "ja" geteilt durch die Wahrscheinlichkeit für "nein".

Das ist doch eine klare rechnerische Anweisung. Ob und wo dir SPSS das ausgibt, kann ich dir nicht genau sagen. Sicher irgendwo unter desktiptive Statistiken oder Tabellen. Aber so komplex sind deine Daten ja nicht, dass kannst du doch einfach in Excel oder so machen.
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Re: Was ist die uv, was die av? Hilfe :)

Beitragvon mango » So 27. Mär 2016, 13:58

Aber mal ganz pragmatisch. Wenn die Fragestellung lautet "Tendieren die Personen, die politische Gespräche geführt haben, dazu, vorwiegend mit Freunden zu reden?" dann kannst du das einfach durch die absoluten Häufigkeiten feststellen. Die Randhäufigkeit der Gruppe, die dich interessiert, ist die der ersten Zeile. Und der Erwartungswert unter der Prämisse, dass es keine Präferenz gibt, ist (Randhäufigkeit erste Zeile / Anzahl der Spalten bzw. Antwortmöglichkeiten). Die Differenz zwischen empirischen und Erwartungswerten ist dann das, woran du empirische Präferenzen innerhalb deiner Stichprobe ablesen kannst. Das ist nur relativ uninformativ, weil die Prämisse ja keinen Sinn ergibt. Schließlich ist so oder so nicht davon auszugehen, dass es eine Gleichverteilung zwischen den unterschiedlichen präferierten Gesprächspartnern gibt.

Alternative: Der Erwartungswert wird auf Basis von Spalten- und Zeilenrandhäufigkeiten berechnet, also bedingt durch die Verteilung von Gesprächspartnern. Das ist im Prinzip das, was auch der Chi-Quadrat-Unabhängigkeitstest macht. Und da bist du ja im Prinzip auch wieder bei den Odds.
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Re: Was ist die uv, was die av? Hilfe :)

Beitragvon PonderStibbons » Mo 28. Mär 2016, 00:28

Melone25 hat geschrieben:Dann habe ich mich glaube ich sehr missverständlich ausgedrückt. Ich möchte wissen ob diejenigen, die politische Gespräche geführt haben, diese vorwiegend mit Freunden geführt haben. Und dann möchte ich herausfinden, ob sich das in der GG auch so verhält.

- Die Fälle für die weitere Analyse herausfiltern, die "Politisches Gespräch: Ja" angegeben haben.
- Neue Variable erstellen: "Vorwiegend mit Freunden" versus "Vorwiegend mit anderen".
- Einstichproben-Chi² Test durchführen, erwartete Verteilung unter der Nullyhpothese: 50% (mit Freunden) versus 50% (sonstige).

HTH

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Re: Was ist die uv, was die av? Hilfe :)

Beitragvon Melone25 » Mo 28. Mär 2016, 07:18

mango hat geschrieben:Geben deine Daten denn diese Information überhaupt her? Mir scheint, du hast nur Daten, über welche Themen man gesprochen hat (Mehrfachantworten) und mit wem man hauptsächlich gesprochen hat. Daraus lässt sich ja nicht einfach schließen, dass auch ein bestimmter Typ von Gespräch mit einer bestimmten Personengruppe stattgefunden hat. Nur bei den Fällen, in denen jemand ausschließlich politische Gespräche geführt hat.


Das stimmt nicht ganz, habe wie gesagt eine neue Variable berechnet, mit denjenigen die Angaben zu den politischen Themen gemacht haben. Demnach handelt es sich bei der Variable um politisches Gespräch getätigt ja/nein

Vielleicht ist auch einfach bei meiner Fragestellung die uv= das politische Gespräch und die av= die Gesprächspartner? Dann hätte ich zumindest Prozentangaben innerhalb der Gruppe, die politische Gespräche geführt haben und nicht im Vergleich zu denen, die kein Gespräch geführt haben.
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Re: Was ist die uv, was die av? Hilfe :)

Beitragvon mango » Di 29. Mär 2016, 00:16

Melone25 hat geschrieben:Das stimmt nicht ganz, habe wie gesagt eine neue Variable berechnet, mit denjenigen die Angaben zu den politischen Themen gemacht haben. Demnach handelt es sich bei der Variable um politisches Gespräch getätigt ja/nein

Aber daraus folgt ja noch nicht, mit wem sie das politische Gespräch geführt haben, oder? Nur dass sie hauptsächlich mit einer bestimmten Personengruppe geredet haben, worüber auch immer.

Vielleicht ist auch einfach bei meiner Fragestellung die uv= das politische Gespräch und die av= die Gesprächspartner? Dann hätte ich zumindest Prozentangaben innerhalb der Gruppe, die politische Gespräche geführt haben und nicht im Vergleich zu denen, die kein Gespräch geführt haben.

Du hast ja noch gar keine kausale Hypothese aufgestellt, insofern ist es auch nicht eindeutig möglich, UV und AV zuzuordnen.

PonderStibbons hat ja einen ganz pragmatischen Vorschlag gemacht. Der bezieht sich jetzt allerdings ganz wortwörtlich auf deine zuletzt formulierte Fragestellung. Ich habe das Gefühl, dass dich eigentlich etwas anderes interessiert. Aber das ist reine Spekulation.
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Re: Was ist die uv, was die av? Hilfe :)

Beitragvon Melone25 » Mi 30. Mär 2016, 14:40

Danke für eure Rückmeldungen. Muss da noch mal drüber nachdenken, was ich da genau möchte. Bin nun etwas verwirrt.
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