Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon Dampfer » Di 12. Apr 2016, 14:19

Hallo,

ich habe eine (kleine) Stichprobe und den Fall, dass die Standardabweichung Prä vereinzelt 0,000 ist.

Cohnens d = (Post - Prä) / Standardabweichung Prä

Beispiel: auf einer 5stufigen Lickert-Skala (1-5) habe ich die Mittelwerte

Prä: 1,00
Post: 3,33

Ich kann da ja schlecht 2,33/0 rechnen... Kann mit bitte jemand sagen, wie zu verfahren ist?

Danke vorab.
Dampfer
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon PonderStibbons » Di 12. Apr 2016, 14:54

Tut mir leid erstmal, der Mann heißt (hieß) Cohen.

ich habe eine (kleine) Stichprobe und den Fall, dass die Standardabweichung Prä vereinzelt 0,000 ist.

Dann kannst Du es nicht berechnen. Ist aber nicht schlimm,
hat sowieso bei kleinen einzelnen Stichproben keine Aussagekraft.

auf einer 5stufigen Lickert-Skala (1-5) habe ich die Mittelwerte

Das ist keine Likert-Skala sondern ein Likert-Item. Likert-Skalen
setzen sich aus mehreren solcher Items vom Likert-Typ zusammen.
Streng genommen kannst Du da keine Mittelwert berechnen
sondern nur den Median.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Cohens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon Dampfer » Di 12. Apr 2016, 15:43

*Cohen
*Likert
Danke.

Ansonsten bin ich halbwegs verwirrt, weil ich das aus einem Forschungsbericht habe, in dem genau so verfahren wird; sprich es wird mit Mittelwerten gerechnet und nicht mit den Medianen. Aber gut, es muss ja nicht immer richtig sein, was an deutschen Hochschulen publiziert wird...

Was wäre denn die Alternative? Da ich ohnehin den Wilcoxon Test verwende, für den Unterschied zwischen zwei Medianen aus den entsprechenden Tests (z) und der Fallzahl (N) die Effektgröße r berechnen?

Also r = z/Wurzel(N)

Vielen Dank für die Tipps.
Dampfer
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon PonderStibbons » Di 12. Apr 2016, 16:19

Ansonsten bin ich halbwegs verwirrt, weil ich das aus einem Forschungsbericht habe, in dem genau so verfahren wird; sprich es wird mit Mittelwerten gerechnet und nicht mit den Medianen. Aber gut, es muss ja nicht immer richtig sein, was an deutschen Hochschulen publiziert wird...

Ich schrieb ja auch "streng genommen". Außerdem ist die Verwechslung
von Likert-Items mit Likert-Skalen (kann man als intervallskaliert
behandeln) sagenhaft verbreitet.
Was wäre denn die Alternative? Da ich ohnehin den Wilcoxon Test verwende, für den Unterschied zwischen zwei Medianen aus den entsprechenden Tests (z) und der Fallzahl (N) die Effektgröße r berechnen?

Der Wilcoxon Vorzeichenranttest ist streng genommen für intervallskalierte
Messungen und vor allem berechnet er nicht den Unterschied zwischen Medianen.

Wieso soll denn auf Teufel komm raus eine "Effektgröße" berechnet werden,
die ist in Stichproben (kleinen zumal) doch zu nichts zu gebrauchen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon Dampfer » Di 12. Apr 2016, 16:48

Der Wilcoxon Vorzeichenranttest ist streng genommen für intervallskalierte Messungen


Ich habe einen Beobachtungsbogen bestehend aus 60 Items der von 2 Gruppen zu je 2 Messzeitpunkten (Prä1, Post1, Prä2, Post2) ausgefüllt wurde. Zwischen Prä und Post lag eine Intervention. Ziel der Auswertung ist zu zeigen, in wie weit (signifikante) Veränderung stattgefunden hat. Es gibt keine Vergleichsgruppe. Die erwartete Veränderung ist eine höhere Summe (Skalenwert). Zur Auswertung wurde mir der Wilcoxon-Test empfohlen. Ich ging davon aus, dass die Summen der Likert-Items häufig als intervallskaliert verwendet werden. Ich habe leider nur Grundkenntnisse und versuche mich da durch zu kämpfen. Ich bin für Tipps, wie ich das richtig angehe, sehr dankbar.

und vor allem berechnet er nicht den Unterschied zwischen Medianen.


Habe ich hier aufgeschnappt; unter http://www.statistik-und-beratung.de/2015/07/effektstaerke/ steht:

Unterschied zwischen zwei Medianen: r

Für den Unterschied zwischen zwei Medianen (also passend zum Mann-Whitney U Test bzw. Wilcoxon Test) wird aus der standardisierten Teststatistik des entsprechenden Tests (z) und der Fallzahl (N) die Effektgröße r berechnet.


Wieso soll denn auf Teufel komm raus eine "Effektgröße" berechnet werden,
die ist in Stichproben (kleinen zumal) doch zu nichts zu gebrauchen.


Meine Stichproben sind nicht sonderlich klein (N=78 bzw. N=57). Ich brauche die Effektstärke maßgeblich für die Gesamtauswertung. Das oben beschriebene Problem trat auf, als ich Untergruppen vergleichen wollte (nur um etwaige Anomalien aufzuspüren, statistisch macht das nicht viel Sinn, schon klar).

Die Frage, die ich eigentlich mit der Effekstärke beantworten möchte ist, wie sehr oder nicht sehr sich die Einschätzung verändert hat.
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon PonderStibbons » Di 12. Apr 2016, 22:24

Ich ging davon aus, dass die Summen der Likert-Items häufig als intervallskaliert verwendet werden.

Dass Du Summenscores verwendest, war mir leider nicht ersichtlich.
Da kannst Du bei n > 30 den t-Test für abhängige Stichproben nehmen.
Habe ich hier aufgeschnappt;

Ich kann leider nur sagen wie's ist.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon Dampfer » Di 12. Apr 2016, 22:33

Hallo PonderStibbons,

t-test für abhängige Stichproben war meine erste Idee. Hier im Forum

http://www.statistik-forum.de/allgemeine-fragen-f5/erste-schritte-likert-skala-vier-messzeitpunkte-t7231.html

wurde mir gesagt: "ein t-Test für abhängige Stichproben macht nur dann Sinn, wenn die erhobenen Daten normalverteilt sind"

Ich versuche halt rauszufinden, wie ich es am besten mache. Da ich nur Grundkenntnisse habe, ist es nicht einfach.

Darf ich Dich einfach offen fragen, wie Du es machen würdest? Danke vorab!
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 13. Apr 2016, 08:30

wurde mir gesagt: "ein t-Test für abhängige Stichproben macht nur dann Sinn, wenn die erhobenen Daten normalverteilt sind"

Das ist in mehrfacher Hinsicht falsch.
Darf ich Dich einfach offen fragen, wie Du es machen würdest?

Prä-post Vergleich mit Likert-Skala und n > 30? t-Test
für abhängige Stichproben.

Falls mehr Zeitpunkte einbezogen werden, Messwiederholungs-
Varianzanalyse.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon Dampfer » Mi 13. Apr 2016, 14:52

Danke, auf die Gefahr, dass ich nerve:

Der "t-Test für verbundene Stichproben" vergleicht ja Mittelwerte, dass ist dann nicht so "streng genommen" OK?

Welche Darstellungsform (Diagramm) würdest Du mir empfehlen?

Nochmals vielen Dank für Deine Unterstützung!
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Re: Cohnens d bei Standardabweichung=0,000?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 13. Apr 2016, 14:58

Der "t-Test für verbundene Stichproben" vergleicht ja Mittelwerte, dass ist dann nicht so "streng genommen" OK?

Kommt darauf an, ob es um einzelne Items oder aber die Summenscores der ganzen Skala geht.
Welche Darstellungsform (Diagramm) würdest Du mir empfehlen?

Weiß ich leider nicht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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