Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon simonhops » Fr 22. Apr 2016, 12:42

Hi zusammen,

im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich eine Befragung durchgeführt. Ich habe mehrer Hypothesen zur Falsifizierung aufgestellt. Sie haben die Form:

"Sachverhalt A steht in keinem Zusammenhang mit Sachverhalt B/C/D/E.".

Die Sachverhalte werden durch Variablen dargestellt. Die Werte der Variablen wurden in der Befragung erhoben. Sachverhalt A wird durch einen Wert dargestellt, der auf einer ordinalen, sechs-stufigen Skalierung basiert (von "gar nicht", "kaum", ... bis "außerordentlich").

Alle anderen Sachverhalte B/C/D/E werden dagegen mit mehreren Variablen gemessen. Nicht in allen Fällen ist klar welche Variable(n) die abhängige(n) ist/sind. Der Großteil dieser Variablen beruht auch auf der ordinalen, sechs-stufigen Skalierung, siehe oben.

Ein Sachverhalt jedoch wird durch die Angabe von Häufigkeiten operationalisiert. Eine Variable davon hat eine Skala mit "nie", "1 x pro Monat oder seltener", "2-3 x pro Monat", "1 x pro Woche", "mehrmals wöchentlich", "täglich". Zwei weitere Variablen beruhen auf den Häufigkeiten genutzter Möglichkeiten: dort waren Ausprägungen zwischen 1 und 6 bei der einen, bzw. 1 und realistisch betrachtet bis zu 10 (theoretisch nahezu unendlich) vorhanden.

Ich habe mich inzwischen intensiv eingelesen in die Verfahren, bin mir aber nicht wirklich sicher, ob meine bisherigen Berechnungen mit SPSS wirklich sinnvoll sind - zumal ich langsam den Überblick verliere :-/

Dazu stellen sich mir viele Fragen: Grundsätzlich multiple Regressionsanalyse oder eher ein anderes Verfahren? Lieber Korrelation nach Pearson oder eher nach Spearman? Linearität annehmen oder nicht (das Streudiagram und Kurvenanpassungen erscheinen mir nicht eindeutig)?

Wäre überragend, wenn der ein oder andere mir ein paar Ratschläge gibt. Bin inzwischen schon ziemlich aus meinem Zeitplan, da ich die Auswertung unterschätzt habe und daher sehr dankbar für Eure Hilfe! :-)
simonhops
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 22. Apr 2016, 12:55

"Sachverhalt A steht in keinem Zusammenhang mit Sachverhalt B/C/D/E.".

Da würde ich dringend vorschlagen, konkret das Thema und die Fragestellung der Studie
zu beschreiben. Derart abstrakte Versuche der Beschreibung führen regelmäßig in die Irre,
es mangelt ihnen an wichtigen Informationen, und außerdem ist das so schwer lesbar und
(mit Verlaub) grottenlangweilig. Bitte dann das Design und die Studiendurchführung skizzieren
- was wurde konkret erhoben, wie sah die Stichprobe aus, und die wichtigste Information:
wie groß war die Stichprobe.

Und dann kann man sich mit Fragen der Auswertung befassen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon simonhops » Fr 22. Apr 2016, 13:17

Klar, gerne.

Also Themenfeld ist "Glaubwürdigkeit des Spitzensports aus Sicht von Sportkonsumenten".

Zur Stichprobe:

N = 177 (abgeschlossen),
270 (begonnen)
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 22. Apr 2016, 13:20

Daraus kann ich wenig entnehmen. Was war die genaue Fragestellung, was
wurde konkret bei wem und unter welchen Umständen erhoben? Was hat es mit
begonnen und abgeschlossen auf sich?

Eine zusammenhängende Darstellung Deiner Studie musst Du doch sowieso
irgendwann abliefern, da kannst Du hier schonmal üben.

Mit freundlichen Grüßen

P,
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon simonhops » Fr 22. Apr 2016, 13:47

Wollte einen Screenschot einfügen, bekomme es aber nicht wirklich hin. Egal, ich kann es auch als Fließtext schreiben:


Methodik:
Methodik: Online-Befragung, standardisierter Fragebogen.
Stichprobenauswahl: Convenience Sample (Streuung nach Schneeballverfahren) -> Posts in Sozialen Netzwerke und Nachrichten an eigenes Kontakt-Netzwerk über E-Mails
Zeitraum: 1 Monat


Die Stichprobe:
In der Stichprobe entstammt der Großteil der Befragten der Altersgruppe zwischen 20-29 Jahren. Die Geschlechterverteilung ist nahezu 50-50. In manchen Altersgruppen sind nicht beide Geschlechter vertreten. Als Grundgesamtheit wurden alle Bundesbürger ab 14 Jahren angenommen. Daher kann die Stichprobe weder von der Anzahl der Befragungsteilnehmer, noch von den vertretenen soziodemografischen Gruppen her repräsentativ sein.


Die Hypothesen:
H1: Sportkonsum und die wahrgenommene Glaubwürdigkeit des Spitzensports stehen in keinem Zusammenhang.
H2: Die wahrgenommene Ausprägung von Werten im Spitzen-sport und seine wahrgenommene Glaubwürdigkeit stehen in keinem Zusammenhang.
H3: Die wahrgenommenen Gefährdungen des Spitzensports und seine wahrgenommene Glaubwürdigkeit stehen in keinem Zusammenhang.
H4: Die wahrgenommene Kommerzialisierung des Spitzensports und seine wahrgenommene Glaubwürdigkeit stehen in kei-nem Zusammenhang.


Die Sachverhalte und Fragen:

Sachverhalt A: Wahrgenommene Glaubwürdigkeit des Spitzensports:

Variable:
Für wie glaubwürdig halten Sie den Spitzensport insgesamt?
gar nicht - kaum - mittelmäßig - ziemlich - außerordentlich


Sachverhalt B: Sportkonsum der Befragten

1. Variable:
Wie häufig verfolgen Sie das aktuelle Geschehen im Spitzensport?
nie
1 x pro Monat oder seltener
2-3 x pro Monat
1 x pro Woche
mehrmals wöchentlich
täglich

2.Variable:
Wie verfolgen Sie das aktuelle Geschehen im Spitzensport? Mehrfach-Nennungen sind möglich.
Persönliche Gespräche
Besuch von Sportveranstaltungen
Printmedien
Fernsehen
Radio
Internet

3. Variable:
Welche Sportarten verfolgen Sie im Spitzensport regel- oder unregelmäßig als Zuschauer/Konsument? Mehrfach-Nennungen sind möglich.
Fußball
Handball
Basketball
Volleyball
Motorsport
Kampfsport
Wintersport
Wassersport
Leichtathelthik
Tennis
Turnen
Boxen
Radsport
Sonstige:


Sachverhalt C: Ausprägung von Werten

Wie sehr ist der Spitzensport in Ihren Augen von folgenden Werten geprägt?
gar nicht - kaum - mittelmäßig - ziemlich - außerordentlich

1. Variable:
Fair Play

2. Variable:
Leistungsgerechtigkeit

3. Variable:
Miteinander


Sachverhalt D: Gefährdungen im Spitzensport
Wie sehr ist der Spitzensport in Ihren Augen durch folgende Sachverhalte gefährdet?
gar nicht - kaum - mittelmäßig - ziemlich - außerordentlich

1. Variable:
absichtliche Regelverstöße von Sportlern

2. Variable:
Gesundheitsrisiken von Sportlern (z.B. Sportverletzungen oder Essstörungen)

3. Variable:
Gewalt unter Sportfans

4. Variable:
Doping durch Sportler


Sachverhalt E: Kommerzialisierung im Spitzensport

Wie sehr stimmen sie folgenden Aussagen bezogen auf den Spitzensport zu?
gar nicht - kaum - mittelmäßig - ziemlich - außerordentlich

1. Variable:
Sportler verdienen viel Geld im Spitzensport.

2. Variable:
Sportvereine erzielen hohe Umsätze im Spitzensport.

3. Variable:
Medien investieren viel Geld in Übertragungs-Rechte für Spitzenwettbewerbe.

4. Variable:
Unternehmen investieren viel Geld in Sponsoring-Maßnahmen im Spitzensport.


Hoffe, das ist so verständlich.
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 22. Apr 2016, 14:58

Wollte einen Screenschot einfügen, bekomme es aber nicht wirklich hin. Egal, ich kann es auch als Fließtext schreiben:

So viel Mühe.
H1: Sportkonsum und die wahrgenommene Glaubwürdigkeit des Spitzensports stehen in keinem Zusammenhang.

3 Spearman-Rangkorrelationen, Variable "wahrgenommene Glaubwürdigkeit" mit "Wie häufig verfolgen Sie das aktuelle Geschehen im Spitzensport?", mit Anzahl der genutzten Medien und mit Anzahl der verfolgten Sportarten.
Die wahrgenommene Ausprägung von Werten im Spitzensport und seine wahrgenommene Glaubwürdigkeit stehen in keinem Zusammenhang.

Entweder 3 Spearman-Korrelationen der wahrgenommenen Glaubwürdigkeit mit den 3 Items Fair-Play/Leistungsgerechtigkeit/Miteinander, und/oder 1 Spearman-Korrelation der wahrgenommenen Glaubwürdigkeit mit dem Summenwert aus Fair-Play/leistungsgerechtigkeit/miteinander. Letzteres, falls die 3 Items gemeinsam als eine Skala aufgefasst werden können, was ich auf Anhieb nicht beurteilen kann.

H3 und H4 analog zu H2.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon simonhops » Fr 22. Apr 2016, 15:14

Ok vielen Dank!

Habe mir schon gedacht, dass ich da mit Pearson-Korrelation aufgrund der ordinalen Skalierung eher auf dem falschen Weg bin.

Gibt es eine Möglichkeit, den potentiellen Einfluss von Dritt-Variablen miteinzubeziehen?
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 22. Apr 2016, 15:20

Welche Drittvariablen sind konkret gemeint und welches Skalenniveau haben sie.
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon simonhops » Fr 22. Apr 2016, 15:35

Wenn ich das wüsste :-D

Kann sein, dass ich zu kompliziert denke, aber da können doch einige Faktoren bei diversen Zusammenhängen eine Rolle spielen. Z.B. welche Sportarten die Befragten konsumieren spielt ja wohl auch eine Rolle bei der Beurteilung der Aussagen, die sich auf den Sachverhalt Kommerzialisierung beziehen. In diesem Beispiel wäre ja dann die Anzahl konsumierter Sportarten eine intervall-skalierte Drittvariable (?)

Soweit ich weiß, nehmen Dritt-Variablen z.B. bei multiplen Regressionsanalysen keinen Einfluss. Kann man sowas dann bei Rangkorrelationen nach Spearman auch einsetzten, oder liege ich damit gerad völlig falsch?
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Re: Bachelorthesis- Welches Auswertungsverfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 22. Apr 2016, 18:04

Wenn ich das wüsste :-D

Na, dann ist die Frage doch müßig.
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