Hallo,
Dandelion hat geschrieben:Ich bin an einer normalen und großen staatlichen Universität
Vielleicht wäre es für unsere Vorstellung von dem Problem hilfreich, wenn Du Studiengang und Abschluss angeben würdest. An eine Bachelor-Arbeit würde ich andere Anforderungen stellen als an eine Master-Arbeit. In Sachen Skalenevaluation an einen Psychologen andere als in einem Gesundheitsstudiengang.
Leider habe ich erst in zwei Wochen wieder einen Termin bei meinem Betreuer und dann sind es auch nur noch vier Wochen
Ich arbeite auch an einer Universität und habe gerade eine Arbeit vergeben, bei der dann in den Vorbereitungen klar wurde, dass sie so nicht funktioniert. Die Studierende hat viel zu lange an dem ersten Entwurf herumgebastelt und erst nachdem ich mehrfach nachdrücklich klar gemacht habe, dass wir viele Freiheitsgrade haben, kam sie dann mit eigenen Lösungsvorschlägen um die Ecke. Inzwischen geht es in der Arbeit um etwas ganz anderes und die Arbeit wird viel besser werden, als die von mir zuvor erdachte.
Will sagen: Vielleicht sollt Ihr keine eigenen Skalen erarbeiten, um Euch für dem nicht gelehrten Erstellen von Skalen zu beschützen. Vielleicht reicht es, in der Arbeit darzustellen, dass Du fachkundig nach einem bekannten Konstrukt gesucht hast und eben keines verfügbar war. In jedem Fall erscheint es mir sinnvoll, mit konstruktiven Vorschlägen in das Gespräch zu gehen. Auch wenn die Regeln dabei etwas weiter ausgelegt werden müssten. Vielleicht ist Dein Betreuer einflussreich genug, die Regeln ein wenig weiter auszulegen, wenn die Arbeit es sonst rechtfertigt.
Wir haben nie gelernt, wie man einen Fragebogen entwickelt. Es wurde nicht explizit verboten, aber es ist definitiv nicht vorgesehen.
Wenn Du es nicht gelernt hast, dann ist die Gefahr groß, dass für Eure Abschlussarbeit (was auch immer für ein Abschluss) gar nicht genügend Zeit vorgesehen ist, diesen Schritt zu tun. Auch wird Dein Betreuer kaum Lust haben, ein großes, nicht vorgesehenes Projekt zu betreuen. Der Ausweg, den ich an Deiner Stelle dem Betreuer vorschlagen würde, ist definitiv eine Single-Item-Scale.
Da brauchst Du Dir absolut gar keine Gedanken um die Faktorenstruktur oder die interne Konsistenz und andere potenziell problembehaftete Bereiche eines bei Euch nicht gelehrten Fachs zu machen und das überschaut dann auch Dein Betreuer. Mach ihm klar, dass das der einzige Weg ist, eine grandiose Fragestellung umzusetzen.
Ein Beispiel und Hinweise zur Entwicklung und Validierung findest Du zum Beispiel hier:
https://www.researchgate.net/publicatio ... haft-1_R-1oder hier:
https://www.researchgate.net/publicatio ... heit-1_L-1LG,
Bernhard