T-Test mit Mediansplit

T-Test mit Mediansplit

Beitragvon Hesta » Do 9. Jun 2016, 21:32

Guten Tag!

Ich habe eine Frage bezüglich eines T-Test nach vorangegangenem Mediansplit der Stichprobe. (unabhängige Stichproben)

Ich untersuche den Einfluss von unterschiedlichen Konstrukten auf einen Mittelwert. Der Einfluss der einzelnen Konstrukte auf die Zielvariable wird einzeln untersucht. Die ursprünglich gemessenen Skalen der Konstrukte waren normalverteilt bzw. durch ein ausreichend hohes n (ca. 50) durch den Grenzwertsatz argumentativ normalverteilt. Nach dem Mediansplit sind die Gruppen aber natürlich recht klein (20-30) und sind nicht mehr normalverteilt (was ja eigentlich au nicht mehr sein kann nach dem Mediansplit?). Kann man nun trotzdem einen T-Test durchführen? Ein T-Test soll ja recht robust sein gegen Verletzungen von Voraussetzungen... Das n ist aber doch recht klein und durch den Mediansplit nicht mehr normalverteilt....

Vielen Dank für die Hilfe!
Hesta
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon PonderStibbons » Do 9. Jun 2016, 22:17

Ich habe eine Frage bezüglich eines T-Test nach vorangegangenem Mediansplit der Stichprobe. (unabhängige Stichproben)

Ohne Fisematenten: Mediansplits braucht man nicht, soll man nicht , macht man nicht.
Es ist inhaltlich nicht stimmig, vernichtet statistische Informationen, sieht abstrus aus und führt regelmäßig zu irreführenden Resultaten. S.z.B.http://www.psychology.sunysb.edu/attach ... mizing.pdf
Und es ist unnötig, es gibt z.B. Korrelation und Regression.

Ich untersuche den Einfluss von unterschiedlichen Konstrukten auf einen Mittelwert.

Worum geht es denn konkret (Thema, Fragestellungen, welchenvariablen wurden gemessen, was ist das für eine Stichprobe etc.)?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon Hesta » Do 9. Jun 2016, 22:32

Ohje =/ ....
Es geht um verschiedene Eigenschaften von Menschen. z.B ob ein Mensch reizbar ist (Likert-Skala), oder hohe Selbstdisziplin vorweist etc... sind 4-6 solcher Eigenschaften. Und es soll untersucht werden, ob bspw. Menschen mit hoher Selbstdisziplin eine höhere Bereitschaft zu einer Handlung haben als Menschen mit niedriger Selbstdiziplin... oder eben nicht (ebenfalls gemessen auf einer Likert Skala)

Wollte so eigentlich 4-5 Hypothesen (jeweils eine Eigenschaft) testen ...
Hesta
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon PonderStibbons » Do 9. Jun 2016, 22:57

Da gibt es keinen unmittelbar ersichtlichen Grund, das nicht durch Korrelationen auszuwerten.
Falls Du nicht Likert-Skalen hast, sondern nur einzelne Items vom Likert-Typ verwendest, dann kannst
Du die interessierenden Zusammenhänge durch Spearman-Rangkorrelationen darstellen und testen.
Solltest Du tatsächlich Likert-Skalen verwenden (die aus mehreren Likert-Items bestehen, deren Werte
summiert werden), kommt eventuell die Pesrson-Korrelation in Betracht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon Hesta » Fr 10. Jun 2016, 00:30

Ok vielen Dank für die schnelle Hilfe!

Ich habe zur Messung der Konstrukte in der Tat Skalen mit mehreren Items verwendet.
Ich könnte jetzt aber auch eine multiple Regression mithilfe dieser Skalen erzeugen?

Aber rein interessehalber zur Ausgangsfrage. Wenn ich das als zusätzliche Analyse machen würde ... Wäre das mit der Normalverteilung und dem kleinen n (20-30) nach dem Mediansplit ein Problem?
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon PonderStibbons » Fr 10. Jun 2016, 09:25

Ich könnte jetzt aber auch eine multiple Regression mithilfe dieser Skalen erzeugen?

Lineare Regressionsanalysen erfordern intervallskalierte abhänmgige Variablen.
Wenn Du das hast und auch die Prädiktoren intervallskaliert sind, liegt eine
mutliple lineare Regression meines Erachtens nahe.

Wäre das mit der Normalverteilung und dem kleinen n (20-30) nach dem Mediansplit ein Problem?

Bei n(Gesamt) > 30 gilt die Normalverteilungsannahme als nicht mehr wichtig,
der zentrale Grenzwertsatz stellt sicher, dass auch durchnichtnormale
Verteilungen (was sich übrigens auf die Population bezieht, aus der
die Daten stammen, nicht auf die Stichprobendaten selbst) die
Testergebnisse nicht verzerrt werden (NB, der zentrale Grenzwertsatz
zaubert nicht aus einer nichtnormalen Verteilung plötzlich eine normale,
wenn n die Schwelle 30 überschreitet; es geht da letztlich um die Verteilung
von statistischen Kennwerten, nicht um die Verteilung von Daten).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon Hesta » Fr 10. Jun 2016, 10:26

Ja, das mit dem Grenzwertsatz verstehe ich. Aber als Konsequenz: Also müsste ich noch zusätzliche Probanden finden, um über n von 30 zu gelangen? Da ja weder Normalverteilung noch n= 30 erfüllt ist ....
Man kann also bei einem Mediansplit keine "Ausnahme" machen und argumentieren bzw. "tricksen" und sagen vor dem Mediansplit war die Stichprobe normalverteilt?

Wirklich vielen Dank für die Hilfe ... weiß das muss anstrengend sein mit Leuten wie mir ...mit leider nicht sehr ausgeprägtem und oberflächlichem Wissen.
Hesta
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon PonderStibbons » Fr 10. Jun 2016, 11:11

Dass Du darauf bestehst, eine der absurdesten Verfahrensweisen
in der Statistik durchzuziehen, ist etwas deprimierend.

Um mal das zu wiederholen, was ich bereits schrieb:

Nicht die Stichprobendaten sollen normalverteilt sein,
sondern es sollen die Variablen in den Populationen
normalverteilt sein, aus denen die Daten stammen.
Das als Anmerkung in Hinblick auf die Korrektheit der
Darstellung.

Die Stichprobengröße, die bei der Frage einbezogen wird,
ob normalverteilte Grundgesamtheiten erforderlich
sind, ist n(Gesamt).
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon bele » Fr 10. Jun 2016, 13:27

Hallo Hesta,

Hesta hat geschrieben:Aber als Konsequenz: Also müsste ich noch zusätzliche Probanden finden, um über n von 30 zu gelangen?


Ganz generell und unabhängig vom Verfahren: Wenn Du die Chance hast, mehr Probanden einzuschließen, dann nimm diese Chance wahr. Alles wird einfacher mit wachsendem n.

Man kann also bei einem Mediansplit keine "Ausnahme" machen und ...


Vielleicht hilft es, wenn noch ein zweiter das schreibt: Lass das mit dem Mediansplit einfach bleiben und berechne Korrelationen. "Selbstdiziplin korrelliert signifikant und positiv mit Handlungsbereitschaft" ist doch ein viel schöneres Ergebnis als "Ich habe an einer zufälligen Stelle die Gruppe willkürlich in zwei Schubladen geteilt und kann aufgrund der schlechten Power bei veraltetem Vorgehen leider nichts genaues sagen. Ein angemessenes Vorgehen wäre viel einfacher gewesen aber so hab ich es halt gemacht.".

LG,
Bernhard
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Re: T-Test mit Mediansplit

Beitragvon Hesta » Fr 10. Jun 2016, 17:57

Vielen Dank!
Ich will mir nur alle Möglichkeiten offen halten und fahre deshalb "zweigleisig" in der Auswertung. Aber ihr habt definitiv Licht ins Dunkle gebracht.
Ich versteh die Kritik am Mediansplit mittlerweile und es ist definitiv nicht der Königsweg. Hab dazu selbst in der Literatur gestöbert.

Aber eine Frage ich noch ... Würdet ihr mir empfehlen eine multiple Regression zu machen und dann mithilfe der ausgegebenen Beta Werte die Zusammenhangshypothesen als bestätigt oder eben nicht bestätigt zu sehen, oder lieber komplett getrennt die Korrelationen der einzelnen Konstrukte auf die Zielvariable zu untersuchen?
Hesta
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