Ich kenne mich mit formativen latenten Variablen nicht so gut aus, hauptsächlich deshalb, weil ich nach einigem Lesen und auch durch Diskussion hier im Forum für mich entschieden habe, dass formative latente Variablen von der theoretischen Interpretation her zu schwierig sind. Ich lasse mich da aber gerne anderweitig überzeugen
Ein Grundproblem ist immer diese messtheoretische Diskussion darüber, was die formativ gebildete latente Variable überhaupt ist. Ist sie einfach nur eine Art Summenscore oder wirklich eine latente Variable? Da haben wir hier im Forum auch schonmal diskutiert. Hinzu kommt ein Identifikationsproblem.
In deinem Fall frage ich mich beispielsweise, was die exogene latente Variable von den formativen Indikatoren unterscheidet. Kann man das überhaupt Modellieren?
Eine alternative Modellstruktur wäre es beispielsweise, die formativen Indikatoren jeweils für sich als single-indicator-latent oder einfach als manifeste Variable zu benutzen und den Einfluss der exogenen latenten Variable für jede dieser Variablen zu modellieren. Das könnte für Dich auch aufschlussreich sein, weil du nicht nur einen kausalen Pfad auf eine inhaltlich nebulöse formative Variable untersuchst, sondern viel differenzierter guckst. Aber ich schieße hier nur ins blaue - ich kenne die Fragestellung und den Hintergrund nicht. Und wahrscheinlich habe ich jetzt mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.