T-Test bei sehr wenigen Daten?

T-Test bei sehr wenigen Daten?

Beitragvon ElisaGoe » Fr 23. Sep 2016, 16:40

Hallo zusammen,

Ich habe eine grundlegende Frage zur Auswertung von kleinen Datensätzen.
In einem zellbiologischen Versuch soll der Unterschied im Überleben von behandelten Zellen mit behandelten Zellen verglichen werden.
Die Messung wurde in technischen Duplikaten durchgeführt, dh. für unbehandelte Zellen und für behandelte Zellen 2 Messungen. Diese Werte wurden jeweils in einem Mittelwert zusammengefasst.
Dieser Versuch wurde drei mal wiederholt und die jeweiligen Mittelwerte sollen nun auf einen Unterschied von behandelt und unbehandelt verglichen werden.

Ich würde hier von einer Stichprobengröße von n=3 sprechen.
Macht es Sinn nun einen T-Test anzuwenden? Auf eine Normalverteilung für die Ausführung eines parametrischen Test kann ich ja eigentlich bei jeweils drei Messwerten nicht hoffen.

Hier ein Beispiel

Anzahl lebende Zellen (jeweils Mittelwerte der technischen Duplikate)
unbehandelt behandelt
1999 159
1859 122
1756 185

Oder macht es bei einer so niedrigen Versuchszahl Sinn nur eine deskriptive Statistik durchzuführen, dh. zu beschreiben das das Überleben der unbehandelten Zellen höher ist als von unbehandelten? Kann man dann überhaupt eine Aussage darüber treffen, dass die Behandlung einen Effekt auf das Überleben hat?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen,
Viele Grüße
ElisaGoe
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Re: T-Test bei sehr wenigen Daten?

Beitragvon bele » Fr 23. Sep 2016, 21:43

Hi!

Der t-Test verwendet die t-Verteilung, welche umso breiter wird, je weniger Fälle eingeschlossen sind. Insofern spricht grundsätzlich nichts dagegen, einen t-Test auch mit wenigen Fällen durchzuführen - das ist im Test berücksichtigt. Der t-Test wird bei sehr kleinen Fallzahlen recht empfindlich, gegen Verletzungen der Annahmen. Und diese kannst Du schlecht überprüfen.

Ich würde es wie folgt angehen: In Deinem Beispiel, sind die Unterschiede mit bloßem Auge deutlich sichtbar. Jeder wird Dir glauben, dass es da einen Unterschied gibt und wenn von Dir irgendwie ein p-Wert erwartet wird, dann nimm halt dafür einen t-Test. Er ist in diesem Fall nur ein Hilfsmittel. Wenn die wirklichen Werte nicht so deutlich different sind, es also mit dem Unterschied knapp wird, dann kann man sich auf den t-Test auch nur bedingt verlassen, bei der kleinen Zahl. Also gerade dann, wenn man ihm zum Entscheiden wirklich bräuchte, dann ist er nicht mehr verlässlich.

Hoffe es hilft und vielleicht meldet sich ja auch noch wer mit einer anderen Meinung.

LG,
Bernhard
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Re: T-Test bei sehr wenigen Daten?

Beitragvon markk » Di 8. Nov 2016, 10:57

Hi,

ich kann dir hierfür die Studie von de Winter empfehlen: http://pareonline.net/getvn.asp?v=18&n=10

Mark
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