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[algru]

Hallo zusammen,
ich möchte eine ordinale Variable als Moderator auf die Wirkung einer anderen ordinalen Variablen (UV) auf drei metrische (Likert) Variablen (AVs) analysieren.
Für Teil 1 rechne ich eine MANOVA (korrekt?), aber was mache ich für Teil 2 also die Moderation?

--> Kann mir da jemand einen Tipp geben?

Genauer: Es geht darum, wie ein wahrgenommener Preis (eher hoch, hoch, sehr hoch) auf drei Vertrauensdimensionen (ABILITY, BENEVOLENCE, INTEGRITY) wirkt. Diese Zusammenhänge sollen durch Marktkenntnis (low, medium, high) moderiert werden.

[strukturmarionette]

Hi,

Für Teil 1 rechne ich eine MANOVA (korrekt?)

- Wahrcheinlich Nein.
- Es müssten vorliegen konkrete Variablenbschreibung / Stichprobenbeschreibung und das Untersuchungsdesign.
- Vermutlich lässt sich das nur per Strukturgleichungmodell lösen.

Gruß
S.

[algru]

Ohje, das klingt gar nicht gut.
Ich hoffe, ich habe mit folgendem die notwendigen Infos geliefert:

Also CM sieht so aus:


Stichprobe aus Websurvey ~200 Teilnehmer.

Variable PRICE:
- eher hoch
- hoch
- sehr hoch
(Andere Ausprägungen treten nicht auf)

Variable KNOWLEDGE ist trichotomisiert:
- high
- medium
- low

Variable ABILITY, BENEVOLENCE, INTEGRITY:
Mittels Likert (1-7) gemessen, also quasi-metrisch

Die von mir gerechnete MANOVA für PRICE auf die AVs ist signifikant und die nachgelagerten drei ANOVAS ebenfalls.

[algru]

Ich habe parallel auch weitere Quellen gewälzt: Kann es sein, dass ich einfach nur eine two-way MANOVA machen muss?

[strukturmarionette]

Hi,

was spricht dagegen, daraus drei Regressiosnmodelle zu basteln mit zusätzlicher Prüfung jeweils des Moderator- (oder ggfs Mediator-) Effektes Marktkenntnis?

Gruß
S.

[algru]

Das ist eine gute Frage.

Macht das denn bei kategorialer UV sinn?
Die drei Preishöhen sind ja nicht aquidistant.
Das Ergebnis einer Regression wäre dann z.B. "steigt der wahrgenommene Preis um 1, sinkt die wahrgenommene Ability um 0,4".
Die Aussage wäre ja ziemlicher Unfug, weil die Steigerung von 1 in der UV eigentlich bedeutet, dass der Befragte in eine andere Kategorie fällt.

Für den Moderatoreffekt müsste ich ja vermutlich einen Interkationsterm berechnen, der durch Multiplikation der UV und der Moderatorvariablen dann die Werte 1 bis 9 annimmt.
Kommt da was brauchbares bei raus?
Also etwas besseres als aus dem Mittelwertvergleich?

[PonderStibbons]

ich möchte eine ordinale Variable als Moderator auf die Wirkung einer anderen ordinalen Variablen (UV) auf drei metrische (Likert) Variablen (AVs) analysieren.

Da es sich um 3 einzelne Likert-Items handelt, sind die nicht metrisch, sondern ordinal.

Für Teil 1 rechne ich eine MANOVA (korrekt?),

Wozu? Repräsentieren die 3 abhängigen Variablen gemeinsam ein theoretisches
Konstrukt und sind zugleich in mittlerer Höhe miteinander korreliert?

--> Kann mir da jemand einen Tipp geben?

3 Varianzanalysen mit den beiden Faktoren Wahrgenommener Preis und Marktkenntnis.

Falls die 3 abhängigen Variablen und die theoretischen Annahmen eine MANOVA rechtfertigen,
dann eine solche, mit denselben Faktoren.

Da die AVs aber nur einfache ordinalskalierte Likert-Items sind, wären streng genommen
3 ordinale Regressionen angebracht, für welche die beiden Prädiktoren mit k=3 Stufen
in je 2 dummy-Variablen umgewandelt werden (ich vermute, für beide Variablen
gibt es eine sinnvolle Referenzkategorie); zusätzlich durch Multiplikation weitere
Variablen berechnen und einzufügen, welche die Wechselwirkung repräsentieren.
Je nach Software gibt es dafür auch andere Möglichkeiten der praktischen Umsetzung.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[strukturmarionette]

Hi,

Macht das denn bei kategorialer UV sinn?

- Die Frage stellt sich nicht. Regressionsmodelle sind grundsätzlicher 'flexibler' als ANOVA-Modelle, d.h. die können immer auch alles, was Anova kann. Anova beschränkt sich nur auf einen kleineren Anwendungsbereich vom MR.

Kommt da was brauchbares bei raus?

- Am besten zunächst Deine Einzelhypothesen aufschreiben. Dann lässt sich vielleicht was über 'Brauchbarkeit' der Befunde sagen.

Also etwas besseres als aus dem Mittelwertvergleich?

- hmm?

Gruß
S.

[algru]

Vielen Dank für eure Antworten!
Ich habe "nicht alles" verstanden:

Wozu? Repräsentieren die 3 abhängigen Variablen gemeinsam ein theoretisches
Konstrukt und sind zugleich in mittlerer Höhe miteinander korreliert?

Ja, beides trifft zu.
Gemeinsam repräsentieren diese 3 Vertrauen.
Die Korrelationen liegen zw. ,67** und ,73**

Da die AVs aber nur einfache ordinalskalierte Likert-Items sind, wären streng genommen
3 ordinale Regressionen angebracht, für welche die beiden Prädiktoren mit k=3 Stufen
in je 2 dummy-Variablen umgewandelt werden (ich vermute, für beide Variablen
gibt es eine sinnvolle Referenzkategorie);

a) Anstelle der MANOVA?
b) Was ist hier mit Referenzkategorie gemeint?

zusätzlich durch Multiplikation weitere
Variablen berechnen und einzufügen, welche die Wechselwirkung repräsentieren.

Ich hätte also am Ende für die 9 denkbaren Kombinationsmöglichkeiten jeweils eine Variable mit 0, 1 als Codierung, richtig?

Je nach Software gibt es dafür auch andere Möglichkeiten der praktischen Umsetzung.

SPSS wird genutzt.

- Am besten zunächst Deine Einzelhypothesen aufschreiben. Dann lässt sich vielleicht was über 'Brauchbarkeit' der Befunde sagen.

a) Als höher wahrgenommener Preis senkt die 3 AVs
b) Je größer Marktkenntnis, desto schwächer dieser Zusammenhang

Ich habe eine two-way Manova durchgeführt.
Beide Hauptkomponenten sind signifikant, der Interaktionseffekt ist nicht signifikant ,990!
Reicht das, um die Annahme von Moderation abzulehnen, oder ist eine Regression (zusätzlich?) ratsam?

[strukturmarionette]

Hi,

a) Als höher wahrgenommener Preis senkt die 3 AVs
b) Je größer Marktkenntnis, desto schwächer dieser Zusammenhang

- Wenn die noch in sechs Hypothesen zerlegt /erweitert würden, dann wäre das prima mit drei (moderierten) ordinalen Regressionen zu lösen.

Gruß
S.