STATISTIK-FORUM.de

[Student88]

Hallo zusammen,

zum genannten Thema habe ich (für mich) widersprüchliche Aussagen gefunden.

Ich habe eine Online-Umfrage per standardisiertem Fragebogen durchgeführt. Die auf einer 7er-Likert-Skala abefragten reflektiven Items sind bestehender/n Literatur/Umfragen entnommen und jeweils einem konkreten Konstrukt zugeordnet. Nun möchte ich für jedes Konstrukt einen einzelnen Wert basierend auf seinen reflektiven Items berechnen.

Dazu habe ich zwei Ansätze gefunden:
- Wert über eine Hauptachsenanalyse der Items eines Konstrukts berechnen
- Mittelwert aus den Items eines Konstrukts berechnen

1. Welche Variante ist zulässig und sinnvoll?

2. Welche Tests sollte man in diesem Szenario über die Items laufen lassen?

Vielen Dank für jeden Hinweis!
Beste Grüße
Oliver

[PonderStibbons]

Die auf einer 7er-Likert-Skala abefragten reflektiven Items

Das ist keine Likert-Skala, sondern ein Item vom Likert-Typ. Likert-Skalen bestehen
aus mehreren solcher Items, die summiert werden.

1. Welche Variante ist zulässig und sinnvoll?

Der Gesamtscore einer Likert-Skala wird wie gesagt ermittelt, indem
die Werte der einzelnen Items addiert werden. Mittelwertbildung wäre
dem äquivalent.

2. Welche Tests sollte man in diesem Szenario über die Items laufen lassen?

Tests wohingegend, wozu?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Student88]

Hallo PonderStibbons,

vielen Dank! Da hatte ich vielleicht einen Denkfehler.

Ich habe also bspw. 4 Fragen, mit denen ich jeweils das gleiche ausdrücken möchte, um ein Konstrukt zu messen.

1. Es fällt mir leicht einer Person oder einer Sache zu vertrauen.
2. Meine Neigung Personen oder Dingen zu vertrauen ist hoch.
3. Ich tendiere dazu, Personen oder Dingen zu vertrauen, auch wenn ich wenig über sie weiß.
4. Jemandem oder etwas zu vertrauen fällt mir schwer. (Werte habe ich bereits umgepolt)

Fragen gemessen auf einer Skala von 1 = "Stimme überhaupt nicht zu" bis 7 = "Stimme vollzu".
Hier würde ich jetzt einfach den Mittelwert bilden(, da ich noch andere Konstrukte mit abweichender Fragenanzahl habe).

Sollte ich trotzdem eine Reliabilitätsanalyse mit den einzelnen Fragen durchführen? Oder reicht die Begründung, dass diese reflektiv entworfen wurden und laut Theorie genau das gleiche messen sollten?

Vielen Dank! Finde es toll, dass hier einige die Zeit finden, sich mit vermeintlichen Anfängerproblemen zu beschäftigen!

[PonderStibbons]

Sollte ich trotzdem eine Reliabilitätsanalyse mit den einzelnen Fragen durchführen?

Was schwebt Dir denn da vor als Reliabilitätsanalyse mit jeweils 1 Item?
Messwiederholungs-Reliabilität?

Oder reicht die Begründung, dass diese reflektiv entworfen wurden und laut Theorie genau das gleiche messen sollten?

Ach so, meinst Du die Skalenanalyse?

Ich kenne Deine Abnehmer nicht und deren Ansprüche. Du kannst
interessehalber zumindest Trennschärfen und Cronbachs alpha
berichten.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Student88]

Ja, ich dachte bspw. an Cronbachs alpha. Quasi als Beleg dafür, dass es okay ist, die Items zusammenzufassen. Nur weil andere diese Fragen so entworfen haben, muss man sich ja nicht zwingend blind darauf verlassen.

Ggf. sogar mit einer Item-Skala-Statistik um die Cronbach alpha Werte anzugeben, wenn einzelne Items weggelassen werden.

Oder gibt es da elegantere Möglichkeiten?