Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Statistik mit Excel

Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon lily_domanda » Mi 26. Okt 2016, 13:37

Liebe Forumsmitglieder,

ich bin sehr verzweifelt und weiß nicht mehr weiter :oops: : ich muss bei zwei Vergleichsgruppen die relativen Häufigkeiten vergleichen und die Signifikanz prüfen. Es handelt sich um eine Gruppe aus dem Jahr 2012 und eine aus dem Jahr 1992. Ich habe nur die Zahlen, die ihr in der Excel Liste findet (siehe Anhang) und keinen Datensatz. Zum Vergleich von relativen Häufigkeiten habe ich eine sehr kompliziert anmutende Formel gefunden, welche ich nicht verstehe und soweit ich verstanden habe, händisch berechnen muss. Kann man die Signifikanz auch bei Excel berechnen?

Vielen lieben Dank für eure HIlfe und viele Grüße
Lily

PS: Jetzt kann ich die Datei nicht hochladen, da es heißt "Das Kontingent für Dateianhänge ist bereits vollständig ausgenutzt"
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Re: Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon PonderStibbons » Mi 26. Okt 2016, 13:47

ich bin sehr verzweifelt und weiß nicht mehr weiter

Oha, ein Job für bele. nutzung-des-forums-f44/wie-mit-verzweiflung-umgehen-t8026.html

Kann man die Signifikanz auch bei Excel berechnen?

Vermutlich. Aber es gibt auch Alternativen. Nur worin Deine Daten bestehen,
müsste man vielleicht jetzt doch irgendwie mal verdeutlichen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon lily_domanda » Mi 26. Okt 2016, 13:50

Da ich keine Datei anhängen kann, hier ein Downloadlink: help-outs.com/wp-content/dl/vergleichbsp.xlsx
Die Daten von 2012 sind meine (mit vollständigem Datensatz). Es sind verschiedene Antwortmöglichkeiten, die ich jeweils nach Gruppen stratifiziert habe. Ein ähnlicher Versuchsaufbau aus dem Jahr 1992 gibt mir die alten Zahlen (kein Datensatz vorhanden). Ich habe meine Daten in SPSS eingetragen und hierunter auch keine Probleme gehabt, die Signifikanz zu berechnen. Nun bereitet mir aber der Vergleich mit den Daten von 1992 Kopfzerbrechen... keine Verzweiflung natürlich ;)
Vielen lieben Dank für eure Mühe!
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Re: Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon PonderStibbons » Mi 26. Okt 2016, 15:08

Ach so, das ist ein Problem, ich lade keine Datendateien runter.
Du schriebst von relativen Häufigkeiten, es sind demnach aggregierte
Daten? Dann kannst Du auch einen online-Rechner suchen, probiere
doch mal eine Suche mit chi square calculator online for aggregated data
Vermutlich musst Du aus den relativen Häufigkeiten absolute machen,
aber wenn die Stichprobengrößen bekannt sind, stellt das wohl kein großes
Problem dar (und ist sie nicht bekannt, geht sowieso nichts).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon bele » Mi 26. Okt 2016, 17:00

Hallo Lily,

aus der Datei geht nicht klar hervor, was genau gegen was getestet werden soll. Ich habe jetzt mal die absoluten Werte der drei Beurteilungsstufen genommen und so aufbereitet, dass sie mit dem kostenlosen und freien Statistikprogramm R untersucht werden können. Dies ist also ein Beispiel mit den fett gedruckten Zahlen. Dazu lädt man R von http://www.r-project.org herunter und installiert es, startet es und kopiert in das Fenster folgende Anweisung:

Code: Alles auswählen
einschaetzung <- read.table(text="gut mittel schlecht
                            153 48 25
                            55 37 15",
                            header=TRUE,
                            row.names = c("2012","1992"))


Jetzt überprüfen wir, dass das alles stimmt, indem wir mit dem Befehl print(einschaetzung) anzeigen lassen, was R übernommen hat. R antwortet mitä
Code: Alles auswählen
> print(einschaetzung)
     gut mittel schlecht
2012 153     48       25
1992  55     37       15

Das ist schon mal gut. Jetzt wollen wir wissen, ob die Häufigkeit von gut, mittel und schlecht sich in beiden Jahren so unterscheidet, dass ein Zusammenhang mit dem Jahr angenommen werden muss. Das leistet der Chi-Quadrat-Unabhängigkeitstest, den wir mit folgendem Befehl anfordern:
Code: Alles auswählen
chisq.test(einschaetzung)

R antwortet wie folgt:
Code: Alles auswählen
> chisq.test(einschaetzung)

   Pearson's Chi-squared test

data:  einschaetzung
X-squared = 8.6795, df = 2, p-value = 0.01304


Mit einem p-Wert von weniger als 5% kann man sagen, dass es einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen beiden Jahrgängen gibt. Wenn Du noch weitere Werte untersuchen willst, kannst Du den Code sinngemäß abwandeln. Wenn Du den Weg über das Programm R gehen willst, dann empfehle ich das folgende Forum http://forum.r-statistik.de , alternativ gibt es auch das Nachbarforum zu diesem: forum-f28/.

Wenn Du eine wissenschaftliche Arbeit schreibst, dann ist R im Gegensatz zu irgendwelchen online Calculatoren zitierfähig, die Zitierweise schlägt es wie folgt vor:
Code: Alles auswählen
> citation()

To cite R in publications use:

  R Core Team (2016). R: A language and environment for statistical computing. R Foundation for
  Statistical Computing, Vienna, Austria. URL https://www.R-project.org/.

A BibTeX entry for LaTeX users is

  @Manual{,
    title = {R: A Language and Environment for Statistical Computing},
    author = {{R Core Team}},
    organization = {R Foundation for Statistical Computing},
    address = {Vienna, Austria},
    year = {2016},
    url = {https://www.R-project.org/},
  }

We have invested a lot of time and effort in creating R, please cite it when using it for data analysis.
See also ‘citation("pkgname")’ for citing R packages.


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Re: Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon bele » Mi 26. Okt 2016, 17:14

Nachtrag: Das folgende Video erklärt den Test und auch eine Vorgehensweise in Excel. Ich würde dennoch für solche Berechnungen immer auf GNU-R ausweichen.
https://www.youtube.com/watch?v=appMpN59cH4
Hier ein Video für den Chiquadrattest in R:
https://www.youtube.com/watch?v=gDL2a0ATlY8

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Re: Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon lily_domanda » Do 27. Okt 2016, 17:45

Die Antworten haben mir echt geholfen. Ich muss nur das Statistikprogramm genauer untersuchen... erscheint mir noch etwas kompliziert.
Tausend Dank euch!
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Re: Vergleich zweier relativer Häufigkeiten

Beitragvon bele » Do 27. Okt 2016, 18:29

Ja, das ist am Anfang eine Hürde. Erfahrungsgemäß bleibt es aber meist doch nicht bei einem Test, sondern die Anforderungen steigen dann doch. In Excel stößt man dann schnell an Grenzen, in R geht alles. Hilfe zu Statistik findest Du hier, Hilfe zu R im verlinkten Forum.

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