Hallo,
ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass meine Fragen nicht schon 100fach bearbeitet wurden. Falls doch möchte ich mich dafür im Vorfeld entschuldigen.
Zu meinem Projekt: Es handelt sich um ein ökonomisches Experiment mit zwei Treatments. Ich habe folglich 3 Gruppen (Kontroll, Treat1, Treat2). Dabei wählen die Teilnehmer einen Beitrag zu einem öffentlichen Gut in ganzen Euro zwischen 0€ und 10€. Ich habe pro Gruppe ca. 45 Beobachtungen. Mich interessieren in einem ersten Schritt die Unterschiede zwischen Gruppe 1/2 und später auch zwischen 2/3 und 1/3. Ich werte das ganze in R aus.
Ich habe viele Bindungen, da häufig die selben Werte genommen werden und oft werden die Randlösungen (0 und 10€) gewählt, was schonmal gegen eine NV spricht.
Nun zu meinen Fragen:
1. Thema Normalverteilung: Für t-Tests benötige ich normalverteilte Daten. Stimmt das in einem ersten Schritt? Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass nur die Residuen normalverteilt sein müssen und das ab einer bestimmten Stichprobengröße auch die Annahme der NV verworfen werden kann?!
2. Um diese N.V. zu testen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Shapiro-Wilck-Test hat den Nachteil, dass er bei vielen Bindungen nicht gut funktioniert. Alternativ habe ich folgende Tests durchgeführt: Anderson-Darling, Cramer- von Mises, Lilliefors (Kolmogorov-Smirnov), Pearson chi-square, Shapiro-Francie und Jarque Bera-Test. Alle diese Tests lehnen die H0 ab, dass eine NV vorliegt, außer der Jarque Bera-Test, bei dem eine NV vorliegen soll. Auf welche dieser Tests kann ich also mein weiteres Vorgehen stützen?
3. Ich bin dann davon ausgegangen, dass keine NV vorliegt (weil alle bis auf einen Test dieses so zeigen). Aus diesem Grund hätte ich dann einen Mann-Whitney bzw. Wilcoxon-Test durchgeführt (wo ist der Unterschied bzw. welcher ist besser in dieser Situation?) Dieser hat nun aber die Vorraussetzung, dass die Varianzen homogen sind. Stimmt das?
4. Davon ausgehend, dass ich homogene Varianzen benötige, habe ich dann einen Test (Fligner-Killeen-Test) für Homogenität der Varianzen in R durchgeführt (fligner.test(a,b) mit a= Beiträge und b= Gruppen). Das sind die Ergebnisse:
Für Gruppen 1 und 2: p-Wert=0,5925
Für Gruppen 1 und 3: p-Wert=0,0405
Für Gruppen 2 und 3: p-Wert=0,1021
Über alle Gruppen: p-Wert= 0,07269
Sehe ich es richtig, dass auf einem 90% KI die Varianzen zw 1,2 und 2,3 homogen sind, die von 1 und 3 aber nicht? Bedeutet das dann weiterhin, dass ich für Gruppen 1,2 und 2,3 einen Mann-Whitney-Test durchführen kann? Welche Aussagekraft hat der Test über alle Gruppen?
5. Falls das bis hier hin alles stimmt: kann ich dann für den unterschied zwischen 1 und 3 einen Kruskal Wallis Test bei heterogenen Varianzen durchführen?
Ich weiß das sind viele Fragen, ich hoffe auf einige davon von euch eine Antwort zu erhalten, damit ich mit der Auswertung fortfahren kann! Falls ich etwas näher erläutern soll, bitte kurz sagen an welcher Stelle!
Vielen, vielen Dank im Voraus!
Thies