Ist eine Metaanalyse möglich?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon Irene » Do 3. Nov 2016, 10:53

Hallo,
ich arbeite an einer Zahnklinik und muss einem Reviewer antworten, der eine statistische Analyse fordert.
Es geht um folgendes:
Es wurde 7 verschiedene Schleimhauterkrankungen an ca. 90 Patienten mit einem Laser behandelt und geprüft, wie weit diese Erkrankung wiederkommt.
Die Verteilung auf die 7 Gruppen ist leider sehr unterschiedlich (so zwischen 2 und 17).

Diese Ergebnisse sollen mit der Literatur verglichen werden. Es gibt aber nur zu 3 von diesen Erkrankungen vergleichbare Arbeiten und auch nur 1-3 pro Erkrankungstyp.
(Diese Erkrankungstypen können nicht zusammengenommen werden)
In der ersten Einreichung wurden die eigenen und die Literaturergebnisse gegenübergestellt, ohne statistische Auswertung.

Ein Reviewer fordert jetzt: "There are statistical tests specific for comparing groups that presents a wide difference in sample size"

Aus meiner Sicht haben wir nicht genug Daten um eine Meta-Analyse durchzuführen. Oder hat jemand eine bessere Idee?

Danke Irene
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Re: Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon PonderStibbons » Do 3. Nov 2016, 12:12

Was meinst Du mit Meta-Analyse? Dder Satz des reviewers ist nicht so ganz klar, vielleicht kannst
Du ihn mehr im Kontext zitieren. Auf Anhieb würde ich annehmen, die Verwendung von statistischen
Verfahren wurde gefordert, die speziell für sehr unterschiedliche Stichprobengrößen verwendet werden.
Oder ist gemeint, Du sollst Deine Studiendaten mit den Daten aus anderen Studien per Signifikanztests
vergleichen?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon Irene » Do 3. Nov 2016, 13:40

Mir ist hier nur die Meta-Analyse eingefallen, die gewichtet doch unterschiedliche Stichprobenumfänge.
Aber das war nur meine Idee, weil ich nicht weiß, was der Reviewer gemeint hat.
Hier ist der ganze Text:

Although you have highlighted in this work the difficulty to compare the therapeutic method to remove individual types of epulides using CO2 laser and the conventional method, due to nomenclature changes in epulides and the use different and sometimes blurred definitions of the individual entities. However, I still believe that CO2 laser efficiency only can be proved by the individual analysis of pathological entities. There are statistical tests specific for comparing groups that presents a wide difference in sample size. This tool could have been used in the present research. Although many papers demonstrate the efficient use of CO2 laser in a global epulides sample , for me, such results are not accurate.

Die 7 verschiedenen Erkrankungen laufen unter dem Begriff "Epulis" und werden hier mit einem CO2 Laser behandelt. Diese neue Behandlung soll mit Ergebnissen aus der Literatur verglichen werden.
Ich denke er möchte wirklich einen Signifikanztest, sagt aber nicht genau welchen.
danke Irene
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Re: Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon PonderStibbons » Do 3. Nov 2016, 15:01

Was genau hast Du eigentlich als Analyse gerechnet?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon Irene » Do 3. Nov 2016, 15:27

Ich habe die Arbeit vor dem Review gar nicht gesehen. Die Ärztin hat ihre Fälle und die Literatur nur beschrieben und ist erst jetzt zu mir gekommen.
Eine statistische Analyse war hier nicht geplant, wir müssen aber irgendwie auf den Review reagieren.
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Re: Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon PonderStibbons » Do 3. Nov 2016, 15:33

Da muss ich leider passen. Weder verstehe ich, was jetzt eigentlich die Sachlage
ist, noch was der Reviewer meinen könnte.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon Irene » Do 3. Nov 2016, 15:36

Danke trotzdem.
Es sollte gezeigt werden, dass bei einer Laserbehandlung weniger Erkrankungen zurückkehren als bei der Konventionellen (Literatur).
LG Irene
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Re: Ist eine Metaanalyse möglich?

Beitragvon bele » Do 3. Nov 2016, 17:08

Hi Irene,

aus dem letzten Satz folgere ich, dass es sich um Zähldaten handelt? Das Skalenniveau bleibt bei der Formulierung "wie weit diese Erkrankung wiederkommt" irgendwie offen. Wenn also in der vorliegenden Arbeit Patienten mit dichotomem Ausgang beschrieben sind und in der Literatur Zahlen mit dichotomem Ausgang beschrieben sind, dann rechne doch einfach pro Entität einen Fisher-Test und schreib dem Reviewer, dass der Fisher-Test kein Problem mit unterschiedlich großen Gruppen hat. Wenn er glaubt, dass jede Entität gesondert untersucht werden muss, mach halt für jede einen Test.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Reviewer Angst hat, dass Du alle Fälle in ein großes gemeinsames lineares Modell wirfst, welches dann völlig von den häufigen Entitiäten dominiert wird, welche die Koeffizienten bestimmen, die für die seltenen Entitäten dann gar nicht mehr passen.

Alles in allem scheint doch die Forderung nach einer statistischen Auswertung gar nicht so weit her geholt und es steht Dir erst einmal frei, wie Du die angehst. Du bist halt schon mal vorgewarnt, dass der Reviewer nach Verzerrungen durch unterschiedlich große sample sizes suchen wird und kannst versuchen, Dich dahingehend unangreifbar zu machen.

LG,
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