Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Beitragvon Teylor » Sa 5. Nov 2016, 12:07

Hallo Community,

Ich habe folgenden Datensatz:

- 20 Versuchspersonen (VP)

- 2 Innersubjektfaktoren
1. Innersubjektfaktor: Anzahl verschobener Objekte (0, 1, 3, 5 Objekte), wobei 0 die Kontrollbedingung darstellt
2. Innersubjektfaktor: Augen fixieren vs. Augen nicht fixieren


- 1 Zwischensubjektfaktor (jeweils 10 VP pro Faktorstufe)
Zwischensubjektfator: Vorwissen vs. kein Vorwissen


Meine Frage ist jetzt, wie ich die Experimentalbedingungen mit der Kontrollbedingung vergleichen kann. Soll ich die Kombination der Bedingungen testen? Also beispielsweise:

Kein Vorwissen + keine Fixation + 1 Objektverschiebung vs. Kein Vorwissen + keine Fixation + Kontrolle

Kein Vorwissen + keine Fixation + 3 Objektverschiebung vs. Kein Vorwissen + keine Fixation + Kontrolle

Kein Vorwissen + keine Fixation + 5 Objektverschiebung vs. Kein Vorwissen + keine Fixation + Kontrolle

Kein Vorwissen + mit Fixation + 1 Objektverschiebung vs. Kein Vorwissen + mit Fixation + Kontrolle

usw. usw.

Oder sollte ich viel mehr so vorgehen:


1 Objektverschiebung vs. Kontrolle

3 Objektverschiebung vs. Kontrolle

5 Objektverschiebung vs. Kontrolle

Vorwissen + Objektverschiebungen vs. Vorwissen + Kontrolle

kein Vorwissen + Objektverschiebungen vs. kein Vorwissen + Kontrolle

mit Fixation + Objektverschiebungen vs. mit Fixation + Kontrolle

keine Fixation + Objektverschiebungen vs. keine Fixation + Kontrolle

Ich persönlich denke, dass das zweite Vorgehen korrekt ist, da man ja untersuchen will, ob sich die einzelnen Experimentalbedingungen von der Kontrollbedingung unterscheiden. Beim zweiten Vorgehen müsste ich dann aber mehrere Einzelvergleiche durchführen, richtig?
Zuletzt geändert von Teylor am Sa 5. Nov 2016, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bedingungen gegen 0 testen - korrektes Vorgehen?

Beitragvon strukturmarionette » Sa 5. Nov 2016, 12:38

Hi,

Beim zweiten Vorgehen müsste ich dann aber mehrere Einstichprobentests durchführen, richtig?

- Bei Deinen klitzekleinen (Teil-)Stichroben machen Tests keinen Sinn.
- Um welche AV(s) handelt es sich?


Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: Bedingungen gegen 0 testen - korrektes Vorgehen?

Beitragvon Teylor » Sa 5. Nov 2016, 12:46

AV ist Reaktionszeit in ms.
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Re: Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Beitragvon Teylor » Sa 5. Nov 2016, 13:11

Habe meinen Beitrag am Anfang nochmal editiert. Habe da etwas Mist erzählt. Ich möchte nicht gegen 0 testen, sondern einfach die einzelnen Bedingungen mit der Kontrollbedingung vergleichen und da bräuchte ich einen Rat, wie ich vorgehe.
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Re: Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Beitragvon strukturmarionette » Sa 5. Nov 2016, 13:57

Hi,


- 1 Zwischensubjektfaktor (jeweils 10 VP pro Faktorstufe)
- Zwischensubjektfator: Vorwissen vs. kein Vorwissen

- Davon könntest Du einen Faktor als Kontrollbedingung konzipieren.
- Bei Deinen klitzekleinen (Teil-)Stichroben machen Tests keinen Sinn.

Gruß
S.
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Re: Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 5. Nov 2016, 15:54

Bei 10 versus 10 könnte man es doch durchaus mal versuchen?
Eine "mixed ANOVA" (Messwiederholungs-Varianzanalyse mit
2 Innersubjektfaktoren und zusätzlich 1 Gruppierungsfaktor)
erscheint möglich. Von Interesse wären die diversen
Wechselwirkungen von Gruppe mit den Messwiederholungsfaktoren.
Messwiederholungsdesigns haben eine höhere power als reine
Zwischensubjektdesigns.

Da die AV eine Reaktionszeitmessung ist, wäre im vorhinein
eine logarithmische Transformation in Betracht zu ziehen,
üblicherweise sind Reaktionszeiten sehr schief verteilt und
Mittelwerte nicht repräsentativ.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Beitragvon Teylor » Sa 5. Nov 2016, 16:05

Ich hatte jetzt für die Reaktionszeiten die Mediane verwendet um Ausreißerwerte weniger stark zu gewichten, die mit Sicherheit bei dieser Art von Experiment vorkamen. Ist in diesem Fall aber auch nicht ganz so wichtig, da der Vergleich der Bedingungen erstmal nur dazu dient um zu schauen, ob die Bedingungen vergleichbar sind (Unterschiede in den Reaktionszeiten werden eigentlich nicht erwartet). In weiteren Analysen soll dann der Einfluss der Bedingungen auf eine neue AV geprüft werden (keine Reaktionszeiten mehr), wo das Problem der Schiefverteilung nicht vorliegen sollte. Das Vorgehen wäre dann aber vermutlich das Selbe, wenn ich die Bedingungen mit der Kontrollbedingung vergleichen möchte.
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Re: Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Beitragvon strukturmarionette » So 6. Nov 2016, 20:30

Hi,

Ich hatte jetzt für die Reaktionszeiten die Mediane verwendet um Ausreißerwerte weniger stark zu gewichten, die mit Sicherheit bei dieser Art von Experiment vorkamen. Ist in diesem Fall aber auch nicht ganz so wichtig, da der Vergleich der Bedingungen erstmal nur dazu dient um zu schauen, ob die Bedingungen vergleichbar sind (Unterschiede in den Reaktionszeiten werden eigentlich nicht erwartet). In weiteren Analysen soll dann der Einfluss der Bedingungen auf eine neue AV geprüft werden (keine Reaktionszeiten mehr), wo das Problem der Schiefverteilung nicht vorliegen sollte. Das Vorgehen wäre dann aber vermutlich das Selbe, wenn ich die Bedingungen mit der Kontrollbedingung vergleichen möchte.

- damit wird das ganze noch unklarer, kaum nachvollziehbar.

Gruß
S.
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Re: Experimental vs Kontrollbedingung - korrektes Vorgehen?

Beitragvon PonderStibbons » So 6. Nov 2016, 21:54

strukturmarionette hat geschrieben:Hi,

Ich hatte jetzt für die Reaktionszeiten die Mediane verwendet um Ausreißerwerte weniger stark zu gewichten, die mit Sicherheit bei dieser Art von Experiment vorkamen. Ist in diesem Fall aber auch nicht ganz so wichtig, da der Vergleich der Bedingungen erstmal nur dazu dient um zu schauen, ob die Bedingungen vergleichbar sind (Unterschiede in den Reaktionszeiten werden eigentlich nicht erwartet). In weiteren Analysen soll dann der Einfluss der Bedingungen auf eine neue AV geprüft werden (keine Reaktionszeiten mehr), wo das Problem der Schiefverteilung nicht vorliegen sollte. Das Vorgehen wäre dann aber vermutlich das Selbe, wenn ich die Bedingungen mit der Kontrollbedingung vergleichen möchte.

- damit wird das ganze noch unklarer, kaum nachvollziehbar.

Gruß
S.

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