Bachelorarbeit: Hilfe bei Mitgliederumfrage

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Bachelorarbeit: Hilfe bei Mitgliederumfrage

Beitragvon minebiene » So 11. Dez 2016, 00:56

Hallo zusammen,

im Rahmen meiner Bachelorarbeit führe ich eine Umfrage durch (anzumerken ist, dass ich kein empirisches Thema habe und daher keine vollständige statistische Untersuchung und Auswertung erforderlich ist, die Umfrage dient als Stimmungsbild und Handlungsempfehlungen abzuleiten).
Diese Umfrage bezieht sich auf einen Fußballverein mit 2000 Mitgliedern. Die Umfrage wurde per E-Mail Verteiler verschickt, rausgegangen sind 1500 Emails sowie Werbung bei Facebook, um diejenigen zu erreichen, die keine Email angegeben hatten. Ich hatte einen Rücklauf von 200 Probanden. Meine Frage ist folgende: Meine Grundgesamtheit betrug ja 2000 Mitglieder. Die Studienpopulation sind doch dann die 1500 Mitglieder, die Emails bekamen. Die 200 Probanden sind doch dann meine zufällige Stichprobe, oder? Und Repräsentativität ist nicht gegeben, da meine Stichprobe ja kein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit darstellt. Ich bin mir einfach so unsicher, wie ich das verbalisieren kann, da die Daten ja nur für diesen Verein gelten sollen und gar nicht auf andere Fußballvereine übertragen soll (zur Info: es geht um eine Social Media Strategie für einen Fußballverein)

Mir ist bewusst, dass ich mir solche Gedanken vor meinem Fragebogendesign hätte machen sollen. Jetzt versuche ich zu retten, was zu retten ist :|
minebiene
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Re: Bachelorarbeit: Hilfe bei Mitgliederumfrage

Beitragvon PonderStibbons » So 11. Dez 2016, 01:17

Die Studienpopulation sind doch dann die 1500 Mitglieder, die Emails bekamen. Die 200 Probanden sind doch dann meine zufällige Stichprobe, oder?

Du hast 200 Mitglieder kontaktiert und 200 haben mitgewirkt. Wieso ist es so wichtig,
statt nur diesen Sachverhalt darzustellen, mit Begriffen wie Population und zufällige
Stichprobe zu hantieren? Ich erkenne den Mehrwert nicht auf Anhieb.

Aber nebenbei, es sind die 200 aller Wahrscheinlichkeit nach keine Zufallsstichprobe aus
den 2000. Ob jemand antwortet oder nicht, ist nicht vom reinen Zufall wie bei einem
Würfelwurf abhängig.

Mir ist bewusst, dass ich mir solche Gedanken vor meinem Fragebogendesign hätte machen sollen. Jetzt versuche ich zu retten, was zu retten ist

Anscheinend geht es hier um Skrupel bei der Wahl der Etiketten, nicht um die Qualität des
Studiendesigns.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Bachelorarbeit: Hilfe bei Mitgliederumfrage

Beitragvon bele » So 11. Dez 2016, 09:47

Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik http://lexikon.stangl.eu/7612/ad-hoc-stichprobe/ schreibt
Als Ad-hoc-Stichprobe, anfallende Stichprobe, Gelegenheitsstichprobe, aber auch manchmal treffend als Bequemlichkeitsauswahl bezeichnet man in der psychologischen Forschung eine willkürliche Untersuchung von gerade zur Verfügung stehenden ProbandInnen. Bei solchen Ad-hoc-Stichproben ist meist unklar, welche Population sie eigentlich repräsentieren, sodass diese als nicht probabilistisch gewonnene Stichprobe keine Repräsentativität beanspruchen kann, aber auch Zielpopulationen, die im Nachhinein konstruiert werden, in der Regel von geringer theoretischer Bedeutung sind.


Wenn es nur um ein Stimkungsbild geht, dann musst Du Dir primär Überlegenheit, welche Mitglieder des Vereins in einer solchen Umfrage über- und welche wohl unterrepräsentiert seien dürften. Daraus ergibt sich dann eine unscharf begrenzte Gruppe von abgebildeten Menschen, keine präzise.

LG,
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