Konfidenzintervall für Effektstärke bei abhängigen Stichprob

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Konfidenzintervall für Effektstärke bei abhängigen Stichprob

Beitragvon Juless » Mi 4. Jan 2017, 13:55

Hallo alle zusammen,

ich möchte für abhängige Stichproben (Prä-/Post-Testung) das Konfidenzintervall für die Effekstärke berechnen. Es liegen Mittelwerte, Standardabweichungen und Stichprobengröße vor. Die Effekstärke wurde bereits berechnet.

Kennt jemand von euch dafür eine passende Formel / einen guten Weg? Bisher habe ich nur Möglichkeiten für unabhängige Stichproben gefunden.
Hoffentlich könnt ihr mir helfen!

Liebe Grüße
Juless
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Re: Konfidenzintervall für Effektstärke bei abhängigen Stich

Beitragvon PonderStibbons » Mi 4. Jan 2017, 15:42

ich möchte für abhängige Stichproben (Prä-/Post-Testung) das Konfidenzintervall für die Effekstärke berechnen.

Effektstärken haben keine Konfidenzintervalle, denn sie sind Beschreibungen
von Grundgesamtheiten, nicht von Stichproben.

Falls Du, aus welchem Grund auch immer, für Deine Stichprobe ein Effektstärkemaß
berechnet hast, stellt sich ebenfalls die Frage, wozu da ein Konfidenzintervall dienen
könnte; denn ob der Mittelwertunterschied 0 im Konfidenzintervall enthalten ist oder
nicht, ergibt sich bereits aus dem t-Test. Effekstärkemaße sind demgegenüber keine
Teststatistiken, das Vorhaben ist, soweit ich sehe, sinnlos.

Falls die Vorstellung zugrunde liegt, ein aus Stichprobendaten errechnetes
Konfidenzintervall erlaube die Schlussfolgerung, dass mit 95% Wahrscheinlichkeit
die "wahre" Effektstärke zwischen den Grenzen A und B lieg: das wäre schlichtweg
falsch.

Mut freundlichen Grüßen

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Re: Konfidenzintervall für Effektstärke bei abhängigen Stich

Beitragvon bele » Mi 4. Jan 2017, 16:34

Hallo Juless,

was hast Du denn als Effektstärkemaß genommen? Wenn man Mittelwert vorher und nachher subtrahiert und das dann durch die Standardabweichung teilt, darf man das dann Cohen's d nennen? Ich weiß es, ehrlich gestanden, nicht. Müsste man mal bei Cohen nachlesen, ob d nur für unverbundene Stichproben definiert ist. Falls es nur dafür definiert ist, wäre es kein Wunder, dass Du keine Formeln für verbundene Stichproben mit diesem Suchbegriff findest.

PonderStibbons' Frage nach dem "Warum eigentlich?" solltest Du ernst nehmen und zu beantworten versuchen. Gleichzeitig ist es richtig, dass sehr viel Statistik gerechnet wird, um Traditionen oder Reviewer oder Prüfer zu bedienen. Dann sollte man sich selbst gegenüber aber ehrlich genug sein, die Frage nach dem "Warum" damit zu beantworten.

Wenn Du keine Formeln für Konfidenzintervalle findest und Deine Stichprobe nicht sehr klein ist, kannst Du Konfidenzintervalle für beliebige Statistiken durch Bootstrapping gewinnen. Das ist kein Hexenwerk und wäre mein Ausweg, wenn Du diese Konfidenzintervalle wirklich brauchst.

LG,
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