Hallo an alle,
gleich vorweg: Meine Fragen werden sich vermutlich für die meisten fast schon lächerlich anhören, aber ich bin leider, was quantitative Verfahren betrifft, ein absoluter Neuling. In der Theorie habe ich vieles schon gehört und auch verstanden, aber jetzt geht's an die Praxis und den Fragebogen für meine Abschlussarbeit. So sehr ich mich auch einlese, es wollte noch nicht so recht "klick" machen...
Ich gebe euch einfach mal ein paar Hintergrundinformationen und entschuldige mich gleich für ein etwas holpriges Deutsch an einigen Stellen. Ich schreibe die Arbeit auf Englisch und da klappt das manchmal mit den deutschen Begriffen nicht mehr so gut .
Ich untersuche in meiner Arbeit die Selbstvermarktung von ausgewählten Sportlern auf Social-Media-Kanälen. Konkret interessiert mich das Spannungsfeld zwischen Fan- und Sponsorenerwartungen und wie Athleten bestmöglich in diesem Spannungsfeld agieren müssen, um allen Interessen gerecht zu werden. Ich habe mich daher für einen "mixed-methods approach" entschieden und führe einerseits Experteninterviews mit Sponsoren und Athleten, und andererseits möchte ich Follower von Fanseiten quantitativ via Online-Umfrage befragen, wobei die Interviews eher als Ergänzung gedacht sind. Mein Theorie-Teil steht und ich habe bereits Hypothesen abgeleitet. Nun hänge ich fest, da ich fast schon ein bisschen Angst habe, mir durch einen "falschen" Fragebogen die Auswertung zu verbauen.
Hier mal ein Beispiel: Eine meiner Hypothesen lautet (übersetzt) "Werbung für Sponsoren wird nicht als störend empfunden, solange der Athlet im Vordergrund steht".
Ich habe den Fragebogen nun thematisch in fünf Bereiche unterteilt. Einer davon lautet "outcomes related to preferences and expectations", der andere "outcomes related to the promotion of sponsors", jeweils bezogen auf die Fanseiten. Das wären somit die Teile, die für das Testen dieser Hypothese relevant wären. Beide Teile fragen verschiedene Aussagen mittels 5-stufiger Likert-Skalen ab (trifft voll zu - trifft überhaupt nicht zu). Ich erfrage also beispielsweise im ersten Teil, welche Inhalte von Fans bevorzugt werden (sportbezogene, private etc.) und im zweiten Teil mehr oder weniger die Bereitschaft, Werbung wahrzunehmen und zu dulden (z.B. "Ich wünsche mir Informationen zu den genutzten Sportartikeln der Athleten" / "Ich klicke weiterführende Links in Posts an").
So, nun die Fragen
1. Macht das so, in Bezug auf die Hypothese, überhaupt Sinn?
2. Wie würde denn eine Auswertung aussehen? Sprich, würde ich mir jetzt hier einfach die passenden Items beider Fragebogen-Teile nehmen, einen Mittelwert-Index bilden, damit ich diese als eine Variable benutzen kann, und anschließend mit Korrelationen rechnen (da metrisch/metrisch) oder Rangkorrelationen (da ordinal/ordinal)?
3. Frage 2 bringt mich zu meiner nächsten Frage: Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass die Likert-Skala oft als metrisch behandelt wird, obwohl sie doch offiziell eine Ordinalskala ist? Was hat es damit auf sich?
4. Muss ich vor der Indexbildung eine Reliabilitätsanalyse machen? Oder wie prüfe ich, ob sich die Ítems überhaupt für einen Index eignen?
Ihr seht, irgendwie ist Wissen da, irgendwie auch nicht. Also seid bitte gnädig in euren Antworten!
Vielen Dank!