Zufriedenheits- und Unzufriedenheitsskalen zusammenfassen?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Zufriedenheits- und Unzufriedenheitsskalen zusammenfassen?

Beitragvon aucheinpaul » Fr 26. Mai 2017, 20:31

Beispiele für die Auswertung von "Zufriedenheit" zweier Gruppen unter SPSS oder PSPP gibt es wie Sand am Meer.
Zu fogender Problematik finde ich allerdings nichts.

In einem (vereinfacht fiktiven) Fragebogen werden folgende Fragen gestellt:

1.) Wie gut ist Ihr Verhältnis zu Ihrer Mutter? (schlecht, mäßig, gut, seht gut)
2.) Wie oft nervt Sie Ihre Mutter? (nie, manchmal, oft, dauernd)
3.) Wie sehr lieben Sie Ihre Mutter? (gar nicht, mittel, sehr)

Diese drei Variablen sollen nun auf die Variable "Verhältnis zur Mutter" zusammengefasst werden, um diese in weiterer Folge anhand einer dichotomen Variable auszuwerten.
Wie z.B. eine Hypothese: "Männer haben ein besseres Verhältnis zur Mutter, als Frauen".

Aufsummieren geht auf keinen Fall. Einerseits, weil die dazugehörigen Skalen eine unterschiedliche Größe haben (4 bzw. 3 Auswahlmöglichkeiten) und andererseits, weil die 2. Variable mit negativem Vorzeichen berücksichtigt werden müsste oder zumindest deren Reihenfolge 1 bis 4 auf 4 bis 1 umgedreht werden müsste.

Nun meine konkrete Frage: Wie macht man so etwas üblicherweise/korrekt im Bereich Statistik?

Meine Vorstellung wäre: Ich normiere die 1. und 3. Variable auf 0 bis 10 und bilde den Mittelwert. Die "negativ behaftete" Variable 2 normiere ich auf 0 bis -10.

Erst jetzt zähle diese normierten Werte zusammen und erhalte einen Wertebereich von -10 bis +10, also sehr schlecht über neutral bis sehr gut.

Falls PSPP negative Skalenwerte nicht akzepiert, kann ich natürlich auch einfach 10 hinzuzählen, wobei dann +10 'neutral' entspricht. Falls es nur natürliche Zahlen akzeptiert, runde ich eben die normierten Werte.

Danke für euer Verständnis für meine nicht Statistik-konforme Ausdrucksweise!
aucheinpaul
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Re: Zufriedenheits- und Unzufriedenheitsskalen zusammenfasse

Beitragvon PonderStibbons » Fr 26. Mai 2017, 21:37

Wie macht man so etwas üblicherweise/korrekt im Bereich Statistik?

Man konsultiert vorher ein Buch über Skalenkonstruktion.
Grobe Fehler wie unterschiedlich viele Stufen oder unterschiedlich benannte Antwortstufen im Nachhinein ausbügeln zu wollen, ist eigentlich immer ein bißchen Pfuscherei.

Meine Vorstellung wäre: Ich normiere die 1. und 3. Variable auf 0 bis 10 und bilde den Mittelwert.

Das sind ordinale Antwortskalen.

In einem (vereinfacht fiktiven) Fragebogen werden folgende Fragen gestellt:

Besser, Du schilderst Dein konkretes, reales Problem. "Vereinfacht fiktiv" geht häufig schief, weil falsch vereinfacht wird und wichtige Informationen fehlen.

Kontext, Fragestellung, tatsächliche Messungen, intendierte weitere Verwendung der Messungen (!) wären relevante Aspekte.

Mit freundlichen Grüßen

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ReRe: Zufriedenheits- und Unzufriedenheitsskalen zusammenfas

Beitragvon aucheinpaul » Sa 27. Mai 2017, 09:42

@PonderStibbons
Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Vorab: Anhand der Daten einer realen umfangreichen Erhebung kann ich zweckentfremdet damit "herumspielen"
und abseits üblicher Beispiele mit Würfel, Kugeln, Münzen etc. einen besseren Einblick gewinnen.

Die Frage bezüglich unterschiedlicher Skalen(-stufen) ist für mich ausreichend beantwortet.
Wäre der Fragebogen mit der Zielsetzung, bestimmte Variablen zu vereinen erstellt worden, so hätte man diesen
- wie es auch in der genannten Erhebung der Fall ist - die selbe Skala zugewiesen
(oder eben vergleichbare mit gleich viel Skalenstufen) - Danke!

Bei konträr gestellten Fragen bzw. zusammengefassten Variablen, also etwa Ausmaß der Zuneigung vs. Ausmaß der Abneigung würde es mich dennoch interessieren,
wie daraus eine zusammengefasste Aussage über das Verhältnis konstuiert werden kann (vorausgesetzt, deren Skalen sind entsprechend gewählt).

Ganz ehrlich gesagt empfinde ich selbst eine derartige Zusammenfassung nicht besonders aussagekräftig und sinnvoll und ahne bereits,
dass Derartiges vermutlich schlichtweg nicht gemacht wird.

Danke nochmal,
paul
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Re: ReRe: Zufriedenheits- und Unzufriedenheitsskalen zusamme

Beitragvon PonderStibbons » So 28. Mai 2017, 10:18

Bei konträr gestellten Fragen bzw. zusammengefassten Variablen, also etwa Ausmaß der Zuneigung vs. Ausmaß der Abneigung würde es mich dennoch interessieren, wie daraus eine zusammengefasste Aussage über das Verhältnis konstuiert werden kann

Umpolen (bei einer 5stufigen Skala 5=1, 4=2, 3=3, 2=4, 1=5).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Zufriedenheits- und Unzufriedenheitsskalen zusammenfasse

Beitragvon aucheinpaul » So 28. Mai 2017, 13:46

Danke!!
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag,
paul
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