STATISTIK-FORUM.de

[Fosamax]

Hallo,

ich habe folgendes Problem: wir haben in einer Untersuchung Patienten vor einer Operation befragt und verschiedene Tests/Untersuchungen/Fragebögen durchgeführt und haben sie 6 Monaten nach einer Operation nachbefragt. Letztendlich wurde dann eine univariate Analyse mit den präoperativen einzelnen Daten bezüglich des postoperativen Outcomes durchgeführt (Outcome ordinal, numerica rating scale 0 bis 10 Punkte).
Im nächsten Schritt wurde mit den Faktoren, die ein signifikantes Ergebniss in der univariaten Analyse boten, eine multivariate Analyse durchegführt (alles in Statistica: allgemeine Regeressionsmodelle -> multiple Regressionen -> dort dann "schrittweise RÜckwärts"). Wir haben 2 unabhängige Faktoren gefunden.

Jetzt das Problem: Statistica zeigt mir für die beiden unabhängigen Faktoren ein Konfidenzitervall an für das R, für das Gesamtergebnis jedoch nicht (R² = 0,31). Gibt es eine Möglichkeit sich ein KI95% ausgegeben zu lassen oder gibt es gute Gründe, warum es kein Konfidenzintervall im Gesamtmodell gibt?

Danke für eine Antwort

[PonderStibbons]

Im nächsten Schritt wurde mit den Faktoren, die ein signifikantes Ergebniss in der univariaten Analyse boten, eine multivariate Analyse durchegführt (alles in Statistica: allgemeine Regeressionsmodelle -> multiple Regressionen -> dort dann "schrittweise RÜckwärts").

Das sind gleich 2 Vorgehensweisen, die das Zeug haben, verfälschte und nicht übertragbare Ergebnisse hervorzubringen.
Das Regressionsverfahren "weiß" nicht, dass eine Vorauswahl anhand von Signifikanztests getroffen wurde und kann es
deswegen nicht bei der Berechnung der Standardfehler berücksichtigen. Und dass schrittweise Variablenselektion nach
zig Jahren schärfster Kritik für solche Fragen immer noch verwendet wird, verwundert doch sehr. Aber vielleicht ist die
Stichprobe derart groß, dass solche Fehler nicht ins Gewicht fallen. Oder es ist geplant, die Ergebnisse an einem
neuen Datensatz zu validieren. Ein R von 0.56 wirkt allerdings schon merkwürdig hoch.

Jetzt das Problem: Statistica zeigt mir für die beiden unabhängigen Faktoren ein Konfidenzitervall an für das R, für das Gesamtergebnis jedoch nicht (R² = 0,31). Gibt es eine Möglichkeit sich ein KI95% ausgegeben zu lassen oder gibt es gute Gründe, warum es kein Konfidenzintervall im Gesamtmodell gibt?

Es gibt keine Möglichkeit, ein sinnvolles Konfidenzintervall hier zu berechnen, da die Anzahl der Freiheitsgrade bzw. Zahl der beteiligten Prädiktoren verfälscht ist (siehe oben). Im Netz sollten sich desungeachtet mit confidence interval regression R² o.ä. online-Rechner finden lassen.

Mit freundichen Grüßen

PonderStibbons

[Fosamax]

Danke für die schnelle Antwort.
Tatsächlich habe ich, wie man sicherlich bemerkt, kein tiefergehendes Verständis von Statistik. Die beschriebene Vorgehensweise ist uns von unseren Medizinstatistkern empfohlen worden. Danke aber für die Brgründung, warum ein KI nicht sinnvoll ist.