STATISTIK-FORUM.de

[FrogDoc]

Hallo,

hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe innerhalb einer Stichprobe einen Fragebogen ausfüllen lassen, der bezüglich Verhaltensweisen, Eigenschaften usw. mit den gleichen Items jeweils das Real-Ich und das Ideal-Ich erfasst. Also wie schätze ich mich ein und wie würde ich mich gerne wahrnehmen. Dadurch habe ich zwei Mittelwerte deren Differenz ich untersuchen möchte. Es ist so gesehen keine Messwiederholung, da ja kein Treatment dazwischen liegt. Nehme ich dann trotzdem den t-Test für abhängige Stichproben oder einfach nur einen t-Test um den Mittelwertsunterschied nach Signifikanz zu überprüfen?

Viele Grüße

Andrija

[PonderStibbons]

Es ist so gesehen keine Messwiederholung, da ja kein Treatment dazwischen liegt.

Was hat denn (k)ein Treatment damit zu tun, ob eine Messwiederholung vorliegt?

Jedenfalls handelt es sich hier um abhängige Messungen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[bele]

Abhängige Stichproben!

[FrogDoc]

Ok super, danke euch! Irgendwie habe ich es mir gedacht, war aber verunsichert.
Es geht ja nicht um eine tatsächliche Veränderung zwischen den Messungen, sondern nur um eine gewünschte Veränderung. Daher ist mir nicht ganz klar, ob es um eine Messwiederholung geht. Es werden zwar die gleichen Items erfasst, aber genaugenommen sagen die Skalen unterschiedliches aus.

[bele]

Das ist nicht das Kriterium. Es könnte Menschen geben, die in Fragebögen gerne extrem hohe Werte angeben und es könnte Menschen geben, die eine starke zentrale Tendenz haben und ganz ängstliche und zurückhaltende, die vor hohen Werten zurückschrecken. Deshalb ist es nicht egal, ob zwei Fragen systematisch von gleichen oder systematisch von verschiedenen Leuten ausgefüllt wurden.

LG,
Bernhard

[Sakura89]

Hallo,

ich habe eine ähnliche Frage. Meine Teilnehmer füllen einen Fragebogen mit 15 Items aus (Antwortoptionen von 1 = trifft gar nicht zu bis 7 = trifft völlig zu). Jeweils 5 Items erfassen dabei einen bestimmten Stil. Ich möchte nun (paarweise) schauen, ob der Mittelwert von einem Stil signifikant größer ist als von jeweils einem anderen Stil, da die Hypothese ist, dass die Stichprobe auf Grund ihres kulturellen Profils besonders auf einen der Stile zurückgreift.

Kann ich das einfach mit einem t-Test für abhängige Stichproben machen? Ich habe ja auch keine Messwiederholung, sondern eben 2 bzw. 3 verschiedene Variablen, die ich vergleichen möchte.

Odre gibt es da noch eine andere Methode, die ich gerade übersehe?

Viele Grüße

Sakura89

[bele]

Hi Sakura,

soweit Du das Problem geschildert hast, dürften Paarvergleiche mit t-Tests schon ok sein. Alternativ könnte man über eine ANOVA als Pmnibustest und dann drei posthoc-Tests diskutieren, aber manchmal ist es auch besser, die Dinge einfach zu halten.

LG,
Bernhard

[Sakura89]

Hallo Bernard,

vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich war einfach sehr verunsichert, weil die typischen Beispiele, die in der Literatur zum t-Test auftauchen, eben immer entweder von 2 Gruppen ausgehen oder von einem Vorher-Nachher-Vergleich über die Zeit bei einer Stichprobe.

Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber kann ich eine ANOVA nicht nur rechnen, wenn ich mehrere Gruppen und eine abhängige Variable habe, deren Ausprägung ich zwischen den Gruppen vergleichen möchte?

Viele Grüße

[bele]

Sorry, Denkfehler. Bei verbundenen Stichproben könntest Du mit einer Messwiederholungs-ANOVA testen, ob es im Ganzen Unterschiede zwischen den drei Stilen gibt. Mach einfach drei paarweise t-Tests und überlege, ob Du die Alphafehlerakkumulation bedachten musst, oder nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alphafehler-Kumulierung

LG,
Bernhard