STATISTIK-FORUM.de

[trbo]

Hallo liebe Statistiker,

ich stehe vor folgendem Problem.

Fuer meine Masterarbeit muss einen Likert Fragebogen, 7 stufig skaliert, auswerten.

Es sind insgesamt 29 Fragen, die sich auf 5 Kategorien beziehen, wobei die antworten in diese Kategorien zusammengefasst werden können/ sollen.

Der Fragebogen wird an zwei Gruppen von Teilnehmern ausgegeben und Ziel ist es diese dann zu vergleichen und zu prüfen ob die Hypothesen, dass Gruppe A die Kategorien A & B bevorzugt stimmt, sowie Gruppe B die Kategorien C & D.

Im ersten Schritt würde ich für beide Gruppen die Antworten in die Kategorien zusammenfassen und Mittelwerte sowie Standartabweichung festhalten um jeweils zu sehen wo auf welchen Kategorien die Präferenzen liegen. Dies wäre Schritt 1.

Jetzt bin ich mit unsicher mit welchem verfahren ich weiter machen soll. Aehnliche arbeiten verwenden nach diesem Schtitt entweder Anova oder einen geparkten t-test. Jedoch verstehe ich leider nicht was beide Verfahren machen und zu welchen Ergebnissen ich mit jeweiligen komme.

Daher bitte ich um hier um Hilfe und hoffe imd kann mir weiterhelfen. Falls ich in das falsche Forum gepostet habe bitte ich um Entschuldigung.

lg

trbo

[PonderStibbons]

Hallo liebe Statistiker,

Gibt's hier leider keine, fürchte ich.

Fuer meine Masterarbeit muss einen Likert Fragebogen, 7 stufig skaliert, auswerten.

Und wo stammt der her, wer hat den konstruiert?

Es sind insgesamt 29 Fragen, die sich auf 5 Kategorien beziehen, wobei die antworten in diese Kategorien zusammengefasst werden können/ sollen.

Worum handelt es sich inhaltlich?

Der Fragebogen wird an zwei Gruppen von Teilnehmern ausgegeben und Ziel ist es diese dann zu vergleichen und zu prüfen ob die Hypothesen, dass Gruppe A die Kategorien A & B bevorzugt stimmt, sowie Gruppe B die Kategorien C & D.

Das ist leider in der Form kaum nachvollziehbar. Was heißt das konkret - was sind das für Kategorien, und was ist mit "bevorzugen" gemeint, bevorzugen relativ zu was oder wem?

Am besten, Du beschreibst das einmal zusammenhängend und konkret - Thema der Studie, Fragestellungen, was für Stichproben sind das und wie groß sind sie (!), woher stammt das Messinstrument, was sind das für Kategorien/Variablen, die da gemessen werden sollen.

lg

wtf

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[trbo]

Der Fragebogen stammt aus einer Studie, in der es um Präferenzen von Individuen bei Konflikten geht. Die 29 Fragen sind dabei quasi Statements über wie man sich potentiell in einem Konflikt verhalten kann und die Teilnehmer müssen dann auf der Likert Skala angeben ob sie sich in einem Konflikt so verhalten würden oder nicht. Die 29 Fragen können in 5 Arten von Konfliktstilen zusammengefasst werden und ziel ist es für beide Gruppen herauszufinden, welcher Stil bevorzugt wird. Dazu wurden unter Berücksichtigung von Literatur zu dem Thema vorher Hypothesen angestellt, welche annehmen, dass Gruppe A den Stil bevorzugt und Gruppe B einen anderen.

Die Stichproben werden in etwa auf 20 Teilnehmer pro Gruppe herauslaufen.

Vielen Dank und ich hoffe ich habe nichts vergessen.

Lg

trbo

[PonderStibbons]

Dazu wurden unter Berücksichtigung von Literatur zu dem Thema vorher Hypothesen angestellt, welche annehmen, dass Gruppe A den Stil bevorzugt und Gruppe B einen anderen.

Das heißt, jeder Teilnehmer hat 5 Gesamtscores aus den Items, die jeweils zu einem Stil gehören?

Was ist konkret unter "A bevorzugt einen Stil, B einen anderen" zu verstehen? Sowas wie, "innerhalb von
Gruppe A ist Mittelwert X > Mittelwert Y"? Oder ist gemeint, "Mittelwert von X ist in Gruppe A > Mittelwert
von X in Gruppe B"? Oder etwas anderes?

Lg

wtf


Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[trbo]

Genau, für jeden Teilnehmer ergibt sich aus den Teilscores ein Gesamtscore. Angenommen er antwortet für Kategorie 1 mit 7,4,2,6 und 5, dann wäre der Gesamtscore der Mittelwert daraus.

Bezüglich dem bevorzugen, das ganze sieht so aus, dass die von mir einbezogene Literatur sagt, Gruppe A bevorzugt Kategorie B und Gruppe B bevorzugt Kategorie C. In dem Schritt sind das ganze nur annahmen, d.H. mit keinerlei numerischen oder statistisch auswertbaren werten oder Zahlen versehen.

Also an dem Punkt habe ich quasi Statements bzw. schriftlich festgelegte Hypothesen und diese sollen mit den Ergebnissen des Fragebogens verglichen werden. Ziel ist es dann zu prüfen ob z.B. Gruppe A Kategorie B bevorzugt (so wie es in der Literatur steht), oder ob mein Ergebnis was anderes sagt.

Lg = Abkürzung für Liebe Grüße

Vielen Dank schonmal für die bisherigen Antworten,

trbo

[PonderStibbons]

Bezüglich dem bevorzugen, das ganze sieht so aus, dass die von mir einbezogene Literatur sagt, Gruppe A bevorzugt Kategorie B und Gruppe B bevorzugt Kategorie C.

Für den direkten Vergleich von Scores innerhalb einer Gruppe wäre der t-Test für abhängige Stichproben eine Option. Da die Stichprobe aber recht klein ist, ist er anfällig für verzerrte Ergebnisse. Daher wäre als robusteres Verfahren der Wilcoxon-Vorzeichenrangtest zu empfehlen. Dieser vergleicht zwar, anders als der t-Test, keine Mittelwerte, aber er erlaubt ebenso eine Schlussfolgerung darüber, ob der Wert für Kategorie B höher ist als für A, C, D bzw. E.

Falls vor den paarweisen Vergleichen ein globaler Test verlangt wird (Fragestellung: gibt es überhaupt irgendwo Präferenzen innerhalb einer Gruppe, oder wird in etwa alles gleich präferiert), dann könnte man vorher eine Messwiederholungs-Varianzanalyse oder alternativ den robusteren Friedman-Test rechnen.

Lg = Abkürzung für Liebe Grüße

wtf = "wieso grüßt man wildfremde Menschen 'lieb' und macht sich zugleich nicht die Mühe, das ganz auszuschreiben"

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[trbo]

Vielen Dank für die Antwort, diese hilft mir sehr weiter.

Ich denke ich werde den t-test für abhängige Stichproben anwenden. Dieser wurde auch in vergleichbaren Studien benutzt (was ihn u.a. als Analysemittel rechtfertigt) und ich denke ich bekomme die Anwendung hin. Nur nochmal der Vollständigkeit halber, Sie meinten den Zweistichproben t-test für abhängige Stichproben ?

Die Verzerrung der Ergebnisse kann ich verkraften und als Limitation meiner Studie mit angeben, das ganze habe ich bereits in Erfahrung gebracht und es ist okay so.

Waere es zudem sinnvoll für die Kategorien jeweils die interne Konsistenz zu berechnen, sprich Cronbach Alpha? Ich dachte daran, da prinzipiell davon ausgegangen werden kann das die Antworten innerhalb einer Kategorie, zumindest relativ, die gleiche Tendenz haben sollten.

Vielen Dank schonmal für alle Antworten bisher.

Mit freundlichen Grüßen

trbo