Auswertung Vignette Masterarbeit

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Auswertung Vignette Masterarbeit

Beitragvon Nina90 » Sa 16. Sep 2017, 08:57

Hallo,
ich brauche dringend eure Hilfe, denn ich drehe hier total durch bei meiner Masterarbeit. Ich habe eine Vignettenanalyse durchgeführt und habe keine Ahnung wie ich diese nun korrekt auswerten kann :-( Hierzu habe ich folgende Hypothesen aufgestellt:
Hypothese 1: Mitarbeiter zeigen eher Präsentismusverhalten, wenn auch ihre Führungskraft krank zur Arbeit kommt, als wenn die Führungskraft sich stets krankmeldet. (Mitarbeiter zeigen das gleiche Verhalten bei Krankheit wie ihre Führungskraft)
Hypothese 2: Bei einer positiven Beziehung zwischen Mitarbeiter und Führungskraft, zeigen Mitarbeiter eher das gleiche Verhalten bei Krankheit wie ihre Führungskraft, als wenn eine negative Beziehung zwischen Mitarbeiter und Führungskraft herrscht.
Hypothese 3: Je geringer das Selbstwertgefühl der Mitarbeiter, desto eher zeigen sie das glei-che Verhalten bei Krankheit wie ihre Führungskraft.

Ich habe ein 2x2 Design aus der sich 4 Vignetten bilden: (1) Präsentismusverhalten der Führungskraft mit Ausprägungen kommt krank zur Arbeit und kommt nicht krank zur Arbeit und (2) Beziehung zwischen MA und FK mit Ausprägungen positive Beziehung und negative Beziehung. Im Anschluss an die Vignette frage ich: Würden sie krank zur Arbeit kommen'? Dh. das Präsentismusverhalten der MA/Befragten ist an dieser stelle meine abhängige Variable. Und das Selbstwertgefühl frage ich erst im Nachhinein im Fragebogen ab.
Nun dachte ich eigentlich ich führe eine Ancova mit einer Kovariate (dem Selbstwertgefühl durch) Allerdings stehe ich nun vor dem Problem: Ich glaube ja, gemäß meinen Hypothesen NUR bei dem Präsentismusverhalten der Führungskraft (UV) einen direkten Einfluss auf das Präsentismusverhalten meiner Mitarbeiter(AV). Bzgl. der positiven oder negativen Beziehung glaube ich ja nur das die widerum einen Einfluss hat auf die Beziehung zwischen Präsentismusverhalten der Fk und Präsentismusverhalten der MA hat, also einen Moderator darstellt.

Ich hoffe ihr versteht mein Problem und könnt mir bei der Auswertung weiter helfen! DANKE
Nina90
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Re: Auswertung Vignette Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Sa 16. Sep 2017, 10:39

Erstmal fehlen leider ganz basale Angaben. Sind es 4 unabhängige Gruppen? Und wie ist "Würden sie krank zur Arbeit
kommen?'"
gemessen, als ja/nein-Frage? Außerdem ist die Größe der Stichprobe wichtig.

Wenn es 4 unabhängige Gruppen und eine ja/nein-Frage sein sollten und die Stichprobe grß genug ist, dann käme eine
multiple binär-logistische Regression in Frage. Das Verhalten der Führungskraft wäre mit 0/1 zu codieren, dito Beziehung.
Obacht: Du musst Dir überlegen, welche der 4 Bedingungen sozusagen die Referenzbedingung darstellt (bei der sind dann
beide Prädiktoren mit 0 codiert), im Vergleich zu der die Wirkung von FK-Verhalten und von Beziehung geschätzt wird.

Ferner brauchst Du die Wechselwirkung aus FK-Verhalten und Beziehung (wegen der 2. Hypothese - der Effekt des
Führungskraft-Verhaltens, d.h. der Unterschied zwischen "kommt" und "kommt nicht", soll je nach Beziehungqualität
unterschiedlich stark sein).

Hypothese 3 ist etwas schwurbelig, statt "zeigen das gleiche Verhalten" müsste man schon präzisieren, unter welchen
Bedingungen sie welches Verhalten zeigen. Ich vermute, es geht analog zur ersten Wechselwirkung darum, dass der
Effekt des Führungskraftverhaltens (Unterschied zwischen "kommt" und "kommt nicht") je nach Höhe des Selbstwertes
unterschiedlich ist, das hieße Du schließt Selbstwertgefühl und die Wechselwirkung FK-Verhalten*Selbstwertgefühl in
die Regression ein.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Auswertung Vignette Masterarbeit

Beitragvon Nina90 » Sa 16. Sep 2017, 11:50

Also es war eine Online-Umfrage, bei der jeder Proband nur eine Vignette (zufällig) zugeteilt bekommen hat. dabei hatte ich eine Urne (bei sosci-survey) angelegt damit jede Vignette gleich oft gezogen wird. Ingesamt hatte ich 434 vollständige Datensätze. Diese müssen aber noch bereinigt werden und dadurch ist eine gleichverteilung der Vignetten auch nicht mehr gegeben.
Auf die Frage, würden sie krank zur arbeit gehen konnte man auf einer 5stufigen Skala mit den Polen Keinesfalls und Ganz sicher wählen.

Genau also ich glaube das wenn die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter positiv ist werden die Mitarbeiter das Präsentismusverhalten der Führungskraft eher imitieren (also das gleiche Verhalten zeigen) und genauso glaube ich das wenn die Mitarbeiter ein geringes Selbstwertgefühl haben, sie das Präsentismusverhalten der Führungskraft eher imitieren. Da beides Hinweise darauf sind das sich die MA die Führungskraft als Vorbild nehmen und bestimmtes Verhalten beobachten, lernen und dann nachahmen (Nach der Social learning theory/ Modelllernen von Bandura)
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Re: Auswertung Vignette Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Sa 16. Sep 2017, 13:15

Bei einer 5stufigen ordinalen Skala kann man eine ordinal-logistische Regression rechnen, das Vorgehen bliebe im Übrigen gleich.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Auswertung Vignette Masterarbeit

Beitragvon Nina90 » Sa 16. Sep 2017, 13:46

Ok Danke! Das heißt eine Ancova mit einer Kovariate wäre eine falsche Vorgehensweise? Weil das hatte ich ursprünglich mit meiner Betreuuerin mal angedacht, allerdings ist sie nun im Urlaub und für mich nicht mehr erreichbar...
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Re: Auswertung Vignette Masterarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Sa 16. Sep 2017, 18:13

Ernsthaft jetzt?! Du schriebst im ersten Posting
Ich habe eine Vignettenanalyse durchgeführt und habe keine Ahnung wie ich diese nun korrekt auswerten kann

Jetzt erfahren wir, dass es bereits eine präzise Vorgabe durch eine Betreuung gab.

Und dann auch noch dieses "ich brauche dringend eure Hilfe", "ich drehe hier total durch", als wäre dies hier ein Psychotherapieforum statt eines zur Diskussion von statistischen Auswertungsproblemen.

Ver***schen kann ich mich alleine.
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