Experiment mit Vorher-Nachher-Messung ohne Zufallsauswahl

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Experiment mit Vorher-Nachher-Messung ohne Zufallsauswahl

Beitragvon La_Miriam » Mo 2. Okt 2017, 10:13

Hallo zusammen,

für meine Abschlussarbeit habe ich ein Feldexperiment durchgeführt und möchte nun die erlangten Daten mit SPSS analysieren.
Für das Experiment wurden insgesamt 4 Manipulatoren an unterschiedlichen Stellen mit Experimental- und Kontrollgruppen getestet. Zudem soll es einen Vorher-Nachher-Vergleich vor und nach Setzen des Manipulators geben. So soll der Effekt eines Manipulators innerhalb einer Untersuchungsgruppe mit Experimental- und Kontrollgruppe sowie zwischen den Gruppen getestet werden.
Hierbei bin ich jedoch auf einige Fragen und Probleme gestoßen.

1. Handelt es sich hierbei dann eigentlich um ein einziges Experiment oder um 4 unterschiedliche, da die Manipulatoren voneinander unterschiedlich sind und eigentlich nichts miteinander zu tun haben?
2. Welches ist die hierfür geeignete Analyse, oder ist eine Kombination verschiedener Analysen am sinnvollsten? Ich hätte klassisch einen Mittelwertvergleich (t-Test) gemacht (einmal innerhalb der Gruppe und einen zwischen den Gruppen). Eine Varianzanalyse ist aufgrund fehlender Varianzhomegenität meiner Meinung nach nicht möglich, oder?
2. Ist es generell möglich eine Analyse mit prozentualen Anteilen zu berechnen (z.Bsp. mit 0,26 anstatt mit absoluten Zahlen) oder kommt es hier zu extremen Verfälschungen der Ergebnisse? Ich weiß nicht wie ich sonst einen Bezug zu einem andern Grundwert aufbauen soll. Hat jemand eine Idee?

Danke für eure Hilfe ;)
Liebe Grüße
La_Miriam
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Re: Experiment mit Vorher-Nachher-Messung ohne Zufallsauswah

Beitragvon PonderStibbons » Mo 2. Okt 2017, 11:44

Für das Experiment wurden insgesamt 4 Manipulatoren an unterschiedlichen Stellen mit Experimental- und Kontrollgruppen getestet.

Worum geht es denn da konkret, was wurde getestet und was wurde gemessen? Und wie groß sind die Stichproben?

1. Handelt es sich hierbei dann eigentlich um ein einziges Experiment oder um 4 unterschiedliche, da die Manipulatoren voneinander unterschiedlich sind und eigentlich nichts miteinander zu tun haben?

Je nachdem.

Eine Varianzanalyse ist aufgrund fehlender Varianzhomegenität meiner Meinung nach nicht möglich, oder?

Was für eine fehlende Varianzhomogenität, die kommt jetzt ein bißchen plötzlich?
Und wieso sollte dann eine Varianzanalyse gänzlich ausgeschlossen sein?

2. Ist es generell möglich eine Analyse mit prozentualen Anteilen zu berechnen (z.Bsp. mit 0,26 anstatt mit absoluten Zahlen) oder kommt es hier zu extremen Verfälschungen der Ergebnisse? Ich weiß nicht wie ich sonst einen Bezug zu einem andern Grundwert aufbauen soll. Hat jemand eine Idee?

Das ist so leider fast vollkommen unverständlich. Vielleicht mal die ganze Geschichte im Zusammenhang
(siehe oben - Thema, Fragestellung, Art der Stichprobe, Intervention/Manipulation, was wurde gemessen)?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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Re: Experiment mit Vorher-Nachher-Messung ohne Zufallsauswah

Beitragvon bele » Mo 2. Okt 2017, 13:59

Hi,

der t-Test und die Varianzanalyse lassen an eine metrische Zielvariable denken, die prozentualen Anteile lassen eher an eine Ja/Nein-Antwort denken. Hilfe für Fragende.

LG,
Bernhard
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Re: Experiment mit Vorher-Nachher-Messung ohne Zufallsauswah

Beitragvon La_Miriam » Di 3. Okt 2017, 11:07

Generell wurden Anreize für die erhöhte Nutzung von Mehrweg Kaffeebechern getestet. Dafür wurden insgesamt 4 verschiedene Anreize (z.Bsp. Hinweisschild, Geldanreiz etc.) an insgesamt 4 verschiedenen Standorten getestet. Zudem gibt es zu jedem Standort eine Kontrollgruppe, an der nichts getestet wurde, um den Effekt der Anreize besser vergleichen zu können. Da es sich um ein Feldexperiment handelt, ist eine Zuweisung der Probanden zu den Gruppen nicht möglich gewesen. Das Experiment lief insgesamt 23 Tage an den eben erwähnten 8 Standorten. Gemessen wurde in diesem Zeitraum der Verbrauch der Mehrwegbecher und der Kaffeekonsum gesamt. Der Verbrauch der Mehrwegbecher ist dabei meine AV.

Problematisch ist nun, dass der Kaffeekonsum an den 8 Standorten unterschiedlich hoch ist bzw. ein unterschiedliches Niveau hat. Daher ist meiner Meinung nach ein Mittelwertvergleich des Mehrwegbecherverbrauchs nicht aussagekräftig (da ja 200 Becher bei einem Konsum von 800 mehr sind als bei einem Konsum von 1000). Daher die Idee mit Prozentwerten zu analysieren (also dann Mehrwegbecher/Kaffeekonsum als neu berechnete Variable). Macht das Sinn? Gibt es eine andere Möglichkeit den Gesamtkonsum in den Test mit aufzunehmen?

Was für eine fehlende Varianzhomogenität, die kommt jetzt ein bißchen plötzlich?
Und wieso sollte dann eine Varianzanalyse gänzlich ausgeschlossen sein?

Ich hab mal gelernt, dass für eine Varianzanalyse die Varianzhomegenität als Voraussetzung besteht. Ist das nicht der Fall?

Ich hoffe ich hab mich ein bisschen verständlicher ausgedrückt.
Bin leider kompletter Analyse-Neuling und hab deshalb keine Ahnung :D
La_Miriam
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Re: Experiment mit Vorher-Nachher-Messung ohne Zufallsauswah

Beitragvon PonderStibbons » Mi 4. Okt 2017, 08:47

Zudem gibt es zu jedem Standort eine Kontrollgruppe, an der nichts getestet wurde, um den Effekt der Anreize besser vergleichen zu können.
Da es sich um ein Feldexperiment handelt, ist eine Zuweisung der Probanden zu den Gruppen nicht möglich gewesen.

Wodurch konstituiert sich eine Gruppe, wer sind die Probanden bei der Versuchsdurchführung?
Mir ist nicht ganz klar, woraus die Stichprobe besteht, bei welcher Entität die abhängige Variable
gemessen wird.

Problematisch ist nun, dass der Kaffeekonsum an den 8 Standorten unterschiedlich hoch ist bzw. ein unterschiedliches Niveau hat. Daher ist meiner Meinung nach ein Mittelwertvergleich des Mehrwegbecherverbrauchs nicht aussagekräftig (da ja 200 Becher bei einem Konsum von 800 mehr sind als bei einem Konsum von 1000).

Welcher Proband trinkt denn 1000 Einheiten Kaffee im Untersuchungszeitraum?
Und wie wurde denn die Analyse gerechnet, wer oder was ist wie gesagt die Untersuchungseinheit, der einzelne
Fall in der Analyse.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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