STATISTIK-FORUM.de

[Lenoki]

Hallo liebe Profis. Ich komme aus dem Bereich der Fremdsprachenlinguistik, deswegen solche Sachen wie Statistik erschrecken mich. In meiner Masterarbeit untersuche ich Faktoren, die einen erfolgreichen Sprachprüfungabschluss beeinflussen. Dafür will ich eine statistische Analyse dieser Faktoren durchführen. Das Problem aber, dass ich nur 17 Teilnehmer habe. Ich habe mich mit STATA vertraut gemacht. Es ging eigentlich nicht so schlecht, wie ich dachte, ich habe sogar ein paar signifikante Modelle bekommen. Aber ich habe gelesen, dass man es nicht darf, p-Werte miteinander zu vergleichen, um rauszufinden, welcher Faktor einen stärkeren Einfluss hat. Vielleicht könnten Sie mir ein Programm empfehlen, wo ich mit einer solchen geringen Zahl von Probanden arbeiten kann und wo ich Werte kriegen kann, die ich miteinander vergleichen könnte? Oder doch kann ich die p-Werte vergleichen?
+

[bele]

Hallo lenoki,

ich kenne mich mit Stata zwar nicht aus, aber Du darfst ruhig davon ausgehen, dass nicht Stata das Problem ist. p-Werte sind tatsächlich nicht zum Vergleichen gemacht und bestimmt gibt es eine bessere Alternative "Einfluss" zu quantifizieren (ganz unabhängig vom Programm). Vielleicht schilderst Du uns mal, was Du unter einer "statistischen Analyse" verstehst. Der Abschnitt mit den "signifikanten Modellen" und deutet eher auf eine Regressionsanalyse hin, der Begriff Faktor eher auf eine Faktorenanalyse. Beides ist bei 17 Teilnehmern eher knapp. Welches Skalenniveau haben denn die "Faktoren"?

VG,
Bernhard

[Lenoki]

Hallo Bernhard,

ja, das Problem, dass ich einfach sehr wenige Leute zur Auswertung habe. Bei statistischen Programmen arbeitet man mit Tausenden, ich habe nur 17..Stimmt, es geht um Regressionsanalyse. Ich habe 17 Leute, die eine Prüfung mit verschiedenen Ergebnissen absolviert haben (Ergebnisse sind abhängige Variablen) und viele Faktoren (unabhängige Variablen), z.B. Alter oder Aufenthaltsdauer, die nach meiner Meinung diese Ergebnisse beeinflussen. Die Variablen habe ich immer als Zahlen (nein - 1; ja-2) oder Alter oder Schulausbildung (in Jahren) bezeichnet. Ich glaube, das ist die Antwort auf deine Frage um Skalenniveau, wenn ich das richtig verstehe..Ich will dann abhängige Variablen mit unabhängigen korrelieren, um zu kriegen, welcher von, sagen wir, 10 Faktoren den grössten Einfluss auf das Prüfungsergebnis ausübte...

[bele]

Ok, die Bedeutung von 10 Faktoren aus nur 17 Beobachtungen zu schließen, wird kein verlässliches Ergebnis bringen. Punkt.

Jetzt hast Du aber nur die 17 und damit müssen wir leben. Du wirst kein verlässliches Ergebnis bekommen, aber eine Beschreibung dessen, was man aus den 17 lernen kann.

In deinem letzten Satz schreibst Du, dass Du paarweise Korrelationen vergleichen möchtest. Im Gegensatz zum p-Wert ist der Korrelationskoeffizient durchaus ein Maß dafür, wie eng zwei Werte miteinander zusammen hängen. Es wäre ein denkbarer Ansatz, mit Stata all diese Korrelationskoeffizienten zu berechnen und dann zu beschreiben, welcher von denen in Deiner Stichprobe am größten ist.

Ein anderer, vielleicht interessanter Ansatz ist ein Regressionsbaum (was auch mit Stata geht).

LG,
Bernhard

[Lenoki]

Hallo Bernhard,

danke dir für deine Hilfe. Es sieht jetzt alles nicht so hoffnungslos aus:) Sag mal bitte, wie bekomme ich den Korrelationskoeffizient? Ist das der Befehl "correlata" und dann Variablen? Und danach kann ich vermuten, dass dort, wo der Koeffizient am größten ist, hat der Wert einen größeren Einfluss?
LG
Elena

[bele]

Tut mir Leid: Ich habe kein Stata und kann es auch nicht bedienen. Ich kann nur R. Für 17 Wertepaare kommt vielleicht auch so was in Frage: http://www.socscistatistics.com/tests/pearson/

LG,
Bernhard

[Lenoki]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für deine Empfehlung. Hab bei STATA die Daten korrelliert. Alles hat gut geklappt.

Viele Grüße
Elena