Varianz, Reliabilität und Korrelationen

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Varianz, Reliabilität und Korrelationen

Beitragvon einszweidrei » Sa 16. Dez 2017, 22:21

Hallo Liebe Statistik Profis!

Ich stehe vor einem großen Problem und hoffe auf Hilfe. Leider habe ich bisher keinen Statistik Kurs belegt und fühle mich mit folgendem Textausschnitt etwas überfordert:

"einen 24 Items umfassenden Fragebogen entwickelt, der die drei Komponenten mit jeweils acht Items erfasst. Faktorenanalytisch wurden an einer Stichprobe mit 256 Angestellten drei trennbare Faktoren mit jeweils acht Items ermittelt, die sich im Sinne des Drei-Komponenten-Modells interpretieren ließen. Der erste Faktor (affektives Commitment) erklärte 58,8%, der zweite Faktor (normatives Commitment) 25,8%, und der dritte Faktor 15,4% der Varianz. Die Reliabilitäten lagen für organisationales Commitment (affektiv) (OCA) bei α =.87, für organisationales Commitment (kalkulatorisch bzw. fortsetzungsbezogen) (OCC) bei α =.75, und für organisationales Commitment (normativ) (OCN) bei α = .79."

Die ersten zwei Sätze verstehe ich noch. Aber leider verstehe ich nicht was die Varianz aussagt? Beziehungsweise verstehe ich nicht was mir die Prozentzahlen sagen sollen.
Ist es bei den Reliabilitäten so, dass ein starker Zusammenhang besteht weil der Wert nahe 1 ist? Und wie genau hängen die Prozentzahlen damit zusammen?

Der Text geht wie folgt weiter:

"In einer weiteren Studie mit 337 Angestellten konnte die Faktorenlösung aus der ersten Studie bestätigt werden. Die Reliabilitäten fielen wieder gut bis zufrieden stellend aus. Die Interkorrelationen der drei Komponenten erwiesen sich ebenfalls als konsistent. Erwartungsgemäß korrelierten OCA und OCC nicht miteinander. OCA und OCN korrelierten zu .48 bzw. zu .51 und OCC und OCN korrelierten niedrig miteinander (r = .16 bzw. .14). Zu Validierungszwecken war zusätzlich der OCQ mit erhoben worden. Wie erwartet, korrelierte insbesondere OCA hoch mit dem OCQ (r = .81), wohingegen der OCQ mit OCN deutlich niedriger (r = .51) und mit OCC gar nicht korrelierte. Durch die Konvergenz von OCA und OCQ wurde gezeigt, dass OCA und der OCQ beide gemeinsam affektives Commitment erfassen und die beiden zusätzlichen Maße hiervon zum Teil bzw. gänzlich unabhängig sind."

Was genau ist der Unterschied zwischen α und r ?


Liebe Grüße und Vielen Dank!
einszweidrei
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Re: Varianz, Reliabilität und Korrelationen

Beitragvon bele » Sa 16. Dez 2017, 23:49

steht für die interne Konsistenz - ob die Items je einer der drei Skalen zusammen passen. https://de.wikipedia.org/wiki/Cronbachs_Alpha
steht dafür, wie ähnlich die drei verschiedenen Skalen einander sind. Ob eine hoch ist, wenn die andere hoch ist und niedrig, wenndie andere niedrig ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Korrelationskoeffizient

HTH,
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Re: Varianz, Reliabilität und Korrelationen

Beitragvon einszweidrei » So 17. Dez 2017, 11:23

Hallo Bernhard!

Vielen Dank für deine Antwort.
Also das α bezieht sich auf die Items und das r auf die Skalen? Desto höher der Wert bei α, desto stärker ist die interne Konsistenz.. also die Items der jeweiligen Skala passen dann gut zusammen?
Und bei dem r ist es so, wenn die Zahl sehr hoch ist, sind sich die Skalen sehr ählich und verändern sich im gleichen Maß?

Und was genau hat es mit "der Erklärung der Varianz" bzw den ganzen Prozentzahlen auf sich?

Liebe Grüße,

Lynn
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Re: Varianz, Reliabilität und Korrelationen

Beitragvon bele » So 17. Dez 2017, 14:40

Alpha und r hast Du jetzt passend beschrieben. Das andere ist keine schnelle Antwort. Du musst Dich etwas damit befassen, was eine Hauptkomponentenanalyse oder eine Faktorenanalyse macht. Bis Du sa tiefer eingestiegen bist dagen wir mal, dass es um eine Rechtfertigung der Unterteilung der Items in die drei Faktoren/Komponenten geht.

LG,
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