Hallo,
ich schreibe derzeit eine Abschlussarbeit die einen Fragebogen umfasst und habe dazu drei Fragen zur statistischen Auswertung, die mir durch Lehrbücher nicht ganz klar wurden.
Kurz zur Erhebung:
An der Umfrage haben etwa 40 Unternehmen teilgenommen. Es wurden verschiedene Gründe (12 genau genommen) für eine Investition vorgegeben und die Teilnehmer sollten jeweils auf einer Rating Skala (5 Stufen: von stimme überhaupt nicht zu bis stimme vollkommen zu) einschätzen, welche davon aus Ihrer Sicht für eine Investition sprechen.
Frage 1: Eigentlich habe ich ja nur ordinal skalierte Daten, kann also keine Mittelwerte nutzen. Nun sagen aber viele Lehrbücher, dass man bei einer 5 Stufigen Ratingskala durchaus von intervallskalierten Daten ausgehen könnte (auch wenn mathematisch nicht korrekt). Normalverteilt sind die Daten aber sowieso nicht (wenn ich es richtig verstanden habe geht das bei einer solchen Skala auch gar nicht), ein T-Test fällt somit ohnehin raus (oder?). Daher kommen ja ohnehin nur Tests wie der Wilcoxon-Test in Frage, die gar keine Intervallskalierung brauchen. Ist es dennoch vertretbar Mittelwert und SD anzugeben? Das eine Buch sagt ja, das andere nein?!
Frage 2: Nun möchte ich untersuchen, ob bestimmte Gründe eine stärkere Zustimmung erfahren als andere, also die "Mittelwerte" vergleichen. Daher kommt nach meinem Verständnis ein Test für abhängige Stichproben in Frage. Nehme ich nun aber einen Test für 2 abhängige Stichproben (also Wilcoxon-Test) und teste die verschiedenen Gründe jeweils paarweise (mache den Test also öfter) oder nehme ich einen Test für mehr als 2 Stichproben, d.h. den Friedman-Test?? ANOVA mit Messwiederholung fällt raus wegen fehlender Normalverteilung, oder?
Frage 3 (hat aber nichts mehr mit Mittelwerten zu tun): Neben den Gründen für eine Investition wurde als erstes noch eine allgemeine Einschätzung zur Attraktivität der Investitionsmöglichkeit erfragt, wieder mit einer 5 Stufigen Rating Skala (Gold ist eine attraktive Anlagemöglichkeit --> stimme vollkommen zu bis stimme überhaupt nicht zu). Nun möchte ich gerne ergründen, welcher der Investitionsgründe am meisten dazu beiträgt, dass die Investition als attraktiv wahrgenommen wird. Ist es richtig, dass dazu eine Multiple Regressionsanalyse geeignet ist (Problem auch hier wieder die fehlende Intervallskalierung, oder?) oder gibt es einen anderen Test?